Klimaschutz adé
Ich zahle seit vielen Jahren, durch die gesamte Corona-Zeit hindurch, für CO2-Kompensation. 30 Euro im Monat. Zu Beginn dachte ich, na, wir fliegen ja immer mal hierhin und dorthin. Dann kam Corona, da habe ich nichts gedacht. Aber zu der Zeit war mit der Einstellung des Flugbetriebs auch eine Stimmung da, wo man kurz das Gefühl hatte, es könnte was ins Kippen geraten und ich könnte auch was dafür tun. Die Menschen würden vernünftiger werden und an die Zukunft ihrer kommenden Generationen denken. Bis der Krieg gegen die Ukraine losbrach. Da war Schluss. Vom menschlichen Leid abgesehen: Aber wenn etwas klimafeindlich ist, dann Krieg und Rüstung.
Privat leben wir eigentlich auf zu viel Wohnraum und fahren seit einiger Zeit wieder viele längere Strecken mit dem Auto. Eigentlich sehr gute Gründe, als ganz kleines Zeichen die CO2-Kompensation beizubehalten.
Aber nun ich bin kurz davor, das zu kündigen. Ist doch eh alles Quatsch. Keiner (und ich benutze hier bewusst die maskuline Form, statt z. B. „niemand“) in politischer Machtposition hat noch das Ziel, ernsthaften Klimaschutz zu betreiben. Warum sollte ich das noch tun? Es ist vorbei. Es bringt nichts. Es gibt keinen Effekt mehr, der andere überzeugen könnte, auch mitzumachen. Die Welt besteht fast nur noch aus egoistischen Ellenbogen, habe ich das Gefühl. Die paar Jahre, die _ich_ noch auf diesem Erdball bin, wird es keinen Wandel mehr geben. Da kann ich besser auf ne Klimaanlage sparen mit dem Geld. Oder in einen privaten Schutzraum investieren.
Alles sehr, sehr traurig. Dabei waren wir mal auf einem guten Weg.