Umzug Zug um Zug
Ich bin umgezogen.
Hört sich einfach an, isses aber nicht.
Mit meiner Chefin hatte ich nämlich ein kleines Häuschen. Wegen meiner beruflichen Veränderung und der Unbeweglichkeit von Immobilien konnten wir das nicht mitnehmen. Schade drum!
Weil das alles nicht so hopplahopp geht, hatte ich seit Anfang des Jahres erstmal eine Miniwohnung. Die war klein und ziemlich schnell voll. Und unser Haus war auch nicht gerade leer. Und weil man nicht mal eben so ein neues Haus kauft, wohnen wir jetzt wieder zur Miete. In einer handelsüblichen Etagenwohnung.
Hört sich einfach an, isses aber nicht.
Denn das Haus hatte neben einer Garage auch noch einen Dachboden und Keller. Als Jäger und Sammler, ich stamme anscheinend insbesondere von den Sammlern in direkter Linie ab, füllt man allen Platz, den man hat. Man kann sich drehen und wenden (oder auch nicht…) wie man will, bei etwa gleicher Wohnfläche von Haus und Wohnung passt dennoch deutlich weniger rein. Außerdem braucht man in einer Etagenwohnung keinen Rasenmäher. Und auch keinen Gehölzhäcksler. Von drei Spaten, fünf Harken, diversen Gartenschläuchen, Gartenstühlen, einer Holzeule (Höhe 1,2m) diversen anderen Kunst- und Dekogegenständen ganz zu schweigen. Den Gartenteich haben wir übrigens schlauerweise gleich da gelassen.
Wenn man sich fast zwanzig Jahre lang aktiv mit Fiat-500-Schrauberei beschäftigt und dann etwa 90% seiner Ersatzteile verkauft, bleibt immer noch ein ganz schöner Haufen über. Auch dieser Haufen passt nicht in die Wohnung und sähe dort auch nicht gut aus. Außerdem bleiben noch genügend andere Haufen, z. B. vom Modellbau, übrig.
Also haben wir in einer logistischen Glanzleistung unser Gerödel dezimiert und ausgelagert. Insbesondere das Dezimieren sollte man gerade vor Umzügen machen. Denn man ertappt sich selbst nach dem Umzug noch dabei, diverse Dinge wegzuwerfen (entsorgen passt nicht unbedingt, da die Sorgen auftauchen, wenn man etwas sucht, das man entsorgt hat.), die man unsinnigerweise noch sorgfältig verpackt hat.
Es gibt Leute, die können sich von allem trennen. Ich nicht. Manche Leute werfen sogar Fotos weg. Ich nicht. So habe ich gestern einige Stunden damit verbracht, meine alten Fotos, es waren auch viele dabei, die meine Eltern geknippst haben, in ihr neues Aufbewahrungslager umzusortieren. Natürlich hat es deswegen so lange gedauert, weil ich mir die Fotos selbstredend angesehen habe. Von frühester Kindheit bis zum Beginn des digitalen (Fotografie-)Zeitalters konnte ich so diverse Stationen, Ereignisse, Urlaube usw. Revue passieren lassen. Wann guckt man sonst schon mal alte Fotos durch? Überhaupt habe ich irgendwie ne Menge Sachen, die mir irgendwie nur beim Umzug (und ich bin schon einige Male umgezogen) in die Hände fallen. Alte Quartettspiele, diverse Modelle, Zeitschriften, Bücher und was nicht alles. Herrlich! Ich liebe diese Sachen, die man immer am Ende der einen und Beginn einer neuen Ära beachtet! Allein dafür lohnt es sich schon umzuziehen…(!)
Sonntag, 21. Oktober 2007 11:48
viel erfolg in neuen leben