Dieter Thomas Kuhn: Föhnwelle reloaded
Damals, Anfang der 90er war ich bei einem legendären (also fand ich zumindest) Auftritt von Dieter Thomas Kuhn im Gig am Lindener Markt in Hannover. Ich hatte keine Ahnung, was mich da erwartete. Es hieß, das ist cool. Eine gute Freundin der Chefin, die damals noch nicht meine Chefin war, hatte den schon mal irgendwo gesehen. Also sind wir, Mitwohni Andree und ich, seinerzeit dahingegangen.
Die selbstironische, völlig übertriebene Art, die deutschen Schlager, die meine Generation alle, wirklich alle, aus der Hitparade kennt („Studio 1 blablabla“) war grandios! Für mich beeindruckend war seinerzeit aber auch die Instrumentierung. Denn auch die war original 70er. Ich erinnere mich gut an Gitarren- und Bassverstärker von Ampeg mit grau-metallic schimmerndem Lautsprecherstoff und großen, verchromten Knöpfen. Auch, dass man zur Zugabe in Adidas-Trainingsanzügen auflief. Diese konsequente Umsetzung des Zeitgeists hat mit der gestiegenen Kommerzialisierung dann ziemlich nachgelassen, wie ich auf etlichen weiteren Auftritten feststellen konnte. Es ist, wie es immer ist: Am Anfang steckt viel mehr Enthusiasmus in den Musikern, auch wenn sie, wie damals im Gig, vor vielleicht 30 oder 40 Leuten gespielt haben.
Es ist dann ziemlich still um Dieter Thomas Kuhn geworden. Irgendwie hat er noch mal eine Art Comeback mit eigenen Stücken versucht. Das ist aber wohl ziemlich in die Hose gegangen. Ich habe es auch nicht mehr verfolgt.
Jetzt lese ich gerade in der Zeitung, dass er am 4.7.09 in der Waldbühne unter dem Motto „Schalala 2009“ auftritt. Wow, da hat er sich was vorgenommen. Die Waldbühne ist groß. Und hat sicherlich zugleich den Vorteil, dass man vielleicht nicht so genau sieht, dass auch Dieter Thomas Kuhn wohl sichtlich gealtert sein dürfte. Egal. Ich glaube, ich bestelle gleich mal Karten. Die kosten bestimmt irrsinniges Geld… Gerade noch vertretbar.
Sonntag, 5. Juli 2009 20:52
[…] war es soweit: Die singende Föhnwelle aus Tübingen weilte in der Hauptstadt. Für mich war es […]