Warum Irgendwas-Schutzbeauftragte die Geißel der Menschheit sind

Mittwoch, 9. Juli 2025

In Deutschland leben wir (mittlerweile) eine Verhinderungskultur. Es wird nicht gestaltet, sondern verhindert. Bevor irgendwo irgendwas in Angriff genommen wird, kommen die Bedenkenträger um die Ecke, im Planungswesen auch noch gern getragen von diversen Winkeladvokaten, und haben nichts anderes im Sinn, als den Verfall des Status Quo aufrecht zu erhalten.

Egal, ob Denkmal-, Brand-, Daten- oder Sonstwasschutzbeauftragte: Diese Leute sind professionelle VerhinderInnen. Das große Problem ist dabei vor allem, dass diese Personen ihre Bedenken und Verhinderungsmaßnahmen nicht in allererster Linie äußern bzw. ergreifen, um tatsächlichen Schutz z. B. vor Unglücken zu gewährleisten, sondern um sich persönlich reinwaschen zu können, bloß keine Verantwortung übernehmen zu müssen. Wobei allein der Begriff „Verantwortung“ allermeistens eine vollkommen leere Worthülse ist. Was bedeutet denn schon „Verantwortung“, außer dass vielleicht ein/e Vorgesetzte/r mal kurz den Zeigefinger hebt und „Dududu“ sagt.

Aber, wenn ich besser sein will, muss ich nicht nur meckern, sondern konstruktiv kritisieren: Und da sieht mein Vorschlag so aus, dass die diversen Schutzbeauftragten gangbare Lösungen anbieten müsen, wenn sie mal wieder etwas verhindern wollen. Also Lösungen finden, die sowohl dem gewünschten Nutzen als auch hinsichtlich der Kosten in überschaubarem Rahmen bleiben. Ich möchte wetten, dass mit so einer Vorgabe auf einmal viel mehr ermöglicht würde.

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Aussprechbarer Instagram-Account mit 5 Buchstaben zu vergeben

Dienstag, 24. Juni 2025

Ich weiß es ja auch nicht, ob das ein Ding ist. Vor Jahren hat sich jemand mit einer meiner Mailadressen bei Instagram angemeldet und wartet seitdem augenscheinlich vergeblich auf die Bestätigungsmail. Alle Nase lang bekam ich Mails, mit dem man denjenigen doch endlich als braven, ordentlichen User gewinnen wollte.  Ja, nur dass den die Mails nie erreichen konnten, weil der Depp eben nicht seine Adresse angegeben hat. Und so hab ich die Mails fortan immer gelöscht. (Nehme an, dass das ein Typ war.)

Aber heute! Heute hab ich mich eingeloggt, das Passwort geändert und die Mailadresse bestätigt. Und den Account dann gelöscht. Das geht natürlich nicht von jetzt auf gleich. Man hat noch einen Monat Bedenkzeit. Und bei mir haben ein paar Sekunden ausgereicht, um mich zu fragen, ob jemand anders vielleicht „undre“ auf Insta sein will. Ich müsste ja nur die Löschung rückgängig machen und die Mailadresse auf den/die Interessierte/n ändern.

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Grenzkontrollen *augenroll*

Montag, 26. Mai 2025

Kürzlich (nach der Bundestagswahl) waren wir in Luxemburg. Die kombinierte Anreise von Berlin mit Bahn und Auto(-abgeholtwerdung) sah vor, dass wir vom Ruhrgebiet Richtung Aachen fuhren und dann weiter über Belgien nach Luxbemburg.

Unser Abholer sagte kurz vor der deutsch-belgischen Grenze: „Das da drüben ist eine Grenzkontrollstation.“ Auf einem Rastplatz war etwas Zeltartiges aufgebaut. Jedenfalls hatte man nicht den tatsächlichen alten Grenzübergang wiederbelebt. „Aber da ist wohl gerade keine Kontrolle.“ In der Tat war da nichts los. Er erzählte dann weiter, dass es in Luxemburg Befragungen gäbe, wie „zufrieden“ die Luxemburger mit den deutschen Grenzkontrollen so sind, bzw. ob es unangenehme Situationen, schlechte Behandlung oder so gäbe. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass die ohnehin mit Europarecht nicht so recht zu vereinbarende Aktion bei den Nachbarn gar nicht so gut ankommt. Sowas aber auch.

Am Sonntag ging es dann zurück. Auf’s Navi geschaut sah die Fahrtzeit zurück zum Essener Hauptbahnhof ganz normal aus, rund zweidreiviertel Stunden. Dreieinhalb Stunden vor Abfahrt unseres Zuges fuhren wir los, also eigentlich mit genügend Zeitpuffer. Da ich die Strecke bis Essen selbst fuhr, schaute ich immer wieder aufs Navi (Google Maps) und stellte fest, dass die Fahrtzeit nicht mehr geringer wurde. Es kristallisierte sich ein Stau durch eine Spursperrung auf der A44 bei Aachen heraus. Nachtigall, ick hör dir trappsen. Inzwischen hatte Google Maps eine Umleitung berechnet: An der Abfahrt Aachen Brand abfahren und dann über diverse Nebenstraße einige Kilometer weiter wieder auf die Autobahn.

Hier kann man das sehen: grün markiert der Grenzübergang Belgien – Deutschland, wo man einfach so durchrauscht, wie man das seit „Schengen“ gewohnt ist. Dann kommt rot markiert die Autobahnabfahrt Aachen Brand und orangefarben markiert der Rastplatz.

Kartenausschnitt Aachen

Quelle: openstreetmap.org

Die Spursperrung war rein zufällig vor  einem Rastplatz, welcher in meiner Erinnerung derjenige war, wo die Zeltstadt für die Grenzkontrollen aufgebaut war. Wenn ich jetzt Schleuser oder jemand wäre, der illegal einreisen wollte, würde ich niemals nicht auf die Idee kommen, mit Google Maps zu navigieren und Staus an einem Sonntag Morgen zu umfahren, wo auf der Autobahn nichts los ist. Aber bestimmt hab ich mir das alles ganz falsch zusammengereimt.

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[RANT] Merz ist furchtbar, hat aber leider in einem Punkt recht

Mittwoch, 14. Mai 2025

Ich mag Merz kein bisschen. Nur was die Arbeitszeit betrifft, hat Merz leider recht:

„Mit Vier-Tage-Woche und Work-Life-Balance können wir den Wohlstand nicht erhalten“

Es gibt wohl so Vergleiche mit der Haushaltsarbeitszeit, die über die Jahre mehr oder weniger gleich geblieben sei (ganz früher arbeitete nur der Mann, dann die Frau Teilzeit dazu, und jetzt beide 3 oder 4-Tage Teilzeit). Gleichzeitig sind aber doch die Ansprüche immer stärker gewachsen: Mehr Urlaub in immer fernere Länder, noch ne dickere Karre, noch mehr Spielzeug für sich selbst und die lieben Kleinen, nicht nur zu Weihnachten, sondern zu Ostern, zum Zeugnis, zur Klassenarbeit, für die eingeladene Brut beim Kindergeburtstag, zur Einschulung, für festen Stuhl, einen noch größeren Fernseher, Mähroboter statt Schiebemäher, immer das neueste Handy und so weiter. Wer diese  Spirale am Rotieren halten will, muss (wieder) mehr arbeiten. Man könnte es alternativ mit Verschlichterung versuchen. Geht auch. (Sagt man.)

Und Work-Life-Balance: Wer die Arbeit nicht in sein Leben integriert, sondern Arbeit und Leben versucht, gegeneinander auszuspielen, ist eh verloren und stresst sich nur.

Was mich auch immer wieder komplett nervt: Dass Arbeitgeber (gendern i. d. R. an dieser Stelle nicht nötig) praktisch immer die geldgeilen Arschlöcher sind. Leute, wenn es euch nicht passt, dann macht euch einfach selber selbstständig. Das kann jede/r. Ach, das ist nicht lukrativ genug, mit dem was du kannst? Willkommen im Leben.

(Das ändert alles nichts daran, dass ich die aggressive Migrationspolitik der sog. Union und Merz‘ viel zu engen Kontakte zu den Großkonzern-Buddies vollkommen daneben finde. Allein was diese unsinnigen Grenzkontrollen für die paar People, die da ankommen kosten: Integriert die mal lieber ordentlich! Wir brauchen die Menschen. Für den Wohlstand.)

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Vorschlag zum Bürokratieabbau

Dienstag, 6. Mai 2025

Bürokratieabbau klingt erst mal schön, ist aber eine gefährliche Sache, wenn man näher hinschaut. Denn Bürokratie dient in der Regel dazu, Verwaltungsprozesse möglichst gerecht (im besten Sinne demokratisch) zu gestalten. Man versucht, nicht jeden Einzelfall individuell zu behandeln, sondern Muster zu erkennen und diese nach festgelegten Regeln zu behandeln, sodass jede/r schon vorher weiß, woran man ist. Je feingliedriger diese Muster werden, desto umständlicher wird es. Inzwischen sind wir in einem Stadium angekommen, dass die Bürokratie zur Demokratie-Müdigkeit führt. Viele Leute sind genervt, weil sie den Eindruck haben, dass die Parteien, die bislang in der Regierungsverantwortung waren, es irgendwie durch die Bank in den Sand gesetzt haben. Bürokratieabbau, das sieht man ja gerade in den USA führt dann schnell dazu, dass Angehörige von Minderheiten Probleme bekommen, ihre Rechte durchzusetzen, bzw. ihrer Rechte sogar beschnitten werden. Bürokratieabbau schlägt dann in staatliche Willkür um. Man behandelt den Einzelfall nach adhoc aufgestellten erratischen Regeln. Dass das zu Problemen führt, liegt auf der Hand. Leider sind hierzulande die WählerInnen der Partei, die in Regierungsverantwortung noch nichts verkackt hat, zu doof zu erkennen, dass sie mit großer Sicherheit nicht auf der GewinnerInnen-Seite stehen wird, wenn ihre „Alternative“ ans Ruder käme.

Ich dachte gerade so, ob eine Möglichkeit wäre, Bürokratie dadurch abzubauen, dass man die Arbeitsverteilung umwandelt. Dazu ein Beispiel:

Ich hatte die Idee, auf einem Grundstück einen kleinen Schuppen zu errichten. Dafür habe ich mich an die Baubehörde der Gemeinde gewandt. Antwort: Da müsse ich mich an die Baubehörde des Landkreises wenden. Nächste Antwort: Ja, das könnte unter gewissen Voraussetzungen seitens der Baubehörde genehmigungsfähig sein, aber man riet dringend, das Forstamt und die Naturschutzbehörde zu kontaktieren. Von dort kamen dann interessante Begründungen, weswegen meine Idee, einen Schuppen zu bauen, geradezu absurd ist.

Ich hab mir die Frage gestellt: Warum muss ich erst herausfinden, wer alles bei einem Genehmigungsverfahren ein Wörtchen mitzureden haben könnte? Mal vollkommen abgesehen davon, dass mein Bauvorhaben wohl auch dann nicht umsetzbar sein dürfte: Warum gibt es nicht eine Art „Anfrageneingangsbehörde“, die sich dann darum kümmern muss, für den Bürger/die Bürgerin alle erforderlichen Stellen abzufragen, die vielleicht etwas dazu zu sagen haben könnten? Wenn innerhalb einer bestimmten, festgelegten Zeit, sagen wir zwei Monate, die Antwort bei der antragstellenden Person nicht vorliegt, gilt der Antrag als genehmigt. Jetzt wird man sich fragen: Was ist das für ein Bürokratieabbau, wenn es noch eine Behörde mehr gibt? Ganz einfach: Wer eine Anfrage stellt, muss sich nur an eine einzige Behörde wenden, die dann intern alle Abläufe in die Gänge zu bringen hat. Da gäbe es dann auch bestimmt Synergieffekte, dass die Stellen besser miteinander zusammenarbeiten würden, wenn sie plötzlich selbst merken, wie nervtötend das ist. Bestimmt hatte die Idee schon jemand anders und hat aber auf Granit gebissen, weil deutsche Behörden eben flexibel und transparent wie ein Klumpen kalter Teer sind. Und mir ist auch klar, dass man damit nicht alles vereinfachen kann. Aber es wäre ein Anfang.

Lieber Herr Merz, der sie heute wohl zum Kanzler gewählt werden: Nehmen Sie den Vorschlag gern unentgeltlich auf.

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Nefilim KI – 42 Bücher in 5 Monaten

Donnerstag, 24. April 2025

… ist eine (derzeit) 42-teilige Science-Fiction-Roman-Reihe (oder Soap) von Cahal Armstrong. Das ist das (ein?) Pseudonym des in Norddeutschland lebenden Autors Dirk Breden.

Ich habe gerade mal nachgesehen: Das erste Buch habe ich am 23.11.2024 ausgeliehen. Das 42. habe ich Ostermontag (21.04.2025) ausgelesen. 42 Bücher in 5 Monaten. Ganz schön fleißig, oder? Kindle unlimited ist mein Freund! Jedes Buch hat so um die 200 bis 250 Seiten, manche etwas mehr, ein ganz paar auch weniger.

Die Story hat mich stets gut unterhalten. Es gibt ein paar Hauptpersonen, die immer wieder auftauchen. Andere kommen dazu und verlassen den Plot auch wieder. Immer wieder passiert was Schlimmes, und der Held Iason Spyridon muss nicht nur die Welt, sondern gleich das (ein?) Multiversum retten. Das Schöne an SciFi ist, dass nützliche Eigenschaften oder technische Errungenschaften einfach hinzugedichtet werden können (einstellbare Schwerkraft, nahezu unbegrenzte Wundheilung, Reinkarnation on demand und so). Genau das richtige für mein schlichtes Gemüt.

Es war echt sehr praktisch, dass ich immer gleich das nächste Buch laden konnte und mir keine Gedanken darüber machen musste, was ich als nächstes lesen möchte. In der Zwischenzeit sind ein paar Bücher anderer Autoren erschienen, denen ich folge. Die lese ich jetzt erst mal. Vielleicht finde ich ja wieder so eine mehrteilige Reihe. Einmal hab ich eine Trilogie angefangen, die dann aber aus 12 oder 16 Teilen bestand. Das fand ich echt super! Dieses bewusste Aussuchen von Büchern, aber auch Filmen, Serien und Musik finde ich immer extrem anstrengend. Ein Prozess, der bei mir zu viel Zeit in Anspruch nimmt.

Ich lese die Bücher übrigens alle ausschließlich auf meinem Handy. Mein Kindle ist irgendwann kaputt gegangen. Besonders gut finde ich die Möglichkeit, mal eben schnell einen Namen zur markieren und danach im Text zu suchen, wo ich mir sowas doch so schlecht merken kann. Noch besser wäre das, wenn das über mehrere Bände hinweg gehen würde. Naja. Man kann nicht alles haben. Aber Papierbücher sind für mich definitiv nix mehr. Die leuchten nicht mal im Dunkeln (solange man sie nicht verbrennt, was man ja nicht machen soll).

 

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Diese Überwachung stinkt zum Himmel

Montag, 21. April 2025

Manche Sachen glaubt man ja erst, wenn man davor steht.

Wir kommen in der Innenstadt von Schwerin an, um uns ein bisschen umzusehen und einfach zu bummeln, als ich plötzlich vor einem Ding stehenbleibe.

Wie man dem Hinweis entnehmen kann, dient es meiner Sicherheit. Danke!

Infotext

An der Gondel in luftiger Höhe ist nicht viel zu erkennen, außer etwas, das nach ein paar Kameras aussieht.

Kameragondel

Dass das Ding eine gewisse Standfestigkeit braucht, kann ich ja verstehen. Aber in dem Gehäuse am Fuß ist nicht einfach ein Gewicht, sondern dort knattert deutlich vernehmbar ein Generator, und der Auspuff zeigt auch an, dass der offensichtlich schwer arbeitet.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass kleine Überwachungskameras für den Hausgebrauch mit zwei Mignon-Zellen mehr als ein Jahr mit Strom versorgt werden können. Gut. Nun mögen diese Kameras ja etwas leistungsstärker sein und vielleicht gibt es auch noch integrierte Scheinwerfer oder so. Aber sowas muss man doch mit Solarzellen versorgen können! Auf Baustellen hab ich sowas auch schon gesehen. Muss man in einer Innenstadt im Fußgängerbereich wirklichso ein Knatterding aufstellen? Nicht zu fassen. Aber Sicherheit hey! Wie genau können Überwachungskameras noch mal Straftaten verhindern? Erschlägt der Mast dann den Täter?

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Kugellager in der Wandergitarre

Sonntag, 13. April 2025

Ich bin ja großer Fan der bulgarischen Kremona-Wandergitarre. Das liegt daran, dass die sehr kompakt ist und sich von mir gut spielen lässt, weil die einen sehr schmalen Hals hat.

Inzwischen habe ich zwei dieser extrem hässlichen Gitarren. Eine hab ich für 25 Euro auf dem Flohmarkt gekauft, die andere für 40 Euro bei (damals noch ebay-)kleinanzeigen. Aus der zweiten ist beim Herumstehen im Büro der Hals heraus gebrochen. Ich dachte, jetzt machst du die richtig schick, wenn du eh Hand anlegen musst.

Naja. Sagen wir mal so: Man kann wieder gut drauf spielen und klingt auch so, wie ich mir das vorstelle dank magnetischem Tonabnehmer, den ich erst bei der einen, dann auch bei der anderen (der halslosen) nachgerüstet habe. Aber schön ist anders. Sieht sehr nach „heavy relic“ aus. Und da das cool ist, finde ich es auch gut.

Jedenfalls ist der Soundumfang ziemlich groß. Bei diesem Song sind alle Gitarrenspuren mit der reparierten Kremona eingespielt.

Was ich bei der zweiten beim Wiederaufbau und heute nun auch bei der ersten Kremona gemacht habe: Ich habe neue Mechaniken eingebaut und die zusätzlich mit Kugellagern ausgerüstet. Die Gitarren haben einen Kopf mit „Fenstern“ wie bei einer klassischen Gitarre, also nicht einfach so eine Platte, wie man sie von E- oder Westerngitarren kennt. Darin verbaut sind eigentlich diese klassischen Wirbelmechaniken mit Kunststoffhülsen, die direkt im Holz gelagert sind, auf dem vierten Foto oben zu sehen.

Darunter sind günstige „Harley-Benton“-Mechaniken von Thomann zu sehen, die einen viel kleineren Durchmesser (6 statt 10 mm) haben. Den Unterschied im Durchmesser zwischen diesen Wirbeln und den Löchern im Holz habe ich nun mit je zwei Rillenkugellagern 6x10x3mm ausgeglichen.

Das hat zweierlei Vorteile: Da ich auf diesen Gitarren „Pyramid Gypsy Jazz“-Stahlsaiten, also insbesondere keine Nylonsaiten spiele (wäre auch schlecht mit nem magnetischen Tonabnehmer), reagieren die Saiten beim Stimmen viel empfindlicher als Nylonsaiten, für die die Wirbel mit größerem Durchmesser ok sind. Auf die kleineren wird pro Umdrehung weniger aufgewickelt, sind also feinfühliger zu stimmen. Die Lagerung mit den Kugellagern führt dann dazu, dass die Reibung der Wirbel in den Bohrungen am Kopf der Gitarre minimiert ist. Das Knacken bzw. Rasten, das bei den alten Mechaniken gern mal auftrat, ist damit Vergangenheit. Ein günstiger Umbau, der sich gelohnt hat. Wobei günstig? Die erste Gitarre war genauso teuer wie der Umbau. Tja. Irgendwas ist ja immer.

 

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19 Jahre willsagen.de

Sonntag, 13. April 2025

Um einen Tag verpasst habe ich meinen Blog-Geburtstag. Mehr tot als lebendig, aber immerhin ab und zu schreibe ich mal was unter eigener Herrschaft ins Internetz. Das scheint evtl. zunehmend wieder wichtiger zu werden, wenn große Plattformen irrlichternd ihre BenutzerInnen gängeln. Auch Felix Schwenzel, seinerzeit vom Powerbook-Blogger Jan liebevoll „der Wirre“ genannt, bloggt wieder. Das freut mich sehr! Denn ich mag seine Art zu denken, auch wenn sie mir manchmal etwas zu kompliziert ist. Gefeiert habe ich auch stets seine Home-Automatisierungs-Berichte, in denen er vieles umgesetzt hat, wovon ich entweder nicht dachte, dass das geht, oder „das müsste man auch mal machen“. Vieles übersteigt meine Fähigkeiten, vor allem, was programmieren betrifft, so dass ich mich meistens mit einfachen Basteleien beschäftige, oder froh bin, wenn smarte Steckdosen das machen, was ich mir von ihnen wünsche.

Ich bin gespannt, mit was „der Wirre“ mich in der Zukunft noch so überraschen wird. Erst mal freue ich mich, dass ich in seiner Blogroll auftauche. Er schreibt über mein Blog (oder mich?):  „manchmal ein bisschen zu wütend und ernst, aber das ist ja auch eigentlich richtig so.“ Hmjo. Ich wollte ja eigentlich gelassener werden. Aber das gelingt mir leider noch nicht so gut. Eine mit dem Älterwerden einsetzende Gelassenheit will sich noch nicht recht einstellen. Das liegt derzeit an einer Handvoll bis einem Dutzend männlichen Arschlöcher, die an den Schaltstellen der Macht über die Welt sitzen und Milliarden Menschen terrorisieren, die einfach nur in Ruhe und Frieden leben wollen. Immerhin schaffe ich es, nicht mehr jeden Rant, den ich denke, in die Welt hinauszuposaunen. Dankt mir. 😉

Vorgenommen hatte ich mir eigentlich, mehr kleine, kurze Artikel zu schreiben. Da das in der Regel Ideen zu Aufregerthemen waren, hab ich es mir verkniffen. Und Themen mit Technikbezug mit hin zu Bastelanleitungen hatte ich in den letzten Jahren oft ins Techniktagebuch geschrieben. Davon habe ich mich, was ich bedauere, dann doch ziemlich wieder abgenabelt, nachdem ich mich aus dem Redaktionschat freiwillig zurückgezogen habe. Ich bin leider nicht woke genug. 😉 Ach, das darf man ja eigentlich nicht sagen, weil man sich dann vorwerfen lassen muss, dass man sagt, dass man ja nichts mehr sagen dürfe. Aber es ist alles schon ein bisschen schräg, mit welcher Wortgewalt hochintelligente Menschen über einen herfallen können, ohne dass sie realisieren, wie schmerzend das sein kann. Naja. Leute kommen, Leute gehen. Das Leben geht weiter. Mal sehen, wie lange noch, hier und in echt.

 

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Der Betriebsleiter darf ungestraft von der Betriebsleiter fallen

Donnerstag, 14. November 2024

Ich war ja zum Glück nicht persönlich anwesend, sonst hätte ich für nichts garantieren können.

Jedenfalls war letztes Jahr irgendwann ein Typ von der Berufsgenossenschaft oder einer beruflichen Unfallversicherung bei uns in der Firma, einem kleinen Ingenieurbüro, und guckte sich nun wichtig alles an. Unter anderem die Stehleiter, die ich mal, weil sie zu Hause über war, mit ins Büro gebracht hatte. Während ihm die Sicherheitsaufkleber noch gefielen, monierte er etwas an den Füßen der Leiter. Die seien nicht mehr sicher. Und überhaupt, ob denn alle MitarbeiterInnen in die Verwendung einer Stehleiter eingewiesen wäre. Da hätte ich vermutlich zum ersten Mal in die Tüte atmen müssen. Einweisung in die Verwendung einer Stehleiter. Ja, und bitte beim Schreiben nicht den Stift ins Auge rammen und beim Kauen auf dem Radiergummi nichts verschlucken.

Jedenfalls fand er den Witz – so wurde mir sinngemäß berichtet – besonders komisch, dass die Firmenleitung sich problemlos den Hals brechen dürfe, wenn davon jemand von der Leiter fiele, aber keiner der Angestellten. Denen dürfe nichts passieren.

Meine Meinung: Wir brauchen solche Leute nicht, die sowas im beruflichen Kontext komisch finden, wenn sie nicht gerade mit Komik ihr Geld verdienen.

Diesen Witz macht er vermutlich bei jeder Begehung, wenn es um die Stehleiter geht. Ja, Sicherheit am Arbeitsplatz ist wichtig. Aber man muss doch mal die Kirche im Dorf lassen, weil diese ganze Drangsal-Überregulierung am Ende zu dem Schluss führt, dass nur dann nichts passiert, wenn man gar nichts macht. Umsatz wird mit Arbeitsleistung erzeugt, nicht mit dem Verwalten von irgendwelchen Richtlinien. Jedenfalls hat das wieder meine inzwischen immer stärker werdende Meinung unterstützt, dass die nächste Firma (die es nicht geben wird) keine Angestellten hätte.

Ach übrigens: Wir haben fürs‘ Büro eine neue Leiter angeschafft – die alte hab ich wieder zu Hause. Für mich ist sie ja gut genug.

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