Dias digitalisieren #1

Ich bin seit 16 Jahren oder so verheiratet. Damals ™ ließ man sich noch einen Diaprojektor zur Hochzeit schenken, schließlich fotografierte man noch mit Filmen, und Dias sind einfach toll! Allerdings stehen die schönen Urlaubsbilder seit etwa 14 Jahren unbesehen im Schrank. Zeit, daran etwas zu ändern. Btw.: Weiß zufällig einer meiner mir persönlich bekannten Leser, wem ich oben genannten Projektor geliehen haben könnte? Mir ist so, als ob ich den verliehen habe. Jedenfalls habe ich ihn zu Hause nicht gefunden.

Neulich schrob ich von dem Link, wo jemand Dias nicht eingescannt hat, wie man das so kennt, sondern sie abfotografiert hat. Das wollte ich ja nun auch ausprobieren. Vor Jahren hatte ich mal ein paar Dias abziehen lassen. Da sah man auch jeden Fleck und so. Nichts da, vorher mal den Staub zu entfernen. Jedenfalls war mir klar: Entweder machst du das selbst oder gar nicht.

Nun habe ich zwar eine Vollformatkamera, mit der ich das Dia quasi 1:1 abbilden könnte. Allerdings habe ich dafür kein passendes Makroobjektiv. Jetzt stellte mir Fabi kürzlich leihweise ein Balgengerät mit Nikon-Anschluss zur Verfügung. Toll. Das Ding hat schon etliche Jahre auf dem Buckel, aber selbst meine relativ moderne D5000 lässt sich anschließen. Klar, dass man dann alles manuell einstellen muss. Leider versagt sogar die Belichtungsautomatik, wenn kein „intelligentes“ Objektiv angeschlossen ist. Aber das ist nun wirklich keine Hürde.

Also hab ich mit dem Balgengerät erst mal ein bisschen rumprobiert. Klappt. Kein Problem: Scharfstellen geht von Hand gut mit Liveview. Dank Klappdisplay geht das auch ohne Verrenkungen auf dem Schreibtisch. Mit der Bildschirmlupe kann man auch weit genug hineinzoomen, um die Einstellung wirklich genau zu checken.

Ich dachte dann, ich bräuchte Tageslicht als Hintergrundbeleuchtung für meine Dias. Also hab ich das Geraffel erst mal mit ins Büro genommen. Tja. Denkste. Tageslicht hat man wohl, wenn man in den Himmel schaut. Aber gerade aus dem Fenster heraus schaut man inmitten einer Metropole wie Berlin selbst vom 4. Stock aus nirgendwo in den Himmel. Überall im Hintergrund hats Häuser oder so Zeug. Und von einer Vorrichtung, die ich beliebig kippen und drehen kann, also auch gen Himmel, war oder bin ich noch weit entfernt.

Denn erst mal hab ich eine Papphalterung für die Dias gebaut, die ich in der  entsprechenden Entfernung rechtwinklig vor dem Balgengerät aufgestellt habe. Tja. Fehlte immer noch die Hintergrundbeleuchtung. Was leuchtet schön gleichmäßig weiß und hell? Richtig. Ein Laptop. Genauer gesagt in meinem Fall mein Macbook Air mit einem geöffneten, großgezogenen Finder-Fenster eines leeren Ordners. Da kann man auch die Papphalterung direkt anlehnen. Von wegen! Denn dann merkt man beim Scharfstellen, dass das Display keineswegs gleichmäßig weiß leuchtet, sondern ein Gitternetz mit kleinen Kästchen aufweist. Man schafft es dann einfach nicht, das Dia, das zwar in einer anderen Schärfeebene liegt, scharfzustellen. Selbst wenn man die Entfernung einigermaßen richtig eingestellt hat, sieht man das Raster noch leicht, siehe mittleres Bild oben in der Reihe.

Also habe ich den Abstand zum beleuchteten Display etwas vergrößert. Den Aufbau sieht man in der Bilderreihe weiter oben. Priml! Das klappt so schon ganz gut, denn, dieses Ergebnis ist doch schon gar nicht so schlecht, Bild rechts. Man muss dabei beachten, dass der Schärfepunkt des Originals leider nicht auf meinem Gesicht liegt, sondern etwa auf dem linken Vorderrad. Ein bisschen zurecht geschnitten sieht das doch schon richtig nach was aus! Eine bessere Ausrichtung, so dass man weniger Arbeit mit dem Beschneiden hat, kann man dann immer noch machen.

Der Knirps auf dem Bild bin übrigens ich (soweit ich weiß) mit meinem ersten Auto. Wir nannten es übrigens „Matra“. Ich weiß allerdings nicht, um welches Modell es sich dabei handeln soll. Jedenfalls sieht dem Auto kein mir bekannter Matra so richtig ähnlich. Egal.

Viel mehr habe ich noch nicht probiert, weil mir nämlich eine neue Idee gekommen ist, das Ganze zu automatisieren. Nämlich mit meinem alten (verschollenen) Diaprojektor. Der sollte ja auch so gebaut sein, ein Dia einigermaßen gleichmäßig zu beleuchten. Wenn ich nun das Objektiv herausnehme und stattdessen die Kamera mit Balgengerät in der optischen Achse befestige, müsste das doch klappen: Ich stelle das Dia scharf, löse aus und habe es digitalisiert. Ein Druck aufs Knöpfchen des Projektors und das nächste Dia wird geladen, auslösen, fertig, nächstes Bild. Und so weiter. Ok, wahrscheinlich wird man jedes Mal die Schärfe kontrollieren müssen. Aber ich glaube, das probiere ich als nächstes. Und wer bis hierhin brav gelesen hat, für den gibt’s hier noch ein Extra-Gimmick-Bild: Ich als Jüngling beim Kuchenfuttern.

 

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Datum: Mittwoch, 21. November 2012
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4 Kommentare

  1. 1

    Auf deine Versuche mit dem Projektor bin ich gespannt. Wenn das mit der Schärfe keine all zu großen Probleme gibt wäre das ja die perfekte Lösung.

    Mh. Jetzt hab ich Lust auf Kuchen.

  2. 2

    Tja. Die ersten Versuche haben leider ergeben, dass die Birne des Projektors zu hell ist.

  3. 3

    Hm, schade. Graufilter nutzen? Gibt’s schwächere Birnen die da passen?

  4. 4

    Ja, das sind so die nächsten Möglichkeiten. Vom Prinzip her ging es aber mit dem Projektor.

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