Zen und die Kunst ein Buch zu erhalten
Blogger-Kollege Männig schreibt hier über die ach so tolle, doch nicht vorhandene Haptik von Büchern.
Gerade heute schrob jemand im gedruckten Tagesspiegel, den wir derzeit als freundliche Urlaubsspende eines Nachbarn erhalten, wie viel toller Bücher auf Papier doch gegenüber ihren digitalen Pendants seien. Dass die Bücher nach Olivenöl, Thymian und was weiß ich duften, weil beim Kochen jemand darauf gekleckert habe. Oder so.
Jens-Arne Männig hat ausgerechnet eines der Bücher herausgesucht, das ich mir als Oberstufenschüler bewusst gekauft habe, also nicht geschonken gekrochen bekommen hatte: Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten. Es war damals eine Empfehlung meines Deutschlehrers Meier, wie z. B. auch Briefe in die chinesische Vergangenheit. Meier gab immer mal wieder Literaturlisten heraus, die er seinen sprachumnebelten Schülern, die nunmal Deutsch an einem technischen Fachgymnasium für die allgemeine Hochschulreife belegen mussten, in bester Absicht angedeihen ließ. Leider ist er viel zu früh verstorben.
Ganz ehrlich? Ich habe Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten nie vollständig gelesen. Die ersten 50 und die letzten 30 Seiten vielleicht. Oder so. Der Witz ist: Am Ende hat mir das Buch trotzdem gefallen und habe mir gerade neulich noch überlegt, mir es noch mal zu kaufen (oder zu beschaffen).
Und gerade heute ging ich zum Media-Markt, um mal die diversen Lesegeräte zu probieren: eBook-Reader, iPad: Sowas halt. Ergebnis: Ernüchternd. iPad-normal: (Mir als Lesegerät) viel zu schwer, aber geiles Display (Netzhaut-, äh, Retina-Display). iPad-Mini: Zu schlechtes Display im Vergleich zu den eBook-Readern. Größe und Gewicht sind ok. Das leuchtende Display nervt sehr schnell. E-Ink-Reader sind super, wenn man nur lesen will. Kindle ist doof, weil nur Amazon-Welt. Nicht-Kindle sind doof, weil ich nicht weiß, wie sie in der Amazon-Welt funktionieren. Überhaupt wirken die E-Ink-Reader irgendwie unausgegoren, wenn man einmal ein Apple-Produkt in der Hand hatte. Außerdem waren bei den Ausstellungsgeräten die Buchstaben in den Displays eingebrannt, wie ich es noch aus der Zeit der Monochrom-Monitore kenne, als Bildschirmschoner noch einen Sinn hatten.
Ich danke Blogger-Kollege Männig für seine Haptikanalyse. Wenn ein Tisch wackelt, kann man besser etwas Papier drunter klemmen, als ein pdf-Dokument oder einen E-Book-Reader. Ansonsten spricht aus meiner Sicht nicht mehr viel gegen* für gedruckte Werke. Was nervt, sind die technischen Beschränkungen, die aus monetären Gründen erfunden wurden. Die Vergänglichkeit von Druckwerken auf Papier, die Männig geradezu beispielhaft darstellt, zeigt aber auch, dass auch pdfs sich beim Kopieren abnutzen sollten, wenn man den Autoren und Verlagen eine Daseinsberechtigung zugestehen möchte.
*Ganz dumm verschrieben.
Montag, 25. Februar 2013 8:51
die überschrift ist super.
Dienstag, 26. Februar 2013 20:17
Ok. Am Rest arbeite ich noch. 😉