Beiträge vom Juni, 2010

Call me Generaldirektor

Mittwoch, 30. Juni 2010 8:46

Heute ist mein letzter Tag als Einzelkämpfer. Nicht, dass ich mich auf’s Altenteil zurückziehen könnte. Nein, dreieinhalb Jahre nach meinem Wechsel vom Münsterland nach Berlin steht der nächste entscheidende Schritt in meiner Berufslaufbahn an. Denn ich trete als Gesellschafter in die Sozietät ein, für die ich bislang bereits als Freiberufler tätig war.

Wow.

Als ich gestern nach Hause geradelt bin (ja, ganz ab und  zu fahre ich auch mal mit dem Rad), sind mir etliche Gedanken durch den Kopf geschossen, was aus mir eigentlich so geworden ist. Irgendwie hätte ich das alles zu Beginn meiner Laufbahn in einem Beruf, von dem ich kurz vor Ende meines Studiums gar nicht recht wusste, dass es den gibt, nie und nimmer geahnt, dass ich mal in den erlauchten Kreis der Chefs eines der renommiertesten Ingenieurbüros für Unfallrekonstruktion aufgenommen werde, dass vom Godfather of Unfallrekonstruktion, wie neulich ein Berufskollege anmerkte, gegründet wurde. Vielleicht bin ich gar nicht so schlecht, sowohl in meinem Job als auch menschlich.

Und bevor ich mir jetzt den passenderweise heute veröffentlichten SPOn-Artikel „Aufstieg im Beruf: Gestatten – Chef“ durchlese, sage ich einfach mal danke allen, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin.

Thema: Das Leben, das Universum und der ganze Rest | Kommentare (1) | Autor:

Ein Sommergedicht

Dienstag, 29. Juni 2010 18:35

Das Schöne am Sonnenschein ist der Schatten.

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"Rosinenbomber" kaputt ;(

Sonntag, 20. Juni 2010 0:00

Zum Glück ist bei der Notlandung der DC-3 in Schönefeld anscheinend niemand ernsthaft zu Schaden gekommen.

Ich werde es vermissen, das sonore Brummen der beiden Sternmotoren, wenn die Maschine über unserem Häuschen ihre Runden drehte. Denn wie es heißt, wird die Maschine wohl nicht mehr repariert, weil sie zu schwer beschädigt ist. Ein Jammer! Immerhin hatte ich es geschafft, wenigstens ein mal mitzufliegen. Und das sogar noch von Tempelhof.

SPon hat auch Bilder.

DC-3_Tempelhof_06

Rosinenbomber

Thema: nich so dolle | Kommentare (6) | Autor:

Übern Tellerrand gucken

Freitag, 4. Juni 2010 7:57

Die Auto-Fritzen sind schon so Experten für sich. Wenn man sich, so wie ich, nicht nur mit alten Autos, sondern auch mit den Fahrern, Haltern und Schraubern beschäftigt, lernt man schon die ein oder andere Macke kennen.

Kiel09_047Ein Fiat-500-Fahrer fährt natürlich nicht nur seinen Fiat 500. Bevorzugtes Urlaubsland ist die Apennin-Halbinsel. Zu Essen gibt es nur Nudeln. Auf dem Tisch steht selbstverständlich Chianti oder, wenn es Bier sein soll, die 2/3-Liter Buddel Moretti. Auf dem Fiat-Treffen wird am Wohnwagen gern mal die Tricolore gehisst. Bekommt der Fiat-500-Fahrer Nachwuchs heißt der Nicola (auch wenn es ein Junge ist) oder Giulia (auch wenn es kein Auto ist). Auf dem Pampersbomber klebt ein kleiner grün-weiß-roter Aufkleber, gern aber auch mal mit dem grünen Feld rechts.

Klein-Marzehns_08_11Wenn ein Fiat-500-Fahrer sich aber auch für Produkte, Weisheiten, Geschehnisse aus anderen Teilen der Welt interessiert, sollte er das besser für sich behalten. Besonders extrem scheint das für englisches/japanisches (etwa gleich(un)wertig) oder vor allem französisches zu gelten. Ein beliebter Umbau eines Fiat 500 ist, die werksseitige Rüttelplatte Antriebseinheit  auszubauen und durch die eines Citroën Visa zu ersetzen. Selbstredend kann niemand ßi-tro-en richtig aussprechen, so dass lautmalerisch daraus „Ziehdröhn“ wird, um auch gleich eine Abfälligkeit mit einzubauen. Dabei muss man sich vor Augen führen, dass der Visa-Motor ein richtig feines Stück Technik ist.  Wahrscheinlich ist es daher nur der Neid auf einen vernünftigen Antrieb, der so zum Ausdruck kommt.

Bremen_08_59Ich möchte wetten, dass sich die „Visatreter“ gar keine blöden Sprüche anhören müssten, wenn der Motor aus einem italienischen Automobil stammen würde. Wäre das ein Alfa-Motor, ginge wahrscheinlich ein „Ooo“ und „Aaa“ durch die Menge. Man stünde Schlange, um dem Erbauer auch einmal auf die Schulter klopfen zu dürfen. Ansatzweise kann man das bei einem (wirklich genialen) Umbau eines Fiat 500 mit Moto-Guzzi-Motor sehen. Hätte der gute Mann einen Güllepumpe (CX500)-Motor genommen, hätte er sich aber etwas anhören können!

Oder kürzlich das Gesuch eines Renault Estafette Fahrers: Er möchte gern ein Fiat-500-Faltdach in seinen Bus einbauen. Na, das ginge aber nicht! Das schöne Dach in einem furchtbaren Franzosending! Jede Wette, dass es Leute gibt, die so ein Ersatzteil eher bis zum Sanktnimmerleinstag aufheben, als es dem Renaultschrauber zu geben. Glücklicherweise hat man aber wohl doch noch die Kurve gekriegt, als der Estafette-Mensch mitteilte, dass er mit seinem Bus die lustige, 5-köpfige Kinderschar durch die Gegend schaukelt. Hätte er das Dach für einen Fiat 900 Bus haben wollen, hätte es wohl weniger Aufruhr gegeben. Das grenzt schon fast an automobilen Rassismus.

Renault 4 CVIch kann das nicht nachvollziehen. Ob das nun meine Alltagsautos oder meine Klassiker betrifft: Bislang war es mir immer ziemlich wurscht, woher der fahrbahre Untersatz stammte. Im Gegenteil: Es ist geradezu interessant, auf welchen unterschiedlichen Konstruktionswegen man zu ähnlichen Produkten gelangen kann. Gehen die Franzosen eher pragmatisch an die Konstruktion eines Kleinwagens, der gern mal eher nicht schön im Sinne von ästhetisch ist (Renault 4, Ente, Ami, Simca 1000), haben die Italiener es doch meistens geschafft, die Kleinheit in einem durchaus ansehnlichem Gehäuse unterzubringen (Fiat 500, Fiat 600, Bianchina …). Selbstredend kann man natürlich Ausreißer von dieser Regel finden.

Die tumbe Ablehnung alles fremdartigen nur seiner Herkunft wegen kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen, und würde mir vor allem bei meinen automobilen Genossen wünschen, mal mehr über den Tellerrand zu gucken. Das hat noch keinem geschadet. Aber auch in der großen Politik wird bekanntlich erst mal alles abgelehnt, was nicht aus dem eigenen Lager stammt. Wie kann man das dann den kleinen Leuten vorwerfen?

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Buchempfehlung "Fehlfunktion" von K. Lischka

Dienstag, 1. Juni 2010 11:22

Ehrlich gesagt habe ich das Buch (noch) gar nicht gelesen. Das geht nämlich nicht, weil ich mich seit Monaten durch den Zauberberg quäle, und ich ein neues Buch erst dann in die Hand nehme, wenn ich den Zauberberg erklommen habe. Erschließen wird er sich mir nicht, fürchte ich. Ich weiß auch nicht, ob man das, was ich mit dem Zauberberg mache, als Lesen bezeichnen kann. Ich gucke mir mehr die Buchstaben an. Oder so.

Aber das nur vorweg. Vor einiger Zeit hatte ich die Spiegelkolumne  „Fehlfunktion“ von Konrad Lischka aufgegriffen, weil er sich dort u. A. mit den unmotiviert hochfahrenden Sonnenschutzjalousien an „modernen“ Bürogebäuden, wie ich auch in einem sitze, beschäftigt.

Ich hatte seinerzeit mit Messungen begonnen, um der Hausverwaltung tragfähige Ergebnisse zur Schwachsinnigkeit der Hochfahrparameter zu geben. Die Messungen sind allerdings etwas ins Stocken geraten, da ich noch an einer Verfeinerung der Messtechnik mittels automatischer Speicherung der Windgeschwindigkeitsdaten beim Hochfahren der Jalousien mittels Mikrocontroller bastle. (Daher erwäge ich für die Zwischenzeit doch, von innen kleinere Jalousien oder ähnliches anzubauen…)

Aber eigentlich wollte ich ja über das Buch schreiben. Also. Es ist bestimmt ganz prima! Denn ich komme mit meiner Geschichte darin vor. Yesss! Besonders gebauchpinselt fühle ich mich, der ich als „Messtechniker“ bezeichnet werde, durch den Vergleich mit MacGyver. Wer kann das schon von sich behaupten, vom Spiegel (im weitesten Sinne) mit so viel Ehre überhäuft zu werden?

So, und noch was: Ich habe das Buch gekauft, und nicht  um ein Belegexemplar gebettelt. Die 8,95 Euro kann ich mir gerade noch leisten.

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