Beiträge vom November, 2009

Grunau Baby IIb

Dienstag, 24. November 2009 22:16

Grunau BabyIch habe schon ewig einen Hang zur Fliegerei: Ob Modell oder manntragend: Egal. Das liegt wohl an einigen Kindheitserinnerung, war und ist ein Onkel von mir doch aktiver Privatpilot und hat uns, meine beiden Brüder und mich, des öfteren mal in einer Cessna 172, einer Piper PA28, Robin und wie sie alle heißen mitgenommen. Auch hatte er mal Anteile an einem offenen Doppeldecker, einer „Great Lakes“ Nachbau (D-EGPW). Das war natürlich das Größte, sitzt man als Passagier doch auch noch vorn!

Grunau BabyMein ältester Bruder ist seit ewigen Zeiten Segelflieger. Am Flugplatz Achmer gab es schon in den 1980er Jahren, ein paar Flieger, die sich mit Flugzeugoldtimer beschäftigten. Darum hat sich besonders ein Typ in mein Hirn eingebrannt: Das Grunau Baby II b D-5221.  Dieses Segelflugzeug ist seitdem für mich der Inbegriff des Vintage Gliders. Berühmt-Berüchtigt waren auch die jährlichen „Babytreffen“, zu denen sich Flieger aus ganz Europa mit ihren „Babys“ trafen. Ich war auch ein paar mal dabei. Erstaunlich, dass ich mich noch an das Treffen in Hoya an der Weser erinnern kann…

Grunau BabySeit ich aktiver Modellflieger bin, ist ein Grunau Baby latenter Wunschkandidat Nummer 1 bei Großseglern gewesen. An einen Eigenbau war aber mangels Zeit, Können und Ausdauer nicht zu denken, obwohl es von Krick sehr schöne Bausätze gibt. Nun habe ich eines. Und das ist leider in weiten Zügen eine tragische Geschichte.

In meinem damaligen Verein in der alten Heimat gab es etliche Modellbauer, die diese Bezeichnung wirklich verdient hatten. Vorne weg Christoph. Ein netter Kerl, der mit beiden Beinen im Leben zu stehen schien. Ich war noch nicht lange in Berlin, als mich ein anderer Vereinskamerad anrief und mir mitteilte, dass sich Christoph das Leben genommen hatte. Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte. Langsam erfuhr ich aber Details, die mir zeigten, dass er leider größere Probleme hatte, als einer wie ich hätte erkennen können.

Grunau BabyIm Laufe der letzten Monate wurde ein Teil seiner Flugzeuge verkauft. In erster Linie gingen seine Modelle an Vereinsmitglieder. Auf einem kurzen Umweg ist sein Grunau Baby, das ich schon ein paar Mal bewundert hatte, bei mir gelandet und hängt nun (erstmal) in meinem Büro. Es ist ein Modell im Maßstab 1:4, das wie das Achmeraner Baby in Holzoptik gehalten ist. Es hat ein paar „Gebrauchsspuren“, die mich nicht im geringsten stören. Im Gegenteil: Es zeigt seine Geschichte. Ich werde es mit Sicherheit in Ehren halten in Gedenken an meinen Fliegerkollegen. Ich hoffe, dass ich es mal schaffe, ein paar schöne Flüge mit dem „Baby“ zu machen, wobei ich dann meinen Gedanken nachhängen kann.

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Mikrokopter: Feuertaufe bestanden!

Montag, 23. November 2009 8:48

Koptercam dImage X31Inzwischen hat mein Kopter das Fliegen erfolgreich gelernt. Auch die Kamerasuche ist erstmal beendet. Es ist eine Konica Minolta dImage X31 geworden, die nun mit meinem Kopter durch die Gegend fliegen darf.

Damit ich sie per Fernsteuersender auslösen kann, habe ich sie erstmal geöffnet und an die Auslöserplatine ein paar Drähte angelötet. Wenn man das gelbe an das rote Kabel hält, wird der Fokus betätigt, hält man das dritte Kabel an die anderen beiden, wird ein Foto aufgenommen. Hält man alle drei Kabel gleichzeitig aneinander, stellt die Kamera erst scharf und löst dann aus. Prima. Außerdem hat die Kamera einen 3-Volt-Eingang, der demnächst für die Stromversorgung herhalten muss. Einziger Wermutstropfen ist, dass die Kamera jedesmal nach dem Einschalten verlangt, dass man das Datum einstellen soll, sobald die Akkus mal nicht eingelegt waren. Vielleicht hängt das mit der Knopfzelle auf der Auslöserplatine zusammen.

Koptercam dImage X31Als nächstes habe ich die Kamerahalterung für die Minolta etwas modifiziert und den Akku versetzt, damit der Schwerpunkt einigermaßen passt. Der Kopter kann das zwar ziemlich problemlos (bis zu einem gewissen Grad) ausbalancieren. Wenn der Schwerpunkt in der Mitte ist, hat man aber die Gewähr, dass die Motoren etwa gleich belastet werden. Ansonsten muss einer der Motoren immer schwerer arbeiten als die anderen.

flying kopter1An das Fliegen habe ich mich zwar noch nicht so richtig gewöhnt, bislang ist aber alles heil geblieben. Zumindest, nachdem ich den Kopter nun richtig flugfertig habe. Denn es gab doch noch einen herben Rückschlag. Ich hatte gelesen, dass man die Platinen der Motorregler mit Platinenschutzlack gegen Feuchtigkeit schützen soll. Selbst bei feuchter Witterung und Nebel hat es schon Schwierigkeiten mit den Reglern durch Feuchtigkeit gegeben. Ich habe es nur etwas zu gut gemeint und die Hauptplatine gleich mit versiegelt. Das mochten nur leider die Gyro-Sensoren nicht. Die haben offene Gehäuse (wie ich inzwischen weiß). Da ist dann wohl etwas von dem Lack eingedrungen und hat deren Funktion so gestört, dass an kontrolliertes Fliegen nicht zu denken war. Das ist inzwischen zum Glück Geschichte. Das Ding schwebt nun wunderbar. Dennoch ist das Fliegen im Vergleich zu meinen Flächenfliegern schon ziemlich anders. Im Moment kann ich nur hin- und her bzw. vor- und zurück schweben. Die Position, die ich anfliegen möchte, erreiche ich. Nur, ein Rundflug mit Kurven und so? Daran ist noch nicht zu denken. Ich übe noch, und werde das auch noch schaffen.

Irgendwo in BrandenburgImmerhin ist inzwischen das erste Luftbild einer Straßenkreuzung entstanden, das nun noch (geringfügig) entzerrt und dann mit einem CAD-Programm skaliert wird. Anstatt die gesamte Kreuzung vermessen zu müssen, damit man einen Unfall richtig rekonstruieren kann, mussten nur die Abstände der vier beliebig aufgemalten Markierungen zueinander ausgemessen werden. Das ist schnell gemacht. Damit hat der Kopter seine Feuertaufe bestanden.

Besten Dank an Dirk A. und Markus N., ohne die ich nie so weit gekommen wäre!

Thema: zum Abheben | Kommentare (5) | Autor:

Tilt-Shift-Fotos

Sonntag, 22. November 2009 17:58

Vor einiger Zeit bin ich schon mal auf Tilt-Shift-Fotos aufmerksam geworden, dieser Effekt, der Fotos so erscheinen lässt, als hätte man eine Modelleisenbahnanlage fotografiert. Jetzt hat mich Andreas wieder darauf gestoßen, so dass ich mich mal ein bisschen informiert habe. Erst dachte ich, ich müsste sicherlich etliche Knöpfe im Photoshop drücken, bin dann aber über diesen informativen Beitrag beim Photo-Spion gestolpert. Und so habe ich einfach mal schnell den Tilt-Shift-Maker mit einem meiner Nizza-Fotos getestet.

Beim Tilt-Shift-Maker lädt man zunächst ein Foto hoch und kann dann an verschiedenen Einstellungen drehen, wobei man gleichzeitig ein bisschen kennenlernt, worin der Tilt-Shift-Effekt liegt: Im Wesentlichen ist es ein schmales Schärfeband im Foto. Man kann die Höhe des Schärfebereichs im Bild und seine Ausdehnung einstellen, hat Einfluss auf die Härte des Übergangs von scharf zu unscharf und noch ein paar Kleinigkeiten. Danach lässt man den Maker ein bisschen rechnen und lädt das fertige Foto dann herunter.

Nach 2 Minuten hatte ich mein erstes Tilt-Shift-Bild erstellt. Tolle Sache! Das werde ich mal häufiger ausprobieren.

Original:
Nizza_106

„Fälschung“:
Tilt-Shift Nizza

Thema: funky | Kommentare (2) | Autor:

Das Ostkreuz im Westen

Mittwoch, 18. November 2009 15:49

Von uns zu Hause gesehen liegt das Ostkreuz etwa einen Kilometer westlich.

Praktisch jeden Tag haben wir mit der riesigen Dauerbaustelle zu tun, entweder beim Fahren mit der S-Bahn oder, vor allem morgens, wenn man sich mit dem Auto durch die Baustelle und die neue Kynaststraße quälen muss. Selbstverständlich beobachtet man den Fortgang der Arbeiten. Wenn man bedenkt, was es bedeutet, das Ostkreuz im laufenden Betrieb umzubauen, ist es schon beachtlich, was bislang geleistet wurde. Interessieren würde mich z. B., wann der Markgrafendamm wieder an die Hauptstraße angeschlossen wird.

Andere Blogger beobachten das Ostkreuz aber viel intensiver und auch künstlerischer. Ein Besuch dort lohnt sich! Wirklich tolle Fotos, vor allem auf lostkreuz. Ich hätte ja gern einen der Dachträger im Garten stehen. Ich mag diese alten Eisenbauteile.

Bei rottenrails kann man den Baufortschritt sehr schön verfolgen, ebenso beim Ostkreuzblog.

Thema: Linkomat | Kommentare (1) | Autor:

Das Rad

Dienstag, 17. November 2009 10:23

… ist keineswegs die wichtigste Erfindung der Menschheit, sondern vielmehr die drehbare Lagerung desselben.

:cool:

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Fiat 500 Ballett

Samstag, 7. November 2009 8:55

Im Fiat-500-Forum machte ein niederländischer Mitschrauber soeben auf einen tollen Clip bei Youtube aufmerksam.

Echt stark, wie die Rennsemmeln da um die Pisten kreiseln. Rennserien nur für 500er. Das war was damals™!

Thema: cinquecentistisch | Kommentare (2) | Autor:

Tick Tack – Kloing

Donnerstag, 5. November 2009 11:07

Immer, wenn ich mit auf die linke Hand aufgestütztem Kinn so in die Welt starre, höre ich das Ticken meines „Russenweckers„. Das habe ich mal mit meinem iPhone aufgenommen. Besonders schön, finde ich das synkopische „Kloing“ im Hintergrund. Dreht mal lauter.
🙂

Thema: funky | Kommentare (1) | Autor:

Ende der Zeitlosigkeit

Mittwoch, 4. November 2009 9:18

Poljot_3Seit einigen Jahren trage ich keine Armbanduhr mehr. Eigentlich verrückt, denn ich bin durchaus Uhrenfan, vor allem (natürlich)  von mechanischen Uhren. Am besten gefallen mir Chronographen mit allerlei Schnickschnack und Handaufzug. Automatikuhren finde ich eher langweilig.

Während meines Studiums in Hannover habe ich mir auf dem legendären Flohmarkt mal die ein oder andere Russenuhr mit Handaufzug für kleines Geld gekauft. Zweifelhafte Modelle gab es da. Mit U-Booten und Panzern auf dem Ziffernblatt. Aber auch ganz schlichte, nur mit einem roten Stern. So ein paar fliegen noch in meiner Schreibtischschublade rum.

Poljot_6Irgendwann bin ich mal über einen Chronographen mit Handaufzug gestolpert. Für, ich glaube, 70 DM habe ich den damals gekauft. Und irgendwann vergessen. Zwischenzeitlich kam noch ein neuerer Automatik-Chronograph hinzu. Der ist mir mal runtergefallen, seitdem geht die Stoppuhr nicht mehr. Dann habe ich die Lust daran verloren und keine Uhr mehr umgebunden.

Seit einiger Zeit habe ich wieder mehr Interesse an Uhren. Habe mal hier und mal da geguckt. Aber irgendwie können mich diese ganzen  Batteriedinger nicht begeistern. Und so bin ich neulich über meinen alten Russen-Chronographen gestolpert, den man hier auf den Bildern sieht. Keine Ahnung, wie alt das Teil ist. Nach dem Gehäuse zu urteilen, vielleicht aus den 1960ern – 1970ern. Aufgrund der gewissen Verschiebung im Zeitgefüge zwischen Ost und West, was sich am Design sehr deutlich zeigt, ist sie vielleicht auch jünger.

Poljot_7Es handelt sich um einen Poljot-Chronographen mit der Besonderheit einer innenliegenden Lünette (dem berühmten Drehring sog. „Taucheruhren“, hatten wir als Jungs doch alle). Die Lünette lässt sich über die linke Krone verstellen. Oder besser: Ließ sich verstellen. Denn die hängt irgendwie fest. Stattdessen schraubt man unfreiwillig die Krone heraus. Die Datumsanzeige funktioniert einwandfrei. Der Boden ist ziemlich schmucklos, aber immerhin weist das Ziffernblatt „23 Jewels“ aus. Und ein neues Armband habe ich auch schon angeschafft. Warum die Uhr nicht mit kyrillischen Buchstaben beschriftet ist, verstehe ich nicht. Vielleicht machte man das so, um internationaler zu wirken. Oder es ist ein West-Export-Modell.

Poljot_4Sie geht noch einigermaßen genau. Pro Tag hängt sie etwa eine Minute hinterher, das aber konstant. Lässt sich sicher einstellen. Ansonsten sind die Drücker, das Glas und die zweite Krone nicht mehr so schön. Daher habe ich beschlossen, sie mal einer Generalüberholung zu unterziehen. Da habe ich in Berlin einen Uhrmacher gefunden, der nach seinem Auftreten zu urteilen versiert im Umgang mit diesen Uhren sein dürfte. Da werde ich mal nachfragen und um einen Kostenvoranschlag bitten. Mal sehen.

Ob sich das lohnt? Keine Ahnung. Was mag so eine Uhr schon wert sein? Aber der ideelle Wert ist es, der zählt.

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