Samstag, 6. Oktober 2007 17:40
… wie schon Daniel Düsentrieb sagte.
Heute war unsere Kaffeemaschine dran. Eine Saeco Café Grano Superautomatica. Die versieht nun schon im fünften Jahr klaglos ihren Dienst und durfte aufgrund ihrer unbestreitbaren Qualitäten sogar schon einmal mit in den Urlaub in die Bretagne fahren.
Normalerweise gibt sie nach dem Einschalten ein kraftvolles Brummen und Klacken von sich, bevor sie aufheizt. Heute nicht. Irgendwie machte sie eigentlich gar nichts. Erst bei genauem Hinhören war ein klägliches Jammern des Antriebsmotors für das Brühwerk zu vernehmen.
Da das Frühstück drohte, ein Misserfolg zu werden, haben wir unser bestes versucht: Mit diversen Löffeln und spitzen Gegenständen wurden die diversen Mikroschalter überlistet, die der Kaffeemaschinen-„CPU“ mitteilen, dass alle Luken geschlossen und die Sitze senkrecht gestellt sind. So konnte man bei entnommenen Brühwerk sehen, dass sich die Antriebswelle nur noch mit Zeitlupe dreht. Irgendwie gelang es uns damit, der Maschine noch zwei Tassen Kaffee zu entlocken. Uff… Aber damit war das Problem nicht gelöst.
Als einfach gestrickter Maschinenbauer denkt man als erstes an einen Motordefekt. Aber irgendwie komisch: Entweder ganz heile oder ganz kaputt. Also, was macht man in der heutigen Zeit? Richtig, man geht online. Darum möchte ich mich an dieser Stelle bei den Internetforen
http://www.kaffee-service-balzen.de
http://www.saeco-support-forum.de und
http://www.kaffeeforum.de
bedanken.
Mit ihrer Hilfe konnte ich das Problem einkreisen: Der Fehler verdichtete sich auf einen defekten Leistungstransistor, auf der Platine T1 (im Bild der Transistor, der mit der Schlitzschraube an den Kühlkörper geschraubt ist). Der Transistor versorgt den Antriebsmotor mit der richtigen Spannung (35 V oder so). Entweder ein TIC33 oder ein BD245C soll es sein. Flux die Platine ausgebaut und zu Conrad Electronic gejettet. Dort hatten sie auch den zweitgenannten Typ vorrätig. Außerdem habe ich noch einen Ersatztypen für die Zenerdiode D14 (ZD33V) mitgenommen, die wohl auch manchmal den Dienst versagt. Naja, das ich nun auch eine neue Lötstation besitze, die ich mir schon so lange gewünscht habe, und noch so diverses anderes Kleinzeugs, ist ja nicht weiter wichtig…
Nachdem der alte Transistor (leider nicht zerstörungsfrei) entfernt war, habe ich den neuen, mit dem neuen Lötkolben versteht sich, eingesetzt und anhand der zuvor pfiffigerweise aufgenommen Fotos die zig Stecker wieder richtig an der Platine angeschlossen, die Kontakte und den Leerlauf eingestellt und die Haube wieder geschlossen.
Jetzt schmoren noch ein paar Kleinteile in der Spülmaschine (Tresterkasten, Wasserfang usw.). Dann wird sich zeigen, ob es ein voller Erfolg ist, denn das kraftvolle Brummen habe ich ihr mit dem alten Trick, um die ganzen Mikroschalter zu überlisten, bereits entlocken können.
Kaffee marsch!
Nachtrag: Die Reparatur war ein voller Erfolg. Ich bin stolz auf mich. 😀