Hände hoch! Banküberfall!

Das hätte ich mal heute sagen sollen.

Ich habe nämlich versucht, eine größere Menge Bargeld einzuzahlen, die aus dem Verkauf meines Traumautos stammt.

„Guten Tag, ich möchte gern eine (zumindest für mich) größere Bargeldsumme einzahlen.“

„Ja, gern. Da müssen Sie an den Automaten dort drüben (zeigt in das Foyer) gehen.“

„Öhm. Welche Kiste muss ich denn da nehmen? Ich kenne nur die, aus der das Geld herauskommt.“

„Kein Problem, ich helfe Ihnen.“ Die freundliche Auszubildende begleitet mich ins Foyer.

Ich schiebe also meine Karte in das mir neue Gerät, das auch sofort zum Leben erwacht. Dann tippe ich die PIN ein, worauf mein Gegenüber (die rot-graue Kiste) mich fragt, was ich machen will: Einzahlung auf Girokonto. Daraufhin öffnet sich ein Fach, in das ich mein Bündel Scheine einlege. Die Maschine beginnt, fröhlich zu schiggern und zu rödeln, bis sie die weniger erfreuliche Meldung auswirft, dass die maximale Bargeldmenge überschritten sei, die man pro Monat einzahlen kann. Ich gucke wohl ebenso intelligent wie die freundliche Auszubildende.

„Bis lang kannte ich das nur so, dass die Menge Bargeld begrenzt ist, die man pro Monat abheben kann.“

„…???…“

Noch interessanter war aber die Meldung, dass 1000 Euro fälschungsverdächtige Banknoten seien, aber trotzdem meinem Konto gutgeschrieben würden. Das waren bestimmt die 50er, die alle die gleiche Nummer haben (kleiner Scherz am Rande, die 1000 Euro sind auf meinem Konto ohne Beanstandung gelandet.)

„Ich werde mal meine Kollegin fragen, was wir machen müssen. Kleinen Moment, bitte. Bedienen Sie bitte den Automaten solange.“

Der schickte sich an, meine Kohle aus einem anderen Schacht wieder auszuwerfen.

„Kein Problem.“ Allerdings war das Foyer zwischenzeitlich mit ca. 15 weiteren Kunden ziemlich angefüllt. Außerdem interessierten sich zwei Bedienstete eines Geldtransportunternehmens, die sich auch an meinem Automaten zu schaffen machen wollten, für meine Machenschaften.

Dann kam die freundliche Azubine mit ihrer Kollegin an. Die murmelte etwas von „Geldwäschegesetz“.

„Wäre es möglich, dass wir in die Filiale zurückgehen? Mir ist das nicht so angenehm hier in der Menschenmenge mit einer für mich größeren Bargeldsumme zu hantieren.“

„Wir dürfen eine Bargeldsumme dieser Größe nicht ohne Weiteres annehmen.“

„Ich werde diese Filiale nicht mit meinem Geld verlassen.“

„Dann müssen Sie hier eine Erklärung zum Geldwäschegesetz abgeben.“

„So, wie sich der Automat draußen anhörte, ist mein Geld bereits gewaschen. Wäre ich mal doch besser nach Liechtenstein gefahren.“

„Hmm.“

Inzwischen hatte ich es geschafft, drei Mitarbeiterinnen um ein Terminal zu versammeln, die nun reihum diverse Passworte und Benutzer-IDs eintippten. Glücklicherweise war nun auch eine Mitarbeiterin dabei, die nicht nur ich kannte, sondern auch sie mich. Das machte die weiteren Gespräche etwas einfacher, weil sogleich der kriminelle Ruch von mir abfiel. Okay, vielleicht hätte ich schon etwas früher meine schwarze Wollmütze mit den Sehschlitzen abnehmen sollen. Auch meine 50cm-Messlatte in der Plastiktüte unterm Arm erinnerte im ersten Moment vielleicht zu sehr an Szenen aus Aktenzeichen-XY mit Ganoven-Ede.

Unterschreiben musste ich nichts und ein Blick auf meinen Kontostand sagt mir, dass mein Geld wohlbehalten auf meinem Konto angekommen ist. Geholfen hat mir letztlich nur meine Beharrlichkeit, mein Geld grundsätzlich in dem Laden zu lassen, den ich damit betreten habe. Das mache ich sonst auch immer so!
So long.

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Datum: Dienstag, 18. März 2008
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3 Kommentare

  1. 1

    schreiben kann er ja, der mann … lustige geschichte!

  2. 2

    Oh, danke!
    Gestern wollte ich übrigens die Gärtnerin vorführen. Ob der Bauarbeiten auf dem Hof und in der Saarbrücker Straße ist das aber derzeit schlecht.
    Wo kannst Du denn am besten sehen? 😎

  3. 3

    nach diversen nachtschichten und einem durchgearbeiteten wochenende bin ich bis auf weiteres nur auf der fischerinsel zur regenerierung anzutreffen. saarbrücker straße erst wieder nach ostern, vielleicht nochmal kurz donnerstag.