Beiträge vom März, 2009

Germanwings: Tuning durch Weglassen?

Sonntag, 29. März 2009 18:17

Am Donnerstag sind wir von Berlin nach München geflogen. Also genauer gesagt, von einem Flughafenplatz in Brandenburg (Schönefeld) zu einem Flughafen irgendwo zwischen Landshut und München.

Gut, in Schönefeld wird ja gebaut. Das ist auch dringend erforderlich, denn die Leichtbauhalle, das sog. Terminal D, ist dann doch nicht sooo repräsentativ. Wir sind mit Germanwings geflogen, also so nem Billigflieger. Mag ja sein, dass ich da etwas zu genau hingesehen habe. Irgendwie heißt es immer, dass natürlich die gleichen Sicherheitsstandards wie bei „richtigen“ Fluggesellschaften gelten.

scharnier_fehltAber ich fand es doch etwas beunruhigend, dass an einer Landeklappe der linken Tragfläche des Airbus A319 die Scharnierabdeckung fehlte. Gut, ich bin Ingenieur genug, um mir vorstellen zu können, dass man auch ohne so ne komische Abdeckung fliegen kann. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass an dem Flugzeug noch viel, viel mehr Teile verbaut sind, die man nicht unbedingt zum Fliegen braucht. Dennoch wird man andererseits nicht sonderlich viele Teile an so nem Flugzeug finden, die nutzlos und überflüssig sind. Somit blieb doch ein fahler Beigeschmack.

Als wir dann in die Kabine kamen, konnte ich erstmal eine leere Colaflasche vom Sitz kicken, bevor ich in dem dann doch großzügiger als erwartet ausgerichteten Gestühl versank. Vielen Dank auch an die Damen und Herren Mitflieger, die ihre Koffer und Taschen bereits in die vorhandenen Gepäckfächer gestopft hatten, so dass für unsere Brocken (kleiner Rucksack und ne Umhängetasche) kein Platz mehr war. Armselige, egoistische Geschöpfe.
Dann folgte das Stewardessen-Ballett. Wie gehabt wurden irgendwo weiter vorn (wir saßen in der drittletzten Reihe) die Funktionen von Gurten und Sauerstoffmasken erklärt, und es wurden auch die Markierungen auf dem Boden angesprochen, wo man zu den Notausstiegen entlang krabbeln sollte. Ich habe geguckt und gesucht und geguckt, aber nichts gefunden. Keine Streifen, keine Lampen, kein gar nichts. Ist das jetzt vielleicht neu, dass man die Dinger erst kurz vor dem Aufschlag sieht? Schon eigenartig.

Neu war für mich auch die Anweisung, dass man bei Start und Landung die Sonnenblenden öffnen soll. Die Begründung dafür und auch für das Ausschalten der Kabinenbeleuchtung bei Start und Landung findet man aktuell gerade beim Bloggerkollegen Patrick.

So war ich doch irgendwie froh, als wir wohlbehalten irgendwo in der Nähe von München gelandet sind. Da wir in die Innenstadt nach München wollten, sind wir mit der S-Bahn gefahren. In München muss es eine Kommission geben, die dafür zuständig ist, das Streckennetz möglichst undurchschaubar zu gestalten. Es war an den Automaten in akzeptabler Zeit nicht möglich, herauszufinden, welche Karten wir denn nun brauchten. Gut, wir brauchten natürlich die teuersten, was wir uns gleich hätten denken können. Das haben wir aber erst gecheckt, nachdem wir einen verhältnismäßig unscheinbaren, vergilbten Plan in einem abseits gelegenen Schaukasten gefunden hatten. Für die Fahrt mussten wir dann auch pro Nase 9,20 bezahlen. Schon ein stolzer Preis für eine S-Bahn-Fahrt. Gut, man hat auch etwas davon, denn immerhin ist man vom Flughafen München bis zum Hauptbahnhof auch ungefähr ne Dreiviertelstunde unterwegs. Dafür sind die Bahnen etwas schicker und nicht so abgerockt wie in Berlin. Ein Transrapid wäre ne tolle Sache… :mrgreen:

Interessant fand ich ja, dass unser Koffer auf dem Hinflug 23 kg, aber auf dem Rückflug nur noch 20 kg wiegen durfte. Das stand der Entwicklung unserer Gepäckmasse ziemlich diametral gegenüber. Schließlich kommen irgendwie immer einige Sachen dazu, in meinem Fall vor allem ein dicker Ordner mit Tagungsunterlagen. Das Mehrgewicht sollte dann 47,50 Euro kosten. Die Logik, dass man das aber ohne Mehrkosten ins Handgepäck umpacken kann, war mir nicht recht zugänglich.

Btw: Auf dem Rückflug habe ich an den Sitzen weit unten so kleine Lämpchen für den Weg zu den Notausgängen gesehen und eine Scharnierabdeckung hatte dieses Flugzeug auch.

Thema: zum Abheben | Kommentare (3) | Autor:

Superduper Blechhubschrauber

Sonntag, 22. März 2009 15:21

Jog hatte mich neulich besucht, und wie es sich für braven Besuch gehört, hatte er ein Gastgeschenk dabei.

Vom Sperrmüll habe er es und es läge schon lange bei ihm rum. Und weil er wisse, dass ich ja mit Spielzeughubschraubern rummache, habe er an mich gedacht.Toll. Er hat mir nämlich diesen herrlichen alten Blechhubschrauber mitgebracht. Ist das Teil nicht eine Wucht?

Nach dem Aufdruck ist der Heli von der Firma Arnold aus dem Jahr 1956 und in wirklich gutem Zustand. Der Form nach stellt er sehr wahrscheinlich einen Sikorsky S-55 dar. Hier ist ein Bild, das wohl tatsächlich ein Vorbild der belgischen Fluglinie Sabena zeigen.

Ein paar Schrammen lassen sein Alter erkennen, aber es ist alles dran und funktionsfähig. Heli und  Antriebskurbel sind über eine biegsame Welle wie beim miteinander verbunden. Man stellt den Heli irgendwo hin, dreht gefühl- und gleichzeitig kraftvoll an der Kurbel, und der Hubschrauber hebt tatsächlich ab. Ist das geil?

Ich hab mich riesig gefreut! Er hat nun einen repräsentativen Platz im Wohnzimmer gefunden.

tin_heli_3

tin_heli_8

tin_heli_1

Und hier das Teil in Aktion:

Thema: zum Abheben | Kommentare (3) | Autor:

[loc] Casablanca, Bad Iburg

Freitag, 6. März 2009 19:24

Da sitze ich in meiner alten „Stammkneipe“, dem Casablanca in Bad Iburg, meiner „Heimatstadt“ (stimmt bei meinem Lebenslauf auch nicht so wirklich) und stelle fest, dass es hier ein offenes WLAN gibt.

Sa-gen-haft. 😉

Jetzt treffe ich mich gleich mal wieder mit nem alten Schulkumpel. Schon auf dem kurzen, mir immer noch wohl bekannten Fußweg sind zahlreiche Erinnerungen wach geworden. Obwohl es schon dunkel ist und die Laternen mal wieder/immer noch kaputt sind (vielleicht sind sie auch nimmer da), habe ich den Weg gefunden, ohne in irgendwelche tieferen, dem hier üblichen Dauerregen geschuldeten Pfützen zu treten.

Aber irgendwie riecht es hier nach Pferd. Sollte sich meine Nase schon so sehr an die Berliner Luft gewöhnt haben, ist es mir früher nicht aufgefallen oder bin ich ist jemand in einen Pferdeappel gelatscht?

:cool:

Thema: Kapla! | Kommentare deaktiviert für [loc] Casablanca, Bad Iburg | Autor:

500forum.de goes TechnoClassica

Montag, 2. März 2009 9:18

So langsam nehmen die Planungen Gestalt an:

Die Idee wurde schon vor ein paar Jahren geboren, nun wird es was: Das Fiat-500-Forum präsentiert sich auf der Techno Classica in Essen (1. bis 5. April).

Wenn ich die Techno Classica in den Jahren richtig beobachtet habe, dürften wir mit dem Forums-Stand so ziemlich die ersten sein, die aus einer Internet-Community heraus einen Stand inszenieren. Die meisten Clubstände sind i. d. R. lokale Gruppen oder Clubs, die sich aus dem „Real life“ gegründet haben.

Kiel07_03Ursprünglich, als die Idee vor Jahren entstand, hatte ich mal gedacht, dort eine Art Internet Café aufzubauen, um das Forum vorzustellen und sich gleichzeitig in einer loungeartigen Atmosphäre zu lümmeln. Daraus wird nun nicht direkt etwas. Stattdessen wird es eine Schrauberatmosphäre mit Live-Schraubing geben. Schließlich dient das Forum in erster Linie dazu, konkrete Tipps zum Fiat 500 zu geben. Und da ich ohnehin nicht dazu komme, größere Aktionen an meinen Fiats zu unternehmen, ohne dass ich mir ein paar Tage frei nehme, fahre ich am Dienstag mit meinem Kombi dahin, hoffe, dass ich ankomme, und dann wird ab Mittwoch geschraubt:

Motor raus, vielleicht auch Getriebe raus, auseinander bauen, alles neu abdichten (die Inkontinenz ist nämlich das Hauptproblem) und alles wieder zusammenbauen. Dann Motor (und Getriebe) wieder rein und nach ein paar Tagen wieder damit nach Berlin zurück. Super Plan!

:wink:

Wer mich besuchen möchte, hat die besten Chancen Mittwoch bis Freitag in Halle 1A (Hallenplan, das ist das UG (nicht so toll) von Halle 1), Stand 219. Samstag und Sonntag werde ich wohl nicht mehr da sein.

*Wie gut, wenn man vorsichtig formuliert, denn soeben habe ich von Schrauberkollege Martin I. erfahren, dass letztes Jahr ein BMW-7er-Forum vertreten war. Die Jungs haben auch einen Lageplan der Halle 1A anzubieten (Stand 219 ist ziemlich in der Mitte, wenn man links die „obere“ Treppe runterkommt), haben aber nur die Hälfte an Autos ausstellen können.

:mrgreen:

Thema: cinquecentistisch | Kommentare deaktiviert für 500forum.de goes TechnoClassica | Autor:

Geschichtsunterricht in Leipzig

Sonntag, 1. März 2009 21:35

NikolaikircheAm Samstag waren meine Teuerste und ich in Leipzig, um einen Kollegen und seine Familie zu besuchen, der kurz nach mir den Absprung von der Sachverständigen-Galeere in Münster gepackt hat. Wir hatten uns nachmittags im Zoo verabredet, so dass wir, weil früh genug losgefahren, noch Zeit hatten, die Stadt ein wenig zu erkunden. Schließlich war ich das erste Mal in Leipzig. Leider war das Wetter nicht sonderlich einladend, so dass wir uns von Passage zu Passage (gibt ja echt ne Menge und sehr schöne dazu!) gerettet haben. Wirklich eine nette Stadt.

Irgendwann kamen wir an der Nikolaikirche vorbei. Im Bewusstsein, dass von hier aus die friedliche Revolution ihren Ausgang genommen hatte, die letztlich zur Wiedervereinigung führte, sind wir spontan hineingegangen (Das erste Mal in einer Kirche seit meinem Kirchenaustritt, aber es war ja auch die andere, die gute Partei…).

NikolaikircheDrinnen angekommen fanden wir etliche Leute vor, die einem Menschen der Gemeinde lauschten, dem man die Begeisterung anmerkte, mit der er erzählte. Er rekapitulierte die Ereignisse vom Frühjahr bis zum Herbst 1989. Er war einer derjenigen, die seinerzeit die Montagsdemonstration mit organisiert hatten und schilderte eindringlich die Situation mit Stasi-Spitzeleien und Polizei-Geknüppel, Repressalien gegen einzelne und die Gewalt gegen viele.

Wir waren wirklich sehr bewegt. Denn durch die authentischen Schilderungen und die innere Begeisterung für das, was aus der Gemeinde hervorging, konnte man gar nicht anders als ergriffen sein. Er erzählte so lebendig, als wenn es gestern gewesen wäre.

NikolaikircheIch war damals, 1989, im Nachhinein irgendwie nicht richtig bei der Sache. Klar haben wir registriert, was da vorging. Aber irgendwie war mein Abitur und der Start in die Ausbildung doch vorrangig. ja und auch der Italien-Urlaub. Außerdem war der Osten weit weg und die DDR noch viel weiter.

So haben wir -rein zufällig- am Samstag eine lange fällige Geschichtslektion aus erster Hand erhalten. Ergreifend!

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[moto] Probefahrt…

Sonntag, 1. März 2009 15:01

… das Ende naht.

Heute war das Wetter endlich mal so, dass ich die alte Schüssel vor die Tür schaffen konnte, um mal die fahrerischen Qualitäten zu testen.

Mit provisorisch aufgeschnallter Batterie und Stromversorgung via Überbrückungs- und Krokodilklemmenkabel hab ich also die erste  Runde aufm Bürgersteig gedreht. Hauptsinn war, zu prüfen, ob sich alle Gänge schalten lassen. Ja, geht. Nicht gut, aber sie sind alle da. Bremsen ging nicht so gut, weil die Sitzposition auf dem Tank mit der Batterie aufm Trittbrett eine Betätigung der Fußbremse unmöglich machte. Und die Handbremse braucht Kraft. Genau, wie das Schalten. Gasgeben geht leicht. Immerhin was. 😉

Jetzt werde ich dann mal die restlichen Teile bestellen, die ich voraussichtlich für den TÜV brauche: neue Batterien, Reifen, ein paar Dichtungen vielleicht usw. usf.

Thema: rolling rolling rolling | Kommentare (2) | Autor: