Funk bis zum Umfallen!

Am vorletzten Wochenende (ja, ich weiß, das ist jetzt auch nimmer brandaktuell) hatten wir mal wieder Besuch aus Luxemburg. Und was macht man da Samstag Abend? Richtig, man geht in einen Laden, wo ordentliche Musik gespielt wird.

Dummerweise kann man ja nicht einfach irgendwo hingehen, sondern muss sich schon zuvor informieren. Denn, so ein Laden, wo man mal sicher gehen kann, gut (und günstig) mit Live-Musik unterhalten zu werden, habe ich leider noch nicht gefunden. Am liebsten wäre mir so eine Art Jazzkeller in Friedrichshain. Vielleicht gibt es ja sowas.

So haben wir uns die Zitty geschnappt und die Kleinanzeigen durchgewühlt. Irgendwann bin ich auf einen Programmhinweis für den Schokoladen Mitte gestoßen. Da war ich schon mal und ziemlich begeistert. Natürlich kannte ich weder die Band Rupert’s Kitchen Orchestra noch den offensichtlich für’s Rahmenprogramm zuständigen DJ Mutti. Lasst euch nicht täuschen, wenn der Name zunächst nicht verheißungsvoll klingt. Wer Black Music mag, vor allem (P-)Funk, durfte hingerissen sein!!!

Im Schokoladen liefen ein paar Leutchen rum, die irgendwie eindeutig als Funk-Musiker zu erkennen waren. Buntes Jackett, riesiger Hemdkragen, Pornobrille usw. usf. Zunächst bestieg aber noch ein anderer Geselle die Bühne, der sich an einem Rohr mit bunt leuchtenden Knöpfen zu schaffen machte und vor sich ein Laptop aufbaute, namens Onyx Ashanti. Der setzte sich einen Hubschrauberhelm auf. Dieser nahm ihm, ziemlich ins Gesicht gezogen, die Sicht, hatte aber wohl den Vorteil, dass er den Sound nun auf den Kopfhörern hatte. Welchen Sound? Den, den er aus seiner Midi-Klarinette, oder was das für ein Teil war, zauberte. Jedenfalls waberten mal Synthi-Sounds durch den Saal, dann sowas wie ein Saxophon. Er erklärte dann, dass er jetzt mal erst einen Beat-Loop einspielt und dann darauf improvisiert. In den nächsten Minuten konnte man nun live verfolgen, wie man einen Song zusammenmixt. Erstmal Bass und Groove, dann hier und da ein paar Melodieschnippsel und dann darauf eine Leadstimme spielen. So mixte da einer allein mal eben einen leckeren Cocktail aus Funk und Fusion für die Ohren. Genial!

Das ging ne Zeitlang so, bis die Rupert’s Kitchen Orchestra beinahe nahtlos weitermachte. Geniale Partymucke! Es hat wirklich Seltenheitswert, wenn eine unbekannte Band es innerhalb von drei Stücken schafft, dass der ganze Laden tanzt! So gab es ohne Pause ein Funk-Feuerwerk. Mal ein bisschen in Richtung R’n’B, auch mal Ska/Reggea, meistens aber Funk. Die Besetzung Tasten, Gitarre, Bass, Posaune, Schlagzeug und eben Gesang mit Altsax sorgte ständig für ein Groove, der in die Beine geht. Ziemlich sauber abgemischt konnte man alle Instrumente und so gut raushören.

Eins steht fest: Das war nicht das letzte Konzert von Rupert’s Kitchen Orchestra, das ich mir angehört habe.Vielleicht gibt’s da ja auch ein Wiedersehen mit Mister Onyx. Außerdem soll es wohl eine Art Konzertreihe geben, in der noch weitere Funkbands im Schokoladen spielen. Endlich habe ich auch in Berlin die Musik gefunden, die ich so gesucht habe! Yeah!

Autor:
Datum: Montag, 10. November 2008
Trackback: Trackback-URL Themengebiet: funky, Uncategorized

Feed zum Beitrag: RSS 2.0 Diesen Artikel kommentieren

2 Kommentare

  1. 1

    Jeden Mittwoch wird in der Zosch-Kneipe sehr netter Jazz gespielt.

  2. 2

    Ah, danke für den Hinweis. Komme demnächst mal vorbei!

Kommentar abgeben

(Plumpe Werbung wird gelöscht oder bearbeitet.)