Beitrags-Archiv für die Kategory 'Draußen nur Kännchen'

Spargel-Faschismus vertonen?

Dienstag, 4. Juni 2024 10:09

Die New York Times hyped gerade (zurecht!) den Rhabarber-Barbara-Song von Marti Fischer und Bodo Wartke. Der Absatz unter der Überschrift endet mit „Now if they only could find a rhyme for asparagus“.

Ich hatte schon länger vor, mein langes Leiden rund um den Spargel-Kult, um nicht zu sagen „Spargel-Faschismus“ in ein Lied zu gießen.

Darüber, wie ein Gemüse über ein paar Wochen im Jahr mal eben kurz sämtliche Speisekarten dominiert und andere Gerichte komplett an den Rand der Gesellschaft drängt, und man zugleich als Nicht-Spargelesser von einer gewaltigen Mehrheit mit Unverständnis abgestraft wird, während sie ihrem Spargel-Genuss nur durch moderne Sklaverei saisonaler, unterbezahlter Hilfsarbeiter frönen können, die unter geradezu unmenschlichen Bedingungen das phallusartige Gemüsegold aus dem Boden holen, damit es sich selbst ernannte Feinschmecker in den Mund schieben können. Und bevor der Julimond am Himmel aufzieht, verschwindet der Spargel wieder in der Versenkung, wo er hingehört.

(Dieser Text könnte Spuren von Satire und Sarkasmus enthalten.)

 

Thema: Das Leben, das Universum und der ganze Rest, Draußen nur Kännchen, funky | Kommentare (0) | Autor:

17 Jahre willsagen.de

Mittwoch, 12. April 2023 8:25

Oje, oje. Das ist ein langsames Sterben, oder?

Aber egal. Das (!) Blog darf erst mal weiter existieren. Wer weiß, wofür es mal gut ist.

Jedenfalls habe ich am 12.04.2006 losgelegt, wordpress zu installieren und erste Beiträge zu schreiben. Leider sind die Veröffentlichungsdaten der ersten Beiträge irgendwann kaputt gegangen. Sowas passiert, wenn man keine Ahnung hat. Derzeit kann ich auch nur hoffen, dass alles funktionsfähig bleibt, weil ich gar nicht wüsste, wen ich fragen sollte, wenn was repariert werden müsste. Immerhin habe ich gerade mal ein frisches Backup gemacht. Kann ja nicht schaden. Die automatische Backup-Funktion hat nämlich auch anscheinend irgendwann die Arbeit eingestellt. Kommt Zeit, kommt Rat.

 

Thema: Das Leben, das Universum und der ganze Rest, Draußen nur Kännchen, Uncategorized | Kommentare (4) | Autor:

Ich bin zu dick, macht die Türen breiter!

Donnerstag, 26. Januar 2023 8:53

Dass ich Freund kleiner Autos bin, ist kein Geheimnis. Statt eines (schon nicht sonderlich ausladenden) Volvo V40 fahren wir seit einiger Zeit einen Nissan NV200 Evalia. Bei der Anschaffung hab ich mich gefreut, dass der noch mal 8 cm schmaler ist als der Volvo. Der Vorteil schmaler Autos erschließt sich natürlich am besten z. B. mit einem alten Fiat 500, der an Kompaktheit kaum zu überbieten ist. Wo man damit überall durchkommt! Oder Radfahrer mit ausreichendem Abstand überholen, ohne dass es links eng wirkt. Toll, sage ich euch. Genau diesen Fiat 500 stellte ich kürzlich neben die neue Karre meines Tiefgaragennachbarn.

Da ich diese missratenen Dinger lange schon nicht mehr fehlerfrei auseinanderhalten kann, hab ich hinten draufgeschaut und gesehen, dass es ein BMW X1 ist. Ich glaube, man zählt inzwischen bis X8. Mich beschleichen erste Zweifel, dass ein X8 überhaupt in die Doppelparklücke passen würde. Es hat auch den Anschein, als ob der Fiat sich tief in die Ecke kauert, um nicht von der schieren Masse des Panzers angezogen und wie in ein schwarzes Loch aufgesogen zu werden.  Ich überlege noch, ob ich mir mal für ein paar Wochen ein Auto besorge, dass auch so richtig breit und fett ist und das in meine Parklücke stelle. Hat jemand einen fetten Ami oder sowas, den er mal unterstellen will? Kann aber sein, dass ein paar Beulen an der Seite dazugekommen, wenn die Panzerschranktüren vom X-Modell einschlagen.

Wer so einen City-Panzer fährt, der muss doch merken, dass es nicht mehr so einfach ist wie mit dem Vorgängerauto, in einer Parklücke die Türen weit genug öffnen zu können, um bequem auszusteigen. Aber auch dafür haben „Experten“ eine Lösung parat: Sie wollen die Parklücken größer machen. „Solange der Verbraucher große, breite Autos fahren möchte, werde das Problem bestehen bleiben.“, heißt es da. Ja, kommt denn eigentlich niemand auf die Idee, dass es vielleicht die Autos sind, die schlicht zu groß sind und dass man vielleicht dort gegensteuern sollte? Wegen ihrer vollkommen überbordenden Ausmaße sind sie auch zu schwer, und es wird für ihren Bau viel zu viel Energie und Material verschwendet. Alle Welt lacht über den Citroen Ami. Aber im Grunde ist das die Richtung, in die es gehen müsste. Dass sowas dann leider nur max. 45 km/h fährt, ist für mich ein Hinderungsgrund, mich damit auseinanderzusetzen. Da finde ich einen Renault Twizy besser.

Ich bin beim Schreiben dieses Beitrags darauf gekommen, dass es Analogien zur Reichweitendiskussion bei Elektrofahrzeugen und der Parklückenbreite gibt. Nicht das Auto muss sich an die Bedürfnisse anpassen, sondern die Umgebung: Kommst du mit dem Elektroauto nicht weit genug, musst du eben öfter laden. Ist dein Auto zu breit, müssen die Parklücken größer werden. Wie wäre es denn, einfach zweckentsprechende Fahrzeuge zu bauen? Ich will damit gar nicht sagen, dass alle einen alten Fiat 500 fahren sollen. Dass der unsicher ist, weiß ich selber. Aber es gibt ja durchaus Konzepte von Kleinwagen, die trotzdem eine recht gute Sicherheit bieten. Der Smart hat das zweifellos bewiesen, wobei der inzwischen auch längst nicht mehr so kompakt ist wie früher. In Länge und Breite sind da auch 10 bis 20 cm hinzugekommen. Ich ahne aufgrund meines gewissen Grundverständnisses für Fahrzeugsicherheit, dass die Konstrukteure die Breite brauchen, damit die Fahrzeuge beim Seitencrash nicht sofort kollabieren bzw. in zügig gefahrenen Kurven so schnell umkippen wie weiland die A-Klasse. Irgendwie muss man die einwirkenden Kräfte eben abstützen. Bei Querkräften braucht man da die Breite, weswegen das Höhen-Breiten-Verhältnis ja auch bei Sportwagen entsprechend anders aussieht als bei Transportern oder so. Und mit genügend Elektronik bekommt man am Ende auch fahrende Toastbrote wieder eingefangen.

Dass die Leute allerdings durchaus bereit sind, Sicherheitseinbußen hinzunehmen, zeigt sich aus meiner Sicht z. B. an Lastenrädern, in denen die Brut in kaum gepolsterte Holzkisten gesetzt wird und im Falle eines Unfalls mehr oder weniger ungeschützt ist, wo es beim 2,5-Tonnen schweren Fahrzeuge gar nicht EuroNCAP-Sterne genug sein können und vor lauter Kindersitzpolsterungen der Nachwuchs kaum noch nach draußen gucken kann. Was gibt es da auch schon noch zu sehen ..?

Ich frage mich, weswegen es keine Diskussion darüber gibt, Autos nach Größe und nicht nach Schadstoff zu besteuern. Größe und Schadstoffausstoß stehen auf jeden Fall in einem Zusammenhang, vor allem wenn man auch die Produktion mit ihrer Ressourcenverschwendung einbezieht. Und für alle Fahrzeuge, die im öffentlichen Straßenland fahren oder stehen, ist die Größe nun mal direkt mit dem Flächenbedarf verbunden, der anderen nicht zur Verfügung steht, ob sie fahren und dabei Schadstoffe ausstoßen, oder herumstehen, was sie ja bekanntermaßen am meisten tun.

Aber genau wie beim längst überfälligen Tempolimit wird es eine starke Lobby geben, die solche Ideen zu verhindern weiß. Schließlich ist man hierzulande nicht mehr in der Lage, wirtschaftlich Kleinwagen zu bauen, sondern nur noch Blechgebirge, die bei möglichst viel Volumen möglichst wenig Innenraum bieten. Sehr bedauerlich ist in dem Zusammenhang, dass offensichtlich auch niemand mehr Kompakt-Vans haben möchte. VW Sharan, Ford C- und S-Max, Renault Scenic, Citroen C4 Picasso: Alle ohne Nachfolger. Stattdessen gibt es nur noch diese höhergelegten Sports Utility Vehicle. Man kommt um diese Blechburgen gar nicht mehr herum. Traurig.

 

Thema: danke es geht, Das Leben, das Universum und der ganze Rest, Draußen nur Kännchen | Kommentare (2) | Autor:

Durchliken ist ein Zeichen von Faschismus

Mittwoch, 2. November 2022 15:52

Hast du schon mal gegen jemanden aufbegehrt, der oder die eine große Schar an Followern hinter sich vereint und zusehen müssen, wie sekündlich die Zahl der Herzchen oder „Daumen-nach-oben“ unter einer Antwort dieser Person in die Höhe schnellte und – je nach Plattform – dein eigener Beitrag mit entsprechenden Emojis diskreditiert wurde?

Mich erinnert das an faschistische Fackelzüge. Einer nach dem anderen reiht sich ein in den geschlossenen Verband der wortführenden Person. Vielleicht sollte das Emoji daher kein Daumen-nach-oben oder Herzchen sein, sondern eine Fackel. Es ist nichts anderes als dass sich eine große Gruppe auf eine Einzelperson stürzt um diese zu drangsalieren, zu diffamieren und ins Aus zu stoßen – zu zerstören.

Wer also selbst mit seiner Stimme zur schieren Übermacht einer Äußerung beiträgt, sollte mal in sich gehen und sich fragen, ob er oder sie nicht FaschistIn ist.

Thema: Ach geh mir wech, Draußen nur Kännchen | Kommentare deaktiviert für Durchliken ist ein Zeichen von Faschismus | Autor:

The Tucktec bending issue – solved

Mittwoch, 10. August 2022 11:23

(English version below)

Vor ein paar Jahren hab ich mich an einem Crowdfunding beteiligt und in faltbare Kajaks investiert. Wie bei Crowdfunding-Aktionen häufig dauerte es länger als geplant, bis das Produkt endlich fertig war. Dann kam aber das für mich größere Problem: Der Versand der Kajaks von den USA nach Deutschland. Man konnte sich anscheinend nicht einigen, wie die Kajaks verzollt werden sollten. Man ließ sie also einfach in Köln in Containern liegen. Es schien sich niemand mehr darum zu kümmern. Ich hab mich dann direkt an Pete von der Firma Tucktec gewendet und mit ihm vereinbart, die Boote nicht nach Deutschland, sondern zu Freunden in Luxemburg zu schicken, die sie mir dann an den gemeinsamen Urlaubsort mitbrachten. Mit Luxemburg gab es keine Versandprobleme. (Dass die Boote dennoch erst in Köln ankamen, hat mich kurz beunruhigt, es lief dann aber alles problemlos.)

Der komplizierte Versand ist für die folgende Geschichte nicht ganz unwichtig. Tucktec gibt zwar drei Jahre Garantie auf die Boote. Aber was nützt es, wenn man de facto nicht in der Lage ist, sie umzutauschen?

Wir bauten unsere beiden Boote also zusammen und stachen in (den) See. Abgesehen davon, dass ich zu ungelenkig bin, um einigermaßen würdevoll in das Boot zu kommen, war alles ok. Allerdings fing mein orangefarbenes Boot plötzlich an, sich zu verbiegen. Genauer gesagt, haben sich das vordere und das hintere Ende hochgebogen, so wie in diesem Video. Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass sich die Ecken, an denen das Boot vor und hinter dem Beginn der Spitzen gefaltet ist, sich nach innen biegt. Dadurch wird der Querschnitt flacher und das ganze Boot knickt an zwei Stellen ein.

Was kann man tun, wenn man am Urlaubsort glücklicherweise eine kleine Werkstatt (samt Stichsäge) zur Verfügung hat? Maßnehmen, in den Baumarkt fahren und Multiplex-Platten kaufen. Dann passende Spanten aussägen und sie vorn und hinten in das Boot stecken. Wie das geht, sieht man auf den folgenden Fotos und in dem kleinen Video. Man muss die Spanten einsetzen, bevor man jeweils die zweite Seitenklammer festspannt. Die Passform ist nicht perfekt und man muss die Spanten ab und zu wieder in die richtige Position bringen. Aber es funktioniert soweit. Ich denke, dass die Gefahr, mit dem Boot abzusaufen, gebannt ist.

A few years ago, I participated in a crowdfunding campaign and invested in foldable kayaks. As is often the case with crowdfunding campaigns, it took longer than planned until the product was finally ready. But then came the bigger problem for me: shipping the kayaks from the USA to Germany. Apparently, they couldn’t agree on how the kayaks should be customs cleared. So they just left them in containers in Cologne. Nobody seemed to care anymore. I then contacted Pete from the company Tucktec directly and agreed with him not to send the boats to Germany, but to friends in Luxembourg, who then brought them to the common vacation spot. There were no shipping problems with Luxembourg. (The fact that the boats nevertheless at first arrived in Cologne worried me briefly, but then everything went smoothly).

The complicated shipping is not completely unimportant for the following story. Tucktec does give a three year warranty on the boats. But what good is it if you are de facto unable to exchange them?

So we assembled our two boats and set out to (the) lake. Other than being too clumsy to get into the boat with any dignity, everything was ok. However, my orange boat suddenly started to bend. More specifically, the front end and the back end bent up, just like in this video. If you look closely, you can see that the corners where the boat is folded in front and behind where the tips start are bending inward. This makes the cross section flatter and the whole boat buckles in two places.

What can you do if you fortunately have a small workshop (complete with jigsaw) at your vacation destination? Take measurements, go to the hardware store and buy multiplex boards. Then saw out suitable frames and insert them into the front and back of the boat. You can see how this is done in the following photos and in the small video. You have to insert the frames before you tighten the second side clamp in each case. The fit is not perfect and you have to bring the frames back into the right position every now and then. But it works so far. I think that the danger of sinking with the boat is banished.

Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

Nach langer Wartezeit kamen die Boote an. – After a long wait, the boats arrived.

Sie sind sehr schnell aufgebaut. – They are very quickly assembled.

Unterwegs auf dem Krakower See – on the Krakow Lake in Mecklenburg-Vorpommern

Knickstelle, an der der Kunststoff überdehnt ist. – Kink where the plastic is overstretched.

Hinterer Spant – Rear frame

Vorderer Spant – Front frame

Montage der Verstärkungsspanten – Mounting the reinforcing frames

Schablone für die Spanten – stencil of the frames

Das Gitter ist 5 cm breit. Der hintere Spant ist die mit der durchgezogenen Linie, die vordere mit der gestrichelten.
The width of the grid is 5 cm. The back frame is the one with the solid line, the front one with the dashed line.

 

 

Thema: danke es geht, Draußen nur Kännchen, im Fluss, Neues aus der Bastelbude | Kommentare (2) | Autor:

Coronisch unterbelichtet #8 – juristisch fragwürdige Genesung

Dienstag, 15. März 2022 8:01

Es zieht sich, kann ich nur sagen.

Die eigentliche Infektion war nach ca. 10 Tagen oder so überwunden. Aber die belegte Stimme will nicht besser werden, außerdem sind Rachen und Nase immer noch ziemlich verschleimt. Auszuhalten, aber unangenehm, nervt, und es ist so recht keine wirklich positive Entwicklung zu spüren. Ok, das ging mir nach einer heftigen Erkältung, vielleicht war es ja auch eine richtige Grippe, schon mal so. Aber diesmal schwingt die Befürchtung mit, es könne was zurückbleiben. Long Covid, ick hör dir trappsen. Dass ich relativ viel sprechen muss (berufliche Diktate) und auch wieder ein bisschen singe, ist der Stimme auch nicht zuträglich. Nutzt aber nix.

Ich hatte fünf Tage nach dem positiven Antigen-Test dann doch noch einen PCR-Test gemacht, weil ich dachte, so eine Genesenenbescheinigung, die ich ja nicht bekomme, wenn ich nicht amtlich „positiv“ war, könne vielleicht irgendwann mal hilfreich sein. Jedenfalls hatte ich meinen PCR-Test per Mail beim Gesundheitsamt eingereicht. Postwendend kam dann eine Art Eingangsbestätigung mit allerlei Informationen und das war es dann. Nach zwei Wochen hab ich dann mal nachgefragt, wie es denn mit einer Genesenenbescheinigung so aussieht. Wieder kam eine automatische Antwort. Darin war dann Folgendes zu lesen:

Genesenennachweis

Das Gesundheitsamt Lichtenberg stellt nach mehreren gerichtlichen Verfahren und Beschlüssen aufgrund von zu unsicherer rechtlicher Situation seit dem 16.02.2022 keine „Genesenennachweise“ mehr aus. Die Ausstellung eines Covid-19-Genesenen-Zertifikats ist gem. § 22 Abs. 6 des Infektionsschutzgesetzes – IfSG durch die zur Durchführung oder Überwachung der Testung berechtigte Person oder nachträglich von jedem Arzt oder Apotheker vorzunehmen. Zu aktuellen Informationen zu Gültigkeit und Laufzeit des Zertifikats informieren Sie sich bitte bei den oben genannten Stellen.

Da frag ich mich ja wirklich, weswegen die Rechtssicherheit beim Arzt oder der Apotheke eher gewährleistet sein soll als bei einer Behörde. Ok. Die Gesundheitsämter sind alle überfordert. Aber das sieht mir doch arg nach Abschieben der Verantwortung aus. Ein Armutszeugnis. Naja. Ich bin in die nächste Apotheke gestolpert, habe mein ausgedrucktes Test-Ergebnis vorgezeigt und umgehend einen Zettel mit QR-Code bekommen. Danach bin ich 28 Tage nach dem positiven PCR-Test offiziell genesen. Ich dachte, das ging schneller. Aber evtl. habe ich da auch einfach eine Menge durcheinander gebracht mit Isolation, Quarantäne und was es da noch alles gibt.

So. Und jetzt gebe ich mich wieder meinem Röllchen Gelo Revoice hin.

 

Nachtrag:

Gerade kam vom Gesundheitsamt doch noch eine Bescheinigung. Jetzt weiß ich wenigstens, von wann bis wann ich mich isolieren musste: Bis vor 11 Tagen. 😉

 

 

 

Thema: danke es geht, Das Leben, das Universum und der ganze Rest, Draußen nur Kännchen, Wie getz? | Kommentare deaktiviert für Coronisch unterbelichtet #8 – juristisch fragwürdige Genesung | Autor:

Coronisch unterbelichtet #7 – Jetzt hat es mich erwischt

Freitag, 25. Februar 2022 13:11

Letzten Samstag (Sonnabend, wie man in Berlin sagt) war ein Bandkumpel bei mir. Wir wollten ein paar Aufnahmen machen. Er hat sich vorher getestet, war negativ, meinte aber, er hat ein Kratzen im Hals. Da meine Mitbewohnerin und ich auch kürzlich eine bei ihr stärkere bei mir nur als Schnupfen erkennbare Erkältung hatten, hab ich mit den Schultern gezuckt, und wir haben losgelegt.

Am Montag sagte er dann, er habe sich gerade positiv getestet. Ich hab auch gleich einen Test gemacht: Negativ. Dienstag merkte ich dann auch diverse Symptome. Wobei, das stimmt eigentlich nicht, da mir, wenn ich es richtig überlegte, schon am Montag die Schultern im Bereich der Schlüsselbeine eigenartig weh taten, wie ich es bislang nicht kannte. Erst piekste es links, dann auf beiden Seiten, dann rechts. Sind das auch Symptome? Als nächstes kratzte der Hals. Von 36,5°C ging das Fieber am Dienstag ruckzuck bis auf 39.1° hoch, am nächsten Tag war es auch noch mal so um 39°C. Ich warf immer mal eine Ibupofen ein (max. 1,5 am Tag), was sich sehr gut auf das Fieber und das allgemeine Befinden auswirkte. Immer wieder geil das Zeug. Mittwoch lief mir vor allem die Nase bei rund 38°C Fieber. Laufende Nase ist bei mir eh typisch. Dafür habe ich – Gott sei Dank – weniger Stress mit Husten, im Gegensatz zu meiner Mitbewohnerin. Die war dann am Mittwoch positiv und röchelt mir mit ihren etwa gleichen Symptomen gut einen Tag hinterher. Kopfschmerzen hatte ich auch, hielten sich aber in Grenzen. Nachts bekam ich regelmäßig Halsschmerzen und schwitzte, was beides unangenehm war. Außerdem war mir mal zu kalt, mal zu warm, kalte Füße, heiße Füße, schwitzige kalte Füße und so weiter. Insgesamt fühlt sich das alles wie eine heftige Erkältung an.

Nicht geschafft habe ich, einen PCR-Test zu bekommen. Ich hatte ein nahe gelegenes „Testzentrum“ – trotz 39 Fieber – aufgesucht, das lt. Angabe im Internet auch gleich einen PCR-Test machen kann. Ich hatte zwar einen Termin, aber erst war keiner da, dann eine weitere Kundin, dann eine junge Frau, die aber eigentlich gar keine Schicht hatte, uns da aber rumlungern sah und mich dann auch getestet hat. Auf die Frage – als ich positiv – war, ob wir dann auch bitte einen PCR-Test machen könnten, sagte sie, das ginge nicht. Das stünde falsch im Internet. Andere Kunden hätten das auch schon angemerkt. Na super. Die Suche nach einem weiteren Testzentrum ergab dann, dass man da nur auftauchen solle, wenn man kein Symptome habe. Nochmal na super. Ich hab es dann aufgegeben und mich nur bei der Hausärztin kurz gemeldet. Die wollte mich überraschenderweise auch nicht sehen. Dann bekomme ich wohl keine Genesenenbescheinigung. Aber mich mit hohem Fieber noch weiter diesem staatlich verzapften Chaos hinzugeben? Ne, lass mal. Ich kann mich auch ohne Zettel verantwortungsvoll verhalten und igele mich eben bis Ende nächster Woche ein. Kein Problem für uns. Bringdienst lass gehen.

Vor rund fünf Wochen meinte die WHO, dass sich bis Mitte März die Hälfte der europäischen Bevölkerung mit Corona infiziert haben würde. Genau deswegen sah ich mich darin bekräftigt, dass die Frage nicht ist, ob, sondern wann man sich infiziert. Gerade im Moment höre ich aus allen Ecken, dass sich sagenhaft viele nahe und entfernte Bekannte und Verwandte infiziert haben oder gerade genesen sind. Wir haben es jetzt (erst mal?) hinter uns, und das ist auch gut so. Wenn man sich nicht komplett dauerhaft isoliert, kann man dem Virus nicht entrinnen. Davon bin ich überzeugt. Be prepared! Jedenfalls freue ich mich jetzt, wenn ich dann demnächst alle und jeden abknutschen und jedes Geländer ablecken kann. 😉

Insgesamt bin ich froh, dass wir alle Impfmöglichkeiten so schnell, wie es geht, wahrgenommen haben. So ist die Infektion für uns zu ertragen, und, Stand jetzt, werden wir zwar für ein paar Tage bei der Arbeit ausfallen, aber dem Gesundheitssystem nicht zur Last fallen, im Gegensatz zu diesen ganzen egoistischen CoronaleugnerInnen und ImpfgegnerInnen, die eben eine weitere Belastung des Gesundheitssystems mit ihrem Verhalten provozieren. Man kann natürlich mit geschlossenen Augen ein Messer hochwerfen und es am Griff wieder auffangen wollen. Das kann aber auch mit abben Fingern oder noch schlimmer enden. Mit Impfung hat man die Augen nicht verbunden und das Messer ist stumpf. Kann auch schiefgehen, ist aber wesentlich unwahrscheinlicher.

Es ist ganz schlicht eine asoziale Einstellung, zu meinen, es sei ja wohl immer noch die Entscheidung jeder/s Einzelnen, sich impfen zu lassen (solange man geimpft werden kann) oder eben nicht. Nein, ist es nicht, solange man Teil einer Gesellschaft ist und auch Rechte in dieser Gesellschaft für sich in Anspruch nimmt. Und das ist eben so, wenn man nicht auf die berühmte einsame Insel auswandert. Solange hat man Verantwortung für sich, aber eben auch seinen Mitmenschen gegenüber, der Gesellschaft nicht unnötig durch eigenes Tun oder Unterlassen zur Last zu fallen, genauso, wie man seinen Müll in die Mülltonne stopft und nicht einfach aus dem Fenster wirft. Kannste schon so machen, ist dann aber scheiße.

 

Thema: danke es geht, Das Leben, das Universum und der ganze Rest, Draußen nur Kännchen, im Fluss | Kommentare deaktiviert für Coronisch unterbelichtet #7 – Jetzt hat es mich erwischt | Autor:

Disclosure (eng) = Disclaimer (deu)

Samstag, 20. November 2021 10:54

Was ich schon seit einigen Jahren vermute,

dürfte nun wohl offiziell sein, wenn das „amtliche“ Berlin-Portal , aber vor allem sogar das über jeden Zweifel erhabene Online-Magazin „Übermedien“ das kleine Wörtchen „Disclaimer“, das auf Englisch „Haftungsausschluss, Dementi“ bedeutet, mit der Definition des Wortes „disclosure“ = „Offenlegung“ verwendet. Mit meinen jämmerlichen Restbeständen des in grauer Vorzeit erworbenen kleinen Latinums kann ich mir sogar irgendwie zusammenreimen, warum „dis“ und „closure“ das Gegenteil von geschlossen (halten) bedeutet. Vielleicht ist es aber auch griechisch. Was weiß ich. Ich will mal nicht zu viel klugscheißen. Bei sprachlichen Sachen befinde ich mich da auf dünnem Eis.

 

Btw.: Der Duden weiß noch nichts davon:

🙂

 

 

 

Thema: danke es geht, Draußen nur Kännchen, Wie getz? | Kommentare deaktiviert für Disclosure (eng) = Disclaimer (deu) | Autor:

Coronisch unterbelichtet #6 – Die Tyrannei der Ungeimpften

Mittwoch, 10. November 2021 8:02

So hat es der Vorsitzende des Weltärztebundes Frank Ulrich Montgomery auf den Punkt gebracht. Der WDR meint, dass der Umgangston eskaliere.

Stimmt: Alle, die bis jetzt ungeimpft sind, aber sich impfen lassen könnten, sind egoistische Arschlöcher.

Thema: Ach geh mir wech, Das Leben, das Universum und der ganze Rest, Draußen nur Kännchen | Kommentare deaktiviert für Coronisch unterbelichtet #6 – Die Tyrannei der Ungeimpften | Autor:

Coronisch unterbelichtet #4 – Zahlungsziel 2 Monate

Samstag, 9. Januar 2021 18:08

Erst riefen sie an, jetzt schicken sie Mails. Das ist für eine deutsche Behörde schon recht erstaunlich. Gemeldet haben sich mehrfach Berechnungsstellen von Gerichten, wir sollen doch bitte schön endlich aufhören, Mahnung zu schicken. Am Telefon hieß es dazu, wir wüssten doch schließlich, dass sie im Frühjahr wochenlang nicht gearbeitet haben.

Folgende Mail erreichte uns jetzt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Der derzeitige Bearbeitungsstand beträgt durchschnittlich 2 MONATE.
Dieser wird regelmäßig aktualisiert und ist unter https://www.berlin.de/gerichte/amtsgericht-tiergarten/das-gericht/besucherinformationen/oeffnungszeiten/#ezds
einsehbar.

Wir bitten von Anfragen zum Bearbeitungsstand bzw. von Mahnungen abzusehen, die in diesem Zeitraum liegen. Die Abarbeitung der Anträge erfolgt chronologisch nach Eingangsdatum in der Berechnungsstelle. Mahnungen führen nicht zu einer bevorzugten Bearbeitung.

Anliegen, die einen bestimmten Sachbearbeitenden betreffen, werden weitergeleitet.

Die Berechnungsstelle ist bemüht, Ihre Anträge schnellstmöglich zu bearbeiten.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Berechnungsstelle

Wie ich finde, hab ich darauf ganz gut geantwortet:

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Problematik ist hier bekannt, gleichwohl können wir auf Zahlungserinnerungen nicht verzichten. Es hat sich in anderen Fällen zugetragen, dass Berechnungsstellen nach späteren Mahnungen behaupteten, nie eine Rechnung von uns bekommen zu haben. Da dann teilweise die Dreimonatsfrist abgelaufen war, hat man uns die Zahlung verwehrt. Deswegen werden wir zukünftig nach rund 7 Wochen mahnen und dabei auch die Rechnung erneut übersenden. Unser Mahnschreiben ist bewusst freundlich gehalten, so dass Sie sich auch nicht angegriffen zu fühlen brauchen. Nichtsdestotrotz sehen wir aufgrund unwägbarer Postlaufzeiten für eine längere Aussetzung der Zahlungserinnerung keinen Raum.

Auch unser Büro sieht sich aufgrund der gegenwärtigen Situation erheblichen Herausforderungen ausgesetzt. Obwohl wir im Frühjahr 2020 mehrere Wochen lang für den überwiegenden Teil unserer erstellten Gutachten gar keinen Zahlungseingang verzeichnen konnten, war es uns stets möglich, die Gehälter aller MitarbeiterInnen rechtzeitig zu zahlen und auch allen anderen Verbindlichkeiten wie Miet-, Internet- und Telefon- sowie Versicherungskosten nachzukommen, um nur ein paar zu nennen. Bei Zahlungszielen von zwei Monaten und mehr nähern wir uns jedoch einem Bereich, der nicht mehr akzeptabel ist. In der Privatwirtschaft würde man da längst über ein Mahnverfahren nachdenken.

Niemand von uns hat die derzeitige Situation gewollt. Wir haben in unserem Büro sehr frühzeitig alles unternommen, unseren Beitrag zu leisten, die Infektionszahlen gering zu halten. Und gleichzeitig sind wir guter Hoffnung, dass wir alle, womit ich Sie einschließe, die Situation erfolgreich meistern werden. Leider jedoch wurde in Gesetzen mit einzuhaltenden Fristen eine solche Situation nicht berücksichtigt.

Mit freundlichen Grüßen

Die sieben Wochen sollen dazu dienen, um ihnen wenigstens ein bisschen Feuer unter dem Hintern zu machen. Im Übrigen räumt sich die Justiz regelmäßig im Gesetzgebungsverfahrens des Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetzes einen „Justizrabatt“ ein. Man sei ja verlässlicher Zahler. Ja meistens, nur dass man dem Staat dauerhaft einen zinslosen Kredit in nicht unerheblicher Höhe gewehrt. Und vom Ärger, den wir mit Berechnungsstellen wegen absoluter Kleinigkeiten haben, will ich gar nicht erst anfangen zu reden: Dass man dort Rechnungen um Beträge kürzt, die geringer sind als das Porto für den Brief, um uns das mitzuteilen, ist nämlich durchaus üblich. Da spielt auch Corona keine Rolle, wo man mal ein bisschen Gas geben könnte.

Thema: Ach geh mir wech, Das Leben, das Universum und der ganze Rest, Draußen nur Kännchen | Kommentare deaktiviert für Coronisch unterbelichtet #4 – Zahlungsziel 2 Monate | Autor: