[Fusselflieger] Aqua-Icon: Auf Schwimmern in Brandenburg
Zwei Jahre ist es schon wieder her, dass ich meine brüchige Icon 312 auf Schwimmer gestellt habe. Ein paar Flüge habe ich seitdem gemacht, aber wirklich ausgiebige Erfahrungen konnte ich bislang nicht erfliegen, bis zur vergangenen Woche. Wir, meine Beraterin in allen Lebenslagen und ich, waren mal wieder mit dem Boot auf Brandenburger Gewässern unterwegs.
Neben meinem neuen Segelboot, einer SeaCret von Staufenbiel, war auch meine Icon 312, für den unkontrollierten Luftraum, dabei und eben mit den wieder montierten Schwimmern. Geflogen bin ich nur in den Abendstunden. Tagsüber war es immer so dermaßen windig, dass es mir zu gefährlich war. Man muss ja nicht zwangsläufig das Modell aufs Spiel setzen, zumal die Bergung auf dem Wasser nicht so einfach ist. Mal eben mit dem 12-Meter-Kahn ablegen und das Flugzeug einsammeln, sagt sich leichter als es ist.
Wie ich schon bei den ersten Tests feststellte, neigt die Aqua-Icon dazu, am Wasser zu kleben. Anstellwinkel hat sie auf jeden Fall genug, und bei entsprechender Geschwindigkeit ist durch einen beherzten Zug am Höhenruder auch das Abwassern (so nennt der Profi den Wasserstart) kein wirkliches Problem. Sieht nur etwas doof aus, dass die Mühle sich gleich steil in den Himmel schraubt, anstatt in flachem Winkel abzuheben.
Beim Fliegen merkt man den Luftwiderstand und das Gewicht der Schwimmer ziemlich deutlich. Man muss wesentlich mehr Gas geben und die Grundgeschwindigkeit ist auch höher. Ansonsten scheint das Flugzeug recht gut für die Wasserfliegerei geeignet zu sein. Bislang hatte ich jedenfalls noch keine kritischen Situationen zu meistern. Man könnte ja meinen, dass ein Hochdecker besser geeignet ist, aber das kann ich nicht bestätigen. Nur eigenstabil fliegt die Icon natürlich als 3D-Kunstflugmaschine nicht, im Gegensatz zu einem Hochdecker mit ordentlich V-Form in den Tragflächen.
Modellwasserfliegen ist eine tolle Sache. Ich mag es sowieso, mich am Wasser aufzuhalten, weil ich beim Blick über das Wasser so schön meinen Gedanken nachhängen kann. Vor allem die Ruhe auf den Brandenburger Gewässern ist dafür natürlich hilfreich. Aber demnächst werde ich auch mal über der Rummelsburg Bucht kreisen, glaube ich.
Wenn man genau hinsieht, erkennt man eine kleine Kamera oben auf der Icon. Über einen irgendwie anscheinend doch nicht windigen Händler (Banggood) kam vor ein paar Wochen eine Versandtasche aus China mit einer kleinen „Keychain-Cam“ mit Weitwinkelobjektiv. Bei einigen Vorgängermodellen habe ich festgestellt, dass die Dinger anscheinend selbsttätig den Akku nicht nur leersaugen, sondern auch tiefentladen und damit zerstören. Daher baue ich da Kameras jetzt so um, dass man den Akku abstöpseln kann. Das scheint zu helfen.
Die Kamera sitzt mit etwas dauerelastischem Kitt und Tesa-Band auf der Kabinenhaube und guckt mal nach vorn, mal nach hinten oder zur Seite. Vielleicht baue ich mal eine Halterung mit Dreheinrichtung.
Entstanden sind in den letzten Tagen diese Videos. Wer Zeit und Lust hat, kann ja mal reinschauen. Es empfiehlt sich, den Ton leiser zu stellen.
Seinen ersten Test hatte die Kamera allerdings an einem historischem Ort, in Tempelhof: