Wie ich Facebook benutze
Facebook ist Fluch und Segen zugleich. Ich hab dort etliche interessante Leute kennengelernt, alte Bekannte wiedergefunden und jeden Tag gibt es ein Füllhorn interessanter Links. Natürlich auch jede Menge Schrott, aber mit der richtigen Auswahl an Personen halten sich Katzenbildchen und Spieleeinladungen in Grenzen. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wann ich das letzte Mal eine solche Einladung bekommen habe.
Nun ist Facebook aber, was viele nicht wahrhaben wollen, keine Wohlfahrtsorganisation, sondern ein (derzeit gut) florierendes Wirtschaftsunternehmen. Die wollen dort Geld machen. Punkt. Das ist nichts Verwerfliches. Ich gehe auch jeden Wochentag mit keinem anderen Ansinnen ins Büro. (Die Welt verbessern zu wollen, habe ich mir abgeschminkt. Rechnungen schreiben ist besser für die Rente).
Nun hat Facebook „Allgemeine Geschäftsbedingungen“, meistens fälschlicherweise AGB’s genannt. Und nein. Man kann sich dagegen nicht durch das Posten eines „Ich widerspreche bla“-Bildchens zur Wehr setzen, sondern nur durch Löschen des eigenen Accounts. Friss oder stirb. That’s it.
Also muss man sich arrangieren. Facebook möchte uns möglichst gut durchleuchten, um im rechten Moment die passende Werbung einzublenden. Es werden also alle möglichen Wege verfolgt, die wir auf Facebook und überhaupt im Internet gehen. Von wo wir auf Facebook kommen, was wir dort anklicken, in welche Richtung wir Facebook verlassen und so weiter. Sobald der Facebook-Button auf einer Seite auftaucht, schauen Mark Zuckerberg und seine Knechte uns über die Schulter.
Was mache ich nun:
Erstens: Desktop/Notebook
Ich verwende Facebook in einem eigenen Browser. Der hat Facebook als Startseite. Alle möglichen Seiten im Netz surfe ich z. B. mit Chrome an (auch schon ein Fehler, ich weiß). Nur für Facebook verwende ich z. B. Safari oder Firefox (hängt davon ab, ob ich mit einem Mac oder ner Windose unterwegs bin). In allen Browsern habe ich einen Adblocker und Ghostery installiert. Ghostery verhindert weitgehend das Tracking. Also das Sammeln und Zurückfunken von Metadaten, die Informationen über unser Surfverhalten geben. Irgendwelcher Statistikkram und so. Jedenfalls ist es immer wieder interessant, wie viele Unternehmen z. B. bei eine Nachrichtenseite wie Sueddeutsche.de und so. Die bleiben damit erst mal größtenteils außen vor. Die Werbung auf Facebook „Die dicksten Dinger in deiner Nachbarschaft“ und so sind derzeit auch noch weg. Ich frage mich, wie lange es dauert, bis dort ein Umgehung gefunden wird. Aber nun.
Taucht in Chrome ein Facebook-Link auf, kopiere ich den eben schnell (Rechtsklick „Adresse des Links kopieren“), füge den in Firefox/Safari ein und mache dort weiter. Das ist lästig, aber nun. Finde ich bei Facebook, also in Safari oder Firefox, einen interessanten Link, der aus der Facebook-Spähre hinausführt, kann ich das genauso machen: Rechtsklick, Link kopieren, in Chrome einfügen und weitersurfen.
Man kann natürlich auch noch das Anlegen von Cookies unterbinden. Dann wird es aber irgendwann schwierig, Seiten anzusurfen. Aber nach einer Sitzung die Cookies automatisch zu löschen, ist nicht schlecht. Muss man sich halt jedes Mal neu anmelden.
Zweitens: Mobil
Ich habe ein iPhone. Darauf ist zwar auch die Facebook-App installiert, die brauche ich aber nur in Ausnahmefällen. Ansonsten verwende ich einen anderen Browser, in meinem Fall den Adblocker Browser. Der stellt z. B. im Vergleich zu Opera die Facebook-Seite besser dar. (Allerdings ist der Vergleich schon etwas älter. Kann sein, dass das inzwischen besser aussieht.) Während die Facebook-App ziemlich sicher auch im geschlossenen Zustand nach Hause telefoniert, macht der Adblocker-Browser das (wohl) nicht. Man kann natürlich auch die Apps richtig „abschießen“ (Doppelklick auf Homebutton und nach oben rausschieben).
Kann sein, dass das alles etwas paranoid ist. Aber schaden kann’s wohl nicht.
Sonntag, 8. Februar 2015 11:53
Hey will,
So mache ich das auch mit fb. Ich habe die app vom Telefon gelöscht. Auch weil ich da echt Zeit verschwende. Fb ist halt ein werbemedium. Hätte ich nicht so viele Fanseiten dort zu betreuen, wäre ich nur noch bei Twitter.
LG Stephan