Stompbox mit Snare-Effekt selbst gebaut

Mein musikalischer Kumpel Bonus meinte, es wäre eigentlich ganz gut, wenn wir für unsere 2-Mann-Band eine Rhythmus-Begleitung hätten. Aber Drumcomputer oder anderweitig programmierbare Beats fallen irgendwie aus. Zu statisch, zu kompliziert, zu wenige Hände zum Bedienen und so. Ich meinte, ne Stompbox müsste her, so ne Kiste, die „Bumm“ macht, wenn man drauftritt. Am besten auch noch „Tschrrr“, wenn man woanders drauftritt, im Grunde also eine flache, liegende Cajon.

Nichts leichter als das, dachte ich, und googele drauf los, wie man eine Cajon selber baut. Denn „Bumm“ ist ja relativ einfach, aber „Tschrrr“ schon etwas komplizierter. Dachte ich. Ich las mich durch Youtube-Videos-Gucken in das Thema ein. Ein halber Snareteppich auf eine Holzplatte geschraubt macht sowas wie „Tschrrr“. Dann noch zwei Mikrofone. Das alles sollte (erst mal) nicht teuer sein. Also nahm ich die billigsten Dinger, die ich so finden konnte.

Zwischenzeitlich war ich auch im Baumarkt und hab mir ein paar Bretter zurechtsägen lassen.

Das ganze sollte eine pultförmige Kiste werden, nicht höher als rund 10 cm, darum musste meine Bandsäge auch noch mal ran.

Mit den keilförmigen Seiten- und Zwischenwänden hab ich zwei Kammern geschaffen. Eine für den Bassdrum- („Bumm“) und eine für den Snare- („Tschrrr“) Effekt.

Noch ein paar Leisten drumherum, die z. T. auch auf den passenden Winkel geschnitten werden wollten. Und alles zusammengeleimt.

Den Snare-Teppich hab ich in der Mitte durchgeschnitten und auf Holzlatten als Unterkonstruktion geschraubt. Das ganze wurde dann unter die eine Deckplatte geleimt und geschraubt.

Die Mikrofone liegen in Heizungsrohrisolierungen, die ich mit Pattex auf die Bodenplatten geklebt habe. Wenn man genau hinschaut, sieht man in der Rückwand der einen Kammer einige Löcher. Die hatte ich als „Bassreflex“-Öffnungen gedacht. Da ich allerdings die Seiten noch tauschen musste (links Bass, rechts Snare) habe ich die wieder zumachen müssen und auf der anderen Seite nicht neu gesägt. Bonus kann besser mit dem linken Fuß „Bumm“ und mit dem rechten „Tschrrr“ machen als umgekehrt, wie ich es erst gebaut hatte. Tja. Künstlerpech.

So sieht das ganze Werk nun aus. Auf die Kante kann man seine Füße stellen und dann losstompen. „NO STEP“ habe ich auflackiert, weil man sich besser nicht draufstellen sollte. Dafür ist vor allem die Deckplatte der Snare-Seite zu dünn. Die besteht nur aus „Schrankrückwand“, also dieser rund 4 bis 5 mm dicken Presspatte. Der ganze Rest ist aus 6 mm Sperrholz gebaut.

Ja, und so hört sich die Kiste nun mit Gitarren- und Bassbegleitung an. Beim Bass-Mikro sind am Mischer Höhen und Mitten voll raus und die Bässe ganz reingedreht, auf der Snare-Seite quasi umgekehrt, also Bässe und Mitten ganz raus, Höhen voll rein. Ich finde, das klingt ganz gut!

 

Eigentlich macht man so eine Bauanleitung ja seit langer Zeit nicht in einem Blog mit Text und Bildern, sondern in Youtube, so wie ich das hier mit dem Bundieren meiner Bassukulele gemacht habe (nur besser …) . Aber das ist echt ne Menge Arbeit. Die Stompbox ist im Wesentlichen an einem Wochenende entstanden. Das Video hätte vermutlich noch mal so lange gedauert. Demnächst will ich ne Bass-Ukulele selbst bauen. Dann lasse ich vielleicht Kameras laufen. Mal sehen.

Autor:
Datum: Samstag, 23. Oktober 2021
Trackback: Trackback-URL Themengebiet: Elektrisiert, funky, Neues aus der Bastelbude

Feed zum Beitrag: RSS 2.0 Kommentare und Pings geschlossen.

Keine weiteren Kommentare möglich.