Grenzkontrollen *augenroll*
Kürzlich (nach der Bundestagswahl) waren wir in Luxemburg. Die kombinierte Anreise von Berlin mit Bahn und Auto(-abgeholtwerdung) sah vor, dass wir vom Ruhrgebiet Richtung Aachen fuhren und dann weiter über Belgien nach Luxbemburg.
Unser Abholer sagte kurz vor der deutsch-belgischen Grenze: „Das da drüben ist eine Grenzkontrollstation.“ Auf einem Rastplatz war etwas Zeltartiges aufgebaut. Jedenfalls hatte man nicht den tatsächlichen alten Grenzübergang wiederbelebt. „Aber da ist wohl gerade keine Kontrolle.“ In der Tat war da nichts los. Er erzählte dann weiter, dass es in Luxemburg Befragungen gäbe, wie „zufrieden“ die Luxemburger mit den deutschen Grenzkontrollen so sind, bzw. ob es unangenehme Situationen, schlechte Behandlung oder so gäbe. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass die ohnehin mit Europarecht nicht so recht zu vereinbarende Aktion bei den Nachbarn gar nicht so gut ankommt. Sowas aber auch.
Am Sonntag ging es dann zurück. Auf’s Navi geschaut sah die Fahrtzeit zurück zum Essener Hauptbahnhof ganz normal aus, rund zweidreiviertel Stunden. Dreieinhalb Stunden vor Abfahrt unseres Zuges fuhren wir los, also eigentlich mit genügend Zeitpuffer. Da ich die Strecke bis Essen selbst fuhr, schaute ich immer wieder aufs Navi (Google Maps) und stellte fest, dass die Fahrtzeit nicht mehr geringer wurde. Es kristallisierte sich ein Stau durch eine Spursperrung auf der A44 bei Aachen heraus. Nachtigall, ick hör dir trappsen. Inzwischen hatte Google Maps eine Umleitung berechnet: An der Abfahrt Aachen Brand abfahren und dann über diverse Nebenstraße einige Kilometer weiter wieder auf die Autobahn.
Hier kann man das sehen: grün markiert der Grenzübergang Belgien – Deutschland, wo man einfach so durchrauscht, wie man das seit „Schengen“ gewohnt ist. Dann kommt rot markiert die Autobahnabfahrt Aachen Brand und orangefarben markiert der Rastplatz.
Quelle: openstreetmap.org
Die Spursperrung war rein zufällig vor einem Rastplatz, welcher in meiner Erinnerung derjenige war, wo die Zeltstadt für die Grenzkontrollen aufgebaut war. Wenn ich jetzt Schleuser oder jemand wäre, der illegal einreisen wollte, würde ich niemals nicht auf die Idee kommen, mit Google Maps zu navigieren und Staus an einem Sonntag Morgen zu umfahren, wo auf der Autobahn nichts los ist. Aber bestimmt hab ich mir das alles ganz falsch zusammengereimt.