Micro-Video-Heli
Freunde. Pah! Neulich lungerte ich mit ein paar Freunden auf der Technorama in Hildesheim rum. Hauptsächlich geht es da um alte Autos und Motorräder, aber wo nahezu 99% Besucher männlichen Geschlechts sind, da sind auch andere Techi-Verkäufer nicht weit. Und so stand dort eben auch ein Spielzeug-Heli-Händler herum.
„Wenn ich son Ding kaufe, kriege ich Mordsärger mit der Chefin!“ meinte ich nur.
„Was kosten denn drei Stück?“ fragte schon einer der Kumpels. Na prima. Eh ich mich versah, war ich im Besitz eines (weiteren) Modellflugapparats. Tja. Ich muss sagen, dass mir zwar keiner die Story so recht abgekauft hat, zumal meine Freunde selbstredend dementierten, wie Westerwelle zu Rücktrittsgerüchten, dass ich den Helikauf eigentlich abgelehnt ab.
Aber was soll ich sagen? Ich hab den Heli lieben gelernt, weil er echt richtig gut fliegt! Ich hatte schon mal son Teil, etwas kleiner, der flog auch irgendwie. Aber gezielt eine Richtung vorgeben, war nicht. Bei dem jetzigen ist (angeblich) ein Gyro-Sensor (Gyros-Sensor habe ich implementiert) eingebaut, der die Drehung um die Hochachse aussteuern soll, und das tut er auch. Wie ich inzwischen erfahren habe, gibt es die Helis aber auch ohne diesen Gier-Sensor.
Das Schöne an dem Heli im Vergleich zu älteren Konstruktionen ist, dass man ihn nicht nur über den Sender aufladen kann, was nicht nur ewig dauert, sondern auch derbe auf die Senderakkus oder -batterien geht, sondern auch über ein USB-Kabel, das man je nach Belieben an einem Rechner oder eben auch an meinem iPhone-Ladegerät anstöpseln kann.
Es dauert allerdings nicht lange, da war mir das bloße Herumfliegen zu langweilig. Um die Lampe, untern Tisch, in die Haare, auf den Schrank: Irgendwann hat man überall Staub aufgewirbelt. Ruck-zuck hatte ich als erstes den Rumpf demontiert, um mal zu gucken, wie es darunter aussieht. Außerdem wurde der Heli dadurch einiges leichter. Sinn und Zweck der Gewichtsersparnis war aber die Montage einer meiner Keychain Cams, die neulich aus Hongkong eingeflogen kamen. Aber auch die eine Kamera musste erstmal aus Gewichtsgründen Federn, genauer ihr Gehäuse, lassen. Übrig blieb eine Platine samt Akku (Hauptbestandteil), was ich zum Schutz in Schrumpfschlauch eingeschrumpft habe.
Die Kamera habe ich dann mit dauerelastischem Kitt (bessere Knete) unter den Heli geklebt und bin losgeflogen. Herausgekommen sind ein paar Videos, die ich bei Youtube hochgeladen habe. So ein Rundflug durch Wohnzimmer oder Büro ist schon ganz lustig. Klar. Die Kamera wackelt und vibriert natürlich im Takt des Helis. Aber wenn man bedenkt, welche Minimaltechnik da unterwegs ist, finde ich das trotzdem bemerkenswert! Durch meine Gewichtsreduzierungsmaßnahmen wiegt der Heli nur ein paar Gramm mehr als im Auslieferungszustand. So kann man ca. 4 bis 5 Minuten in der Gegend rumschwirren, bis mangelnde Energie den Heli zu Boden zwingt.
Klar fliegt man hier und dort mal gegen eine Lampe, einen Schrank, Stuhl und was immer so in der Gegend herumsteht. Aber der kleine Quirl scheint von der robusten Sorte zu sein. Jedenfalls ist bislang noch nichts kaputt gegangen, und dabei liegen sogar Ersatzrotorblätter und Heckpropeller bei. Letzterer lässt den Heli um die Querachse kippen, woraus eine Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung resultiert. Seitlich schweben kann man mit dem Heli nicht. Ist vielleicht auch ganz gut so. Wenn er richtig getrimmt ist (man kann die Gierrate mit einem kleinen Rädchen am Sender einstellen), steht er wie angenagelt in der Luft. Zumindest im Werkszustand, denn wenn man den Rumpf weglässt, oder die Kamera irgendwie drunter klebt, verändert sich selbstredend die Lastigkeit, so dass er z. B. stets rückwärts fliegen will, wenn er vorn zu leicht ist.
Die Fernsteuerung funktioniert mittels Infrarot. Und das ist gleichzeitig ein großer Nachteil, denn sobald die Sonne zu stark auf den Heli scheint, ist es vorbei mit fernsteuern, weil dann offensichtlich keine Fernsteuerimpulse mehr durchdringen. Draußen fliegen geht sowieso nur, wenn es absolut windstill ist. Das Teil ist so leicht, dass es schon beim kleinsten Huster abdriftet. Es scheint auch von den Sendern verschiedene Versionen zu geben, wenn ich das richtig gesehen habe. An meinem sind noch diverse Leuchtdioden, die Bereitschaft und Ladezustand der Akkus anzeigen. Bei anderen sind diese Feature anscheinend nicht eingebaut. Gleichzeitig ist dann wohl auch das Zubehör wie Ersatzrotorblätter und so nicht so reichhaltig. Wenn man z. B. bei Amazon nach „Helikopter Gyro Swift“ sucht, findet man eigentlich den Richtigen zum Preis von knapp 30 Euro.
So, und hier noch meine (bisherigen) Zimmerrundflugvideos.
(Bitte Lautstärke runterdrehen…)
Ok, die Tonqualität ist nun gar nicht so doll, aber was will man erwarten? Da sind wohl die kleinen Kameras auch alle sehr unterschiedlich. Wer dazu mehr erfahren will, sollte mal hier gucken. Der helle Wahnsinn, wie viele Typen es gibt, die alle gleich aussehen. Aber dazu vielleicht irgendwann mal ein paar nähere Infos.
😉
Samstag, 2. Oktober 2010 13:33
Hui, vielleicht hättest du noch schreiben sollen, dass die Lautsprecher beim Starten der Videos nicht auf voller Lautstärke stehen sollten… 😉
Schaut auf jeden Fall lustig aus und da ich schon immer sowas haben wollte, hab ich mir auch mal eben einen bei Amazon bestellt. Ich bin gespannt!
Sonntag, 3. Oktober 2010 8:38
Na, da hoffe ich mal, dass dir der Gott der chinesischen Produktionstoleranzen hold ist… 😉
Sonntag, 10. Oktober 2010 10:23
[…] 57. Arbeit 2.0 (1089) 61. Fernsehlexikon (1239) 65. Mister Spex Blog (1380) 73. Style Taxi (1602) 78. willsagen.de (1868) 84. KreativKiez Neukölln (2051) 86. microphoneheart (2114) 91. niiundso (2280) 92. Berliner […]
Mittwoch, 3. November 2010 8:32
Schließe mich Matthias an: was habe ich mich beim Start des Videos erschrocken!
Schön, dass Du mal in die Kamera gewunken hast. Schon geil, wenn man überlegt, wie minimal die heutige Technik ist.
Donnerstag, 4. November 2010 11:54
Ok, hab einen entsprechenden Hinweis zur Lautstärke hinein editiert. 😉