Fiat 500: Türschloss Beifahrer(selbstmörder)tür reparieren

Ich gebe es ja zu. Das ist echt ein Randgruppenthema. Aber nahezu jeder, der einen Fiat 500 mit Selbstmördertüren fährt, egal, ob Kombi, N oder D, wird das Problem kennen. Der Beifahrer steigt aus, haut die Tür zu und klapp – ist der Verriegelungshebel nach unten gefallen. Und schon ist er ausgesperrt.

Im Laufe der Jahre bricht in dem Schließmechanismus eine kleine Feder ab, die eigentlich den Hebel in zwei Stellungen arretieren soll: Öffnen von außen und verriegelt.

Bei meinem Kombi funktioniert das Teil noch so halb: Es verriegelt mal von selbst, mal nicht, mal nur so halb. Außerdem hatte ich son hässliches modernes Teil montiert, das nur verzinkt, aber nicht verchromt ist. Das sollte nun gegen ein hübsches, altes ersetzt werden. Das allerdings war vollkommen ausgeleiert. Der Hebel plumpste einfach nach unten.

So sieht das Teil im Urzustand aus (erstes Bild). Um es zu zerlegen, muss man erst mal den Hohlniet so bearbeiten, dass man die damit vernietete Unterlegscheibe abziehen kann. Ich habe mit einer kleinen Schleifscheibe solange geschliffen, bis ich die Scheibe abhebeln konnte. Schließlich muss genug Material stehen bleiben, damit man den Niet hinterher wieder breitkloppen kann.

Wenn die Unterlegscheibe ab ist, kann man auch den Hebelmechanismuss abnehmen. im zweiten Bild streckt sich ein Hebel von unten ins Bild, der oben abgekantet und rundlich gebogen ist. Da sitzt links ein Niet, der hier noch einen Rest der Feder hält. Am unteren Ende dieses Hebels wird der Kunststoffknopf aufgeschraubt.

 

Im dritten Bild habe ich den Kopf des Niets abgeschliffen und den Rest herausgeschlagen.

Jetzt geht’s daran, die Feder zu ersetzen. Ich habe ein Stück Federstahl genommen, das man z. B. aus der Klammer für den 500er Luftfilterdeckel herausschneiden kann. Irgendwann schafft man es auch, ein Loch in den Stahl zu bohren. Ist halt kein Baustahl. Deswegen fällt es auch schwer, eine Rundung in die Blattfeder zu biegen, die in die Mulde an dem Gegenstück passt und so den Hebel arretiert. Im Foto habe ich bereits etwas Fett an das Messingröhrchen und die Arretierung geschmiert.

Darum habe ich auf die Blattfeder ein kurzes Stückchen Messingrohr aufgelötet. Mit dem Durchmesser von 4 mm passt das Teil ganz gut in die Arretierungsmulden. Anstatt die Feder wieder anzunieten, habe ich sie mit einer kurzen M3-Schraube angeschraubt. Die Mutter muss allerdings samt Schraube noch dünner geschliffen werden, sonst passt das Werks nicht ins Gehäuse.

Im fünften Bild habe ich schon wieder alles zusammengebaut. Mit vier Schlägen habe ich auch den Hohlniet wieder verstemmt. Und es funktioniert alles wieder.

Und wenn man will, kann man natürlich auch noch einen hübschen Kunststoffknopf draufschrauben. Aso, und saubermachen ist auch nicht schlecht. Und etwas Fett noch an die ganze Mimik. Fertig. Einbauen.

 

 

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Datum: Samstag, 15. September 2012 19:27
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