Krieg? Gefällt mir. Nicht.
Heute klickt ein Großteil der Bundestagsabgeordneten zum Thema Krieg in Syrien sehr wahrscheinlich den „Gefällt mir“-Button, um es mal im Facebook-Sprech auszudrücken. Dabei haben sie laut einer Umfrage einen Großteil der Bevölkerung hinter sich, also ist die Entscheidung demokratisch vielleicht in Ordnung.
Ich hatte eben einen Gerichtstermin in der Turmstraße und kam auf dem Weg zurück zum Auto am Friedhof in der Wilsnacker Straße vorbei. An der Friedhofsmauer ist diese Bronzetafel angebracht:
Hier wurden über 300 Menschen begraben, die gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im Umkreis dieses Friedhofs ums Leben kamen. Sie starben bei Kampfhandlungen, im Luftschutzkeller, beim Beschaffen des Notwendigen, durch Genickschuss oder begingen Selbstmord.
Der Wahn allein war Herr in diesem Land.
In Leichenfeldern schliesst sein stolzer Lauf,
und Elend, unermessbar, steigt herauf.Albrecht Haushofer, Moabiter Sonette.
Wem Krieg gefällt, dem gefällt auch diese Tafel.
Mag sein, dass ich in meinem Pazifismus naiv bin. Aber dass Krieg irgendwo zu Frieden führt, ohne dass ein Großteil der Zivilbevölkerung darunter extrem zu leiden hat, ist eine ebenso naive Wunschvorstellung.