Die Sache mit dem (Prof)x – determin

[Disclosure: Ich begebe mich hier auf ganz dünnes Eis, weil ich von Sprache, Ethik und Gender Studies wenig bis gar keine Ahnung habe. Ich habe mir halt einfach mal meine Gedanken zu dem Thema für den Alltag gemacht. Als Ingenieur gehe ich das „pragmatisch-konstruktivistisch“ an und konstruiere ein neues Sprachgeschlecht.]

 

Die Sache mit dem x?

Schon falsch. Es geht nicht um die Sache. Um etwas Sächliches, also einen Gegenstand. Es geht um Menschen. Menschen, die sich weder männlich noch weiblich fühlen. Damit sind sie aber keineswegs sächlich oder ein Neutrum. Sondern jemand, für den (an dieser Stelle sieht mein althergebrachtes Sprachgefühl die männliche Form vor, die ich vorab auch gebrauchen möchte, auch wenn es inzwischen überholt sein mag) es derzeit keinen Geschlechtsbegriff gibt. Dabei haben sie aber zweifellos das Recht, nicht in eine der beiden Schubladen gesteckt zu werden. Eine dritte muss her. Das dauert natürlich seine Zeit, bis sich sowas durchsetzt. Vielleicht stellt man irgendwann auch fest, dass man noch mehr Sortiervarianten braucht. Dann ist das eben so. Wer damit ein Problem hat, ist selbst ein Problem.

Die deutsche Sprache ist eh schon kompliziert, da kommt es auf ein Geschlecht mehr oder weniger auch nicht an. Erst mal einen Begriff finden. Ich finde, er sollte mit „in“ enden, um die Zugehörigkeit zu einer geschlechtlichen Personengruppe als Abgrenzung zum Sächlichen zu verdeutlichen. Er sollte nicht mit m, f oder n anfangen, damit man ihn eindeutig abkürzen kann, am besten aber auch nicht w oder s (weiblich, sächlich). Also ein … (*nachdenk*) … „d“. determin (Betonung auf dem „de“ bitte). Das ist insofern auch schön, weil „determine“ im Englischen festlegen bedeutet. Also nix nebulöses, sondern etwas determiniertes, etwas bestimmtes.

Probleme bereitet uns hier als erstes die 3. Person singular: maskulin – feminin – neutral. Die Personalpronomen verteilen sich ja derzeit folgendermaßen in der 3. Person Singular:

m / f / n

Fall

Nominativ  er sie es

Genitiv          seiner ihrer seiner

Dativ             ihm ihr ihm

Akkusativ    seiner ihrer seiner

 

Bei Genitiv, Dativ und Akkusativ machen wir es uns ganz einfach. Maskulin und neutral sind jeweils gleich, als sollen feminin und determin das auch sein. Im Nominativ beginnen die maskuline und neutrale Form mit „e“, also soll die determine Form auch mit „s“ wie die feminine Form beginnen und auch drei Buchstaben haben. Lann Hornscheidt hat in diesem Zusammenhang das „x“ eingeführt. Das kann man gut aufgreifen: six. Bedeutet im englischen „6“, das klingt im deutschen wie „sex“, also drückt es über ein paar gedankliche Umwege etwas (sprach)geschlechtliches aus, ohne für maskulin oder feminin Stellung zu beziehen.

Damit sieht unsere Personalpronomentabelle nun so aus:

m / f / n / d

Fall

Nominativ  er sie es six

Genitiv          seiner ihrer seiner ihrer

Dativ             ihm ihr ihm ihr

Akkusativ    seiner ihrer seiner ihrer

Der Artikel wäre natürlich „dix“. Ansonsten basteln wir das so ähnlich wie oben zusammen:

Nominativ  der die das dix

Genitiv          des der des der

Dativ             dem der dem der

Akkusativ    den die das dix

Für den analogen Begriff zu Mann/Frau schlage ich „Dert“ vor. Der Wortstamm ergibt sich doch ganz gut und es klingt auch nicht doof oder so. Als Analogwort zu „Herren“ und „Damen“ ließe sich mit einigem Nachdenken aber auch etwas finden. Z. B. um dixjenigix, aufzugreifen, durch dix ich auf dieses Thema gestoßen bin: „Lann“ und „Lännix“. Muss aber nicht sein.

Lann Hornscheidt möchte mit Profx bzw. Professx angesprochen werden. Das ist natürlich etwas zungenbrecherisch in der Aussprache und vom Schriftbild arg ungewohnt. Für die Akzeptanz sollte man es den Mitmenschen vielleicht auch nicht zu schwer machen. Es sollte für meinen Geschmack durch einen Vokal ergänzt werden. Professix. Klingt nach Asterix? Ja und? Das ist ja nichts Negatives. Asterix ist ein Kerl? Solche Ähnlichkeiten werden sich wohl nicht vermeiden lassen, und sind ja nun auch in der restlichen deutschen Sprache keine Ausnahme. Man denke nur an die Vornamen Sönke und Wiebke. Viele Wörter enden auf die gleiche Silbe trotz unterschiedlichen Sprachgeschlechts. Immerhin hätte die Endung „ix“ wiederum große Ähnlichkeit mit „meinem“ Personalpronomen „six“. Der Professor, die Professorin, dix Professix. Lann Professix Müller. Kann man doch sagen? Und bei so Begriffen wie „mein“ Professor, „meine“ Professorin bildet man dann eben meinix Professix.

Ungewohnt, kann man aber mal drüber nachdenken.

 

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Datum: Donnerstag, 20. November 2014
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