Beitrags-Archiv für die Kategory 'danke es geht'

Ich bin zu dick, macht die Türen breiter!

Donnerstag, 26. Januar 2023 8:53

Dass ich Freund kleiner Autos bin, ist kein Geheimnis. Statt eines (schon nicht sonderlich ausladenden) Volvo V40 fahren wir seit einiger Zeit einen Nissan NV200 Evalia. Bei der Anschaffung hab ich mich gefreut, dass der noch mal 8 cm schmaler ist als der Volvo. Der Vorteil schmaler Autos erschließt sich natürlich am besten z. B. mit einem alten Fiat 500, der an Kompaktheit kaum zu überbieten ist. Wo man damit überall durchkommt! Oder Radfahrer mit ausreichendem Abstand überholen, ohne dass es links eng wirkt. Toll, sage ich euch. Genau diesen Fiat 500 stellte ich kürzlich neben die neue Karre meines Tiefgaragennachbarn.

Da ich diese missratenen Dinger lange schon nicht mehr fehlerfrei auseinanderhalten kann, hab ich hinten draufgeschaut und gesehen, dass es ein BMW X1 ist. Ich glaube, man zählt inzwischen bis X8. Mich beschleichen erste Zweifel, dass ein X8 überhaupt in die Doppelparklücke passen würde. Es hat auch den Anschein, als ob der Fiat sich tief in die Ecke kauert, um nicht von der schieren Masse des Panzers angezogen und wie in ein schwarzes Loch aufgesogen zu werden.  Ich überlege noch, ob ich mir mal für ein paar Wochen ein Auto besorge, dass auch so richtig breit und fett ist und das in meine Parklücke stelle. Hat jemand einen fetten Ami oder sowas, den er mal unterstellen will? Kann aber sein, dass ein paar Beulen an der Seite dazugekommen, wenn die Panzerschranktüren vom X-Modell einschlagen.

Wer so einen City-Panzer fährt, der muss doch merken, dass es nicht mehr so einfach ist wie mit dem Vorgängerauto, in einer Parklücke die Türen weit genug öffnen zu können, um bequem auszusteigen. Aber auch dafür haben „Experten“ eine Lösung parat: Sie wollen die Parklücken größer machen. „Solange der Verbraucher große, breite Autos fahren möchte, werde das Problem bestehen bleiben.“, heißt es da. Ja, kommt denn eigentlich niemand auf die Idee, dass es vielleicht die Autos sind, die schlicht zu groß sind und dass man vielleicht dort gegensteuern sollte? Wegen ihrer vollkommen überbordenden Ausmaße sind sie auch zu schwer, und es wird für ihren Bau viel zu viel Energie und Material verschwendet. Alle Welt lacht über den Citroen Ami. Aber im Grunde ist das die Richtung, in die es gehen müsste. Dass sowas dann leider nur max. 45 km/h fährt, ist für mich ein Hinderungsgrund, mich damit auseinanderzusetzen. Da finde ich einen Renault Twizy besser.

Ich bin beim Schreiben dieses Beitrags darauf gekommen, dass es Analogien zur Reichweitendiskussion bei Elektrofahrzeugen und der Parklückenbreite gibt. Nicht das Auto muss sich an die Bedürfnisse anpassen, sondern die Umgebung: Kommst du mit dem Elektroauto nicht weit genug, musst du eben öfter laden. Ist dein Auto zu breit, müssen die Parklücken größer werden. Wie wäre es denn, einfach zweckentsprechende Fahrzeuge zu bauen? Ich will damit gar nicht sagen, dass alle einen alten Fiat 500 fahren sollen. Dass der unsicher ist, weiß ich selber. Aber es gibt ja durchaus Konzepte von Kleinwagen, die trotzdem eine recht gute Sicherheit bieten. Der Smart hat das zweifellos bewiesen, wobei der inzwischen auch längst nicht mehr so kompakt ist wie früher. In Länge und Breite sind da auch 10 bis 20 cm hinzugekommen. Ich ahne aufgrund meines gewissen Grundverständnisses für Fahrzeugsicherheit, dass die Konstrukteure die Breite brauchen, damit die Fahrzeuge beim Seitencrash nicht sofort kollabieren bzw. in zügig gefahrenen Kurven so schnell umkippen wie weiland die A-Klasse. Irgendwie muss man die einwirkenden Kräfte eben abstützen. Bei Querkräften braucht man da die Breite, weswegen das Höhen-Breiten-Verhältnis ja auch bei Sportwagen entsprechend anders aussieht als bei Transportern oder so. Und mit genügend Elektronik bekommt man am Ende auch fahrende Toastbrote wieder eingefangen.

Dass die Leute allerdings durchaus bereit sind, Sicherheitseinbußen hinzunehmen, zeigt sich aus meiner Sicht z. B. an Lastenrädern, in denen die Brut in kaum gepolsterte Holzkisten gesetzt wird und im Falle eines Unfalls mehr oder weniger ungeschützt ist, wo es beim 2,5-Tonnen schweren Fahrzeuge gar nicht EuroNCAP-Sterne genug sein können und vor lauter Kindersitzpolsterungen der Nachwuchs kaum noch nach draußen gucken kann. Was gibt es da auch schon noch zu sehen ..?

Ich frage mich, weswegen es keine Diskussion darüber gibt, Autos nach Größe und nicht nach Schadstoff zu besteuern. Größe und Schadstoffausstoß stehen auf jeden Fall in einem Zusammenhang, vor allem wenn man auch die Produktion mit ihrer Ressourcenverschwendung einbezieht. Und für alle Fahrzeuge, die im öffentlichen Straßenland fahren oder stehen, ist die Größe nun mal direkt mit dem Flächenbedarf verbunden, der anderen nicht zur Verfügung steht, ob sie fahren und dabei Schadstoffe ausstoßen, oder herumstehen, was sie ja bekanntermaßen am meisten tun.

Aber genau wie beim längst überfälligen Tempolimit wird es eine starke Lobby geben, die solche Ideen zu verhindern weiß. Schließlich ist man hierzulande nicht mehr in der Lage, wirtschaftlich Kleinwagen zu bauen, sondern nur noch Blechgebirge, die bei möglichst viel Volumen möglichst wenig Innenraum bieten. Sehr bedauerlich ist in dem Zusammenhang, dass offensichtlich auch niemand mehr Kompakt-Vans haben möchte. VW Sharan, Ford C- und S-Max, Renault Scenic, Citroen C4 Picasso: Alle ohne Nachfolger. Stattdessen gibt es nur noch diese höhergelegten Sports Utility Vehicle. Man kommt um diese Blechburgen gar nicht mehr herum. Traurig.

 

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The Tucktec bending issue – solved

Mittwoch, 10. August 2022 11:23

(English version below)

Vor ein paar Jahren hab ich mich an einem Crowdfunding beteiligt und in faltbare Kajaks investiert. Wie bei Crowdfunding-Aktionen häufig dauerte es länger als geplant, bis das Produkt endlich fertig war. Dann kam aber das für mich größere Problem: Der Versand der Kajaks von den USA nach Deutschland. Man konnte sich anscheinend nicht einigen, wie die Kajaks verzollt werden sollten. Man ließ sie also einfach in Köln in Containern liegen. Es schien sich niemand mehr darum zu kümmern. Ich hab mich dann direkt an Pete von der Firma Tucktec gewendet und mit ihm vereinbart, die Boote nicht nach Deutschland, sondern zu Freunden in Luxemburg zu schicken, die sie mir dann an den gemeinsamen Urlaubsort mitbrachten. Mit Luxemburg gab es keine Versandprobleme. (Dass die Boote dennoch erst in Köln ankamen, hat mich kurz beunruhigt, es lief dann aber alles problemlos.)

Der komplizierte Versand ist für die folgende Geschichte nicht ganz unwichtig. Tucktec gibt zwar drei Jahre Garantie auf die Boote. Aber was nützt es, wenn man de facto nicht in der Lage ist, sie umzutauschen?

Wir bauten unsere beiden Boote also zusammen und stachen in (den) See. Abgesehen davon, dass ich zu ungelenkig bin, um einigermaßen würdevoll in das Boot zu kommen, war alles ok. Allerdings fing mein orangefarbenes Boot plötzlich an, sich zu verbiegen. Genauer gesagt, haben sich das vordere und das hintere Ende hochgebogen, so wie in diesem Video. Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass sich die Ecken, an denen das Boot vor und hinter dem Beginn der Spitzen gefaltet ist, sich nach innen biegt. Dadurch wird der Querschnitt flacher und das ganze Boot knickt an zwei Stellen ein.

Was kann man tun, wenn man am Urlaubsort glücklicherweise eine kleine Werkstatt (samt Stichsäge) zur Verfügung hat? Maßnehmen, in den Baumarkt fahren und Multiplex-Platten kaufen. Dann passende Spanten aussägen und sie vorn und hinten in das Boot stecken. Wie das geht, sieht man auf den folgenden Fotos und in dem kleinen Video. Man muss die Spanten einsetzen, bevor man jeweils die zweite Seitenklammer festspannt. Die Passform ist nicht perfekt und man muss die Spanten ab und zu wieder in die richtige Position bringen. Aber es funktioniert soweit. Ich denke, dass die Gefahr, mit dem Boot abzusaufen, gebannt ist.

A few years ago, I participated in a crowdfunding campaign and invested in foldable kayaks. As is often the case with crowdfunding campaigns, it took longer than planned until the product was finally ready. But then came the bigger problem for me: shipping the kayaks from the USA to Germany. Apparently, they couldn’t agree on how the kayaks should be customs cleared. So they just left them in containers in Cologne. Nobody seemed to care anymore. I then contacted Pete from the company Tucktec directly and agreed with him not to send the boats to Germany, but to friends in Luxembourg, who then brought them to the common vacation spot. There were no shipping problems with Luxembourg. (The fact that the boats nevertheless at first arrived in Cologne worried me briefly, but then everything went smoothly).

The complicated shipping is not completely unimportant for the following story. Tucktec does give a three year warranty on the boats. But what good is it if you are de facto unable to exchange them?

So we assembled our two boats and set out to (the) lake. Other than being too clumsy to get into the boat with any dignity, everything was ok. However, my orange boat suddenly started to bend. More specifically, the front end and the back end bent up, just like in this video. If you look closely, you can see that the corners where the boat is folded in front and behind where the tips start are bending inward. This makes the cross section flatter and the whole boat buckles in two places.

What can you do if you fortunately have a small workshop (complete with jigsaw) at your vacation destination? Take measurements, go to the hardware store and buy multiplex boards. Then saw out suitable frames and insert them into the front and back of the boat. You can see how this is done in the following photos and in the small video. You have to insert the frames before you tighten the second side clamp in each case. The fit is not perfect and you have to bring the frames back into the right position every now and then. But it works so far. I think that the danger of sinking with the boat is banished.

Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

Nach langer Wartezeit kamen die Boote an. – After a long wait, the boats arrived.

Sie sind sehr schnell aufgebaut. – They are very quickly assembled.

Unterwegs auf dem Krakower See – on the Krakow Lake in Mecklenburg-Vorpommern

Knickstelle, an der der Kunststoff überdehnt ist. – Kink where the plastic is overstretched.

Hinterer Spant – Rear frame

Vorderer Spant – Front frame

Montage der Verstärkungsspanten – Mounting the reinforcing frames

Schablone für die Spanten – stencil of the frames

Das Gitter ist 5 cm breit. Der hintere Spant ist die mit der durchgezogenen Linie, die vordere mit der gestrichelten.
The width of the grid is 5 cm. The back frame is the one with the solid line, the front one with the dashed line.

 

 

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Coronisch unterbelichtet #8 – juristisch fragwürdige Genesung

Dienstag, 15. März 2022 8:01

Es zieht sich, kann ich nur sagen.

Die eigentliche Infektion war nach ca. 10 Tagen oder so überwunden. Aber die belegte Stimme will nicht besser werden, außerdem sind Rachen und Nase immer noch ziemlich verschleimt. Auszuhalten, aber unangenehm, nervt, und es ist so recht keine wirklich positive Entwicklung zu spüren. Ok, das ging mir nach einer heftigen Erkältung, vielleicht war es ja auch eine richtige Grippe, schon mal so. Aber diesmal schwingt die Befürchtung mit, es könne was zurückbleiben. Long Covid, ick hör dir trappsen. Dass ich relativ viel sprechen muss (berufliche Diktate) und auch wieder ein bisschen singe, ist der Stimme auch nicht zuträglich. Nutzt aber nix.

Ich hatte fünf Tage nach dem positiven Antigen-Test dann doch noch einen PCR-Test gemacht, weil ich dachte, so eine Genesenenbescheinigung, die ich ja nicht bekomme, wenn ich nicht amtlich „positiv“ war, könne vielleicht irgendwann mal hilfreich sein. Jedenfalls hatte ich meinen PCR-Test per Mail beim Gesundheitsamt eingereicht. Postwendend kam dann eine Art Eingangsbestätigung mit allerlei Informationen und das war es dann. Nach zwei Wochen hab ich dann mal nachgefragt, wie es denn mit einer Genesenenbescheinigung so aussieht. Wieder kam eine automatische Antwort. Darin war dann Folgendes zu lesen:

Genesenennachweis

Das Gesundheitsamt Lichtenberg stellt nach mehreren gerichtlichen Verfahren und Beschlüssen aufgrund von zu unsicherer rechtlicher Situation seit dem 16.02.2022 keine „Genesenennachweise“ mehr aus. Die Ausstellung eines Covid-19-Genesenen-Zertifikats ist gem. § 22 Abs. 6 des Infektionsschutzgesetzes – IfSG durch die zur Durchführung oder Überwachung der Testung berechtigte Person oder nachträglich von jedem Arzt oder Apotheker vorzunehmen. Zu aktuellen Informationen zu Gültigkeit und Laufzeit des Zertifikats informieren Sie sich bitte bei den oben genannten Stellen.

Da frag ich mich ja wirklich, weswegen die Rechtssicherheit beim Arzt oder der Apotheke eher gewährleistet sein soll als bei einer Behörde. Ok. Die Gesundheitsämter sind alle überfordert. Aber das sieht mir doch arg nach Abschieben der Verantwortung aus. Ein Armutszeugnis. Naja. Ich bin in die nächste Apotheke gestolpert, habe mein ausgedrucktes Test-Ergebnis vorgezeigt und umgehend einen Zettel mit QR-Code bekommen. Danach bin ich 28 Tage nach dem positiven PCR-Test offiziell genesen. Ich dachte, das ging schneller. Aber evtl. habe ich da auch einfach eine Menge durcheinander gebracht mit Isolation, Quarantäne und was es da noch alles gibt.

So. Und jetzt gebe ich mich wieder meinem Röllchen Gelo Revoice hin.

 

Nachtrag:

Gerade kam vom Gesundheitsamt doch noch eine Bescheinigung. Jetzt weiß ich wenigstens, von wann bis wann ich mich isolieren musste: Bis vor 11 Tagen. 😉

 

 

 

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Coronisch unterbelichtet #7 – Jetzt hat es mich erwischt

Freitag, 25. Februar 2022 13:11

Letzten Samstag (Sonnabend, wie man in Berlin sagt) war ein Bandkumpel bei mir. Wir wollten ein paar Aufnahmen machen. Er hat sich vorher getestet, war negativ, meinte aber, er hat ein Kratzen im Hals. Da meine Mitbewohnerin und ich auch kürzlich eine bei ihr stärkere bei mir nur als Schnupfen erkennbare Erkältung hatten, hab ich mit den Schultern gezuckt, und wir haben losgelegt.

Am Montag sagte er dann, er habe sich gerade positiv getestet. Ich hab auch gleich einen Test gemacht: Negativ. Dienstag merkte ich dann auch diverse Symptome. Wobei, das stimmt eigentlich nicht, da mir, wenn ich es richtig überlegte, schon am Montag die Schultern im Bereich der Schlüsselbeine eigenartig weh taten, wie ich es bislang nicht kannte. Erst piekste es links, dann auf beiden Seiten, dann rechts. Sind das auch Symptome? Als nächstes kratzte der Hals. Von 36,5°C ging das Fieber am Dienstag ruckzuck bis auf 39.1° hoch, am nächsten Tag war es auch noch mal so um 39°C. Ich warf immer mal eine Ibupofen ein (max. 1,5 am Tag), was sich sehr gut auf das Fieber und das allgemeine Befinden auswirkte. Immer wieder geil das Zeug. Mittwoch lief mir vor allem die Nase bei rund 38°C Fieber. Laufende Nase ist bei mir eh typisch. Dafür habe ich – Gott sei Dank – weniger Stress mit Husten, im Gegensatz zu meiner Mitbewohnerin. Die war dann am Mittwoch positiv und röchelt mir mit ihren etwa gleichen Symptomen gut einen Tag hinterher. Kopfschmerzen hatte ich auch, hielten sich aber in Grenzen. Nachts bekam ich regelmäßig Halsschmerzen und schwitzte, was beides unangenehm war. Außerdem war mir mal zu kalt, mal zu warm, kalte Füße, heiße Füße, schwitzige kalte Füße und so weiter. Insgesamt fühlt sich das alles wie eine heftige Erkältung an.

Nicht geschafft habe ich, einen PCR-Test zu bekommen. Ich hatte ein nahe gelegenes „Testzentrum“ – trotz 39 Fieber – aufgesucht, das lt. Angabe im Internet auch gleich einen PCR-Test machen kann. Ich hatte zwar einen Termin, aber erst war keiner da, dann eine weitere Kundin, dann eine junge Frau, die aber eigentlich gar keine Schicht hatte, uns da aber rumlungern sah und mich dann auch getestet hat. Auf die Frage – als ich positiv – war, ob wir dann auch bitte einen PCR-Test machen könnten, sagte sie, das ginge nicht. Das stünde falsch im Internet. Andere Kunden hätten das auch schon angemerkt. Na super. Die Suche nach einem weiteren Testzentrum ergab dann, dass man da nur auftauchen solle, wenn man kein Symptome habe. Nochmal na super. Ich hab es dann aufgegeben und mich nur bei der Hausärztin kurz gemeldet. Die wollte mich überraschenderweise auch nicht sehen. Dann bekomme ich wohl keine Genesenenbescheinigung. Aber mich mit hohem Fieber noch weiter diesem staatlich verzapften Chaos hinzugeben? Ne, lass mal. Ich kann mich auch ohne Zettel verantwortungsvoll verhalten und igele mich eben bis Ende nächster Woche ein. Kein Problem für uns. Bringdienst lass gehen.

Vor rund fünf Wochen meinte die WHO, dass sich bis Mitte März die Hälfte der europäischen Bevölkerung mit Corona infiziert haben würde. Genau deswegen sah ich mich darin bekräftigt, dass die Frage nicht ist, ob, sondern wann man sich infiziert. Gerade im Moment höre ich aus allen Ecken, dass sich sagenhaft viele nahe und entfernte Bekannte und Verwandte infiziert haben oder gerade genesen sind. Wir haben es jetzt (erst mal?) hinter uns, und das ist auch gut so. Wenn man sich nicht komplett dauerhaft isoliert, kann man dem Virus nicht entrinnen. Davon bin ich überzeugt. Be prepared! Jedenfalls freue ich mich jetzt, wenn ich dann demnächst alle und jeden abknutschen und jedes Geländer ablecken kann. 😉

Insgesamt bin ich froh, dass wir alle Impfmöglichkeiten so schnell, wie es geht, wahrgenommen haben. So ist die Infektion für uns zu ertragen, und, Stand jetzt, werden wir zwar für ein paar Tage bei der Arbeit ausfallen, aber dem Gesundheitssystem nicht zur Last fallen, im Gegensatz zu diesen ganzen egoistischen CoronaleugnerInnen und ImpfgegnerInnen, die eben eine weitere Belastung des Gesundheitssystems mit ihrem Verhalten provozieren. Man kann natürlich mit geschlossenen Augen ein Messer hochwerfen und es am Griff wieder auffangen wollen. Das kann aber auch mit abben Fingern oder noch schlimmer enden. Mit Impfung hat man die Augen nicht verbunden und das Messer ist stumpf. Kann auch schiefgehen, ist aber wesentlich unwahrscheinlicher.

Es ist ganz schlicht eine asoziale Einstellung, zu meinen, es sei ja wohl immer noch die Entscheidung jeder/s Einzelnen, sich impfen zu lassen (solange man geimpft werden kann) oder eben nicht. Nein, ist es nicht, solange man Teil einer Gesellschaft ist und auch Rechte in dieser Gesellschaft für sich in Anspruch nimmt. Und das ist eben so, wenn man nicht auf die berühmte einsame Insel auswandert. Solange hat man Verantwortung für sich, aber eben auch seinen Mitmenschen gegenüber, der Gesellschaft nicht unnötig durch eigenes Tun oder Unterlassen zur Last zu fallen, genauso, wie man seinen Müll in die Mülltonne stopft und nicht einfach aus dem Fenster wirft. Kannste schon so machen, ist dann aber scheiße.

 

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Disclosure (eng) = Disclaimer (deu)

Samstag, 20. November 2021 10:54

Was ich schon seit einigen Jahren vermute,

dürfte nun wohl offiziell sein, wenn das „amtliche“ Berlin-Portal , aber vor allem sogar das über jeden Zweifel erhabene Online-Magazin „Übermedien“ das kleine Wörtchen „Disclaimer“, das auf Englisch „Haftungsausschluss, Dementi“ bedeutet, mit der Definition des Wortes „disclosure“ = „Offenlegung“ verwendet. Mit meinen jämmerlichen Restbeständen des in grauer Vorzeit erworbenen kleinen Latinums kann ich mir sogar irgendwie zusammenreimen, warum „dis“ und „closure“ das Gegenteil von geschlossen (halten) bedeutet. Vielleicht ist es aber auch griechisch. Was weiß ich. Ich will mal nicht zu viel klugscheißen. Bei sprachlichen Sachen befinde ich mich da auf dünnem Eis.

 

Btw.: Der Duden weiß noch nichts davon:

🙂

 

 

 

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Mann macht ja quasi alles falsch

Dienstag, 28. Juli 2020 8:21

Ein ganzes Leben lang begeht man einen Fehler nach dem anderen. Im Grunde beginnt es mit der Zeugung. Da hab ich schon das falsche Geschlecht gewählt.

Hier heißt es:

„K: Ich war auch überrascht, als ich im Techniktagebuch-Redaktionschat erwähnt habe, dass ich 2019 versucht habe, zum Ausgleich für die Jahre davor möglichst viele Bücher von Frauen zu lesen. Es gab gleich so unbehagliche und kritische Kommentare von Männern: „Also, ich lese Bücher, ohne drauf zu achten, ob die von Männern oder von Frauen sind!“

H: Und zufällig sind die Bücher dann alle von Männern.

K: Genau, so ist es. Also nicht alle, aber drei Viertel oder so. Ich versteh auch diese latente Aggression, die dann aufkommt. Das ist gar nicht frauenthemenspezifisch. Das gilt für jedes Thema, wo man jemandem den Eindruck vermittelt, dass er in seinem Leben was falsch macht.“

Ich bin einer der gemeinten „Ers“ (Erst hab ich ob meiner Einfalt gar nicht gemerkt, dass dort nicht „er oder sie“ steht. Nur Männer machen was falsch). Ich mache in meinem Leben etwas falsch, weil ich nicht darauf achte, ob ein Buch dieser Schundliteratur, wie ich sie lese, von einem Mann oder einer Frau geschrieben wurde. Bis das im Techniktagebuch-Chat thematisiert wurde, hab ich tatsächlich nicht mal darauf geachtet, welches Geschlecht den jeweiligen Weltraumroman geschrieben hat. Ich erinnere mich an einen Text zum Making of in einem Buch aus dem „erweiterten StarWars-Universum“, von denen ich über 60 gelesen habe, wo ziemlich ausführlich beschrieben wurde, wer in welchem Redaktionsteam saß, wie es mit wem zur Zusammenarbeit mit Lucas Film kam und so weiter. Daran waren viele Frauen und Männer beteiligt. Ich habe zu keinem Zeitpunkt darüber bewusst nachgedacht, ach guck, an dieser Position sitzt eine Frau, das da macht ein Mann. Das kann man natürlich beteuern, wie man will. Die Deutungshoheit des Wahrheitsgehalts, was Männer behaupten, obliegt anscheinend vorrangig Frauen. Aber es ist ja noch viel schlimmer: Es wird nicht nur als unwahr abgekanzelt, sondern einem sogar noch als Fehler ausgelegt. Nein. Es ist kein Fehler. Es ist keine Absicht. Es ist einfach so passiert. Und vielleicht ist es auch einfach so, dass mir Bücher von Männern besser gefallen, weil sie mehr zu mich interessierenden Themen schreiben und den von mir favorisierten Duktus besser drauf haben. Was weiß ich denn? Gerade lese ich das Buch einer Frau. Ich finde es nicht so gut. Aber das ist doch überhaupt kein Grund, gleich danach nicht wieder das Buch einer Frau zu lesen, einer anderen eben.

Man macht auch unbewusst so vieles falsch. Nicht verstanden habe ich nämlich, wofür es eigentlich wichtig ist, ob nun ein Mann oder eine Frau die Geschichte ersonnen hat, an der ich hoffentlich bei der Lektüre Spaß habe. Ich achte ja auch nicht beim Einsteigen in einen Omnibus darauf, dass abwechselnd ein Mann und dann eine Frau am Steuer sitzt. Und das nicht zu tun, ist also falsch. Ich frage mich, ob man erst mal in Erfahrung bringen muss, ob überhaupt gleich viele Bücher, die mich ansprechen könnten, von Männern und Frauen geschrieben wurden, oder ob es genauso viele Busfahrerinnen wie Busfahrer gibt, und ob ich nicht nach dieser Quote Bücher und Busse auswählen müsste. Ich frage mich auch seit langem, ob das Geschlecht außer bei der Fortpflanzung wirklich ein so dermaßen wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist, zudem es so oft gemacht wird. Ein anderes großes Unterscheidungsmerkmal wie die Hautfarbe ist doch auch egal. Wenn ich dort nicht auf das Unterscheidungsmerkmal achte, ist das gut. Achtet man aber bei der Zusammensetzung im Grunde beliebiger Gruppen nicht auf die Geschlechterparität, ist das schlecht. Das heißt nicht, dass sich Männer allein über Themen unterhalten sollten, die Frauen betreffen. Aber es kann bedeuten, dass es auch einfach mal nur Männer oder nur Frauen sein dürfen, die sich über Themen auslassen, bei denen das Geschlecht keine Rolle spielt, Modelleisenbahnen oder Stricken z. B.

Leichtfertig wird einem jede Chance genommen, das Gefühl haben zu dürfen, dass die eigene Äußerung nur wenigstens mal kurz als wahr unterstellt wird.  Ah, du weinerlicher alter Sack, werden jetzt einige denken. Auf Twitter bekommt man es auch direkt um die Ohren gehauen. Genau das meine ich. Dass man auch Dinge nicht sagen darf, weil man ja zur  Zielgruppe gehört. Ich halte es nicht für eine gute Idee, die – zweifellos falsche – traditionelle, anerzogene (womit ich mich natürlich herausreden will …) Frauenfeindlichkeit gegen Männerhass zu tauschen, wie es aus meiner Sicht z. B. in unkomischer Weise in diesem  Twitter-Account passiert. Man kann so einen Account zwar einfach mit „Satire“ etikettieren. Aber verletzend ist es eben doch, weil man als Mann nun mal mitgemeint ist. Vor allem die Reaktionen der Leserinnen, die die Beiträge abfeiern, zeigen den tiefsitzenden Hass auf Männer.  Als „Typ“ hat man jedes Recht verwirkt, sowas nicht gut zu finden, weil man es ja nur deswegen nicht gut findet, weil man zu dem einen Großteil der Menschheit gehört, der jahrtausendelang den anderen Großteil nicht in gleichem Maße respektiert hat. Der Lernprozess ist leider nicht mit einem Fingerschnippen erledigt. Ich hab Zweifel, dass es ein gutes Konzept ist, gleiches mit gleichem zu vergelten. Gerade ansonsten sehr reflektiert argumentierende Personen legen plötzlich jede Sorgfalt ab und verallgemeinern, bis sie die halbe Menschheit erfasst haben. Es ist eigentlich kaum zu glauben, wenn es nicht in rascher Folge zu beobachten wäre.

Es ist gerade – wegen rechtsextremer, faschistischer politischer Ansichten – en vogue, über Menschen herzuziehen, die lautstark „Man wird ja wohl noch sagen dürfen, dass …“ parlieren. Tatsächlich findet entweder ein Rückzug in Echokammern statt, wie ich ihn selbst gerade erlebe, oder eine Selbstzensur auch bei Themen, von denen man glaubt, doch gar keine radikale oder extreme Auffassung zu vertreten, allenfalls eine vielleicht mal angestaubte oder unmoderne, nicht ganz dem Konsens entsprechende Meinung. Das werden AfD-Wähler auch denken. Aber zu dieser Art Mensch gehöre ich doch nicht, oder? Oder doch? Unklar. Es wäre an dieser Stelle zum Beispiel unangebracht, bestimmten Frauen vorzuwerfen, dass sie bei ihrem Verhalten froh sein sollen, nicht als Mann zur Welt gekommen zu sein. Und doch erscheinen ein paar solcher Frauen vor meinem geistigen Auge

Ich kümmere mich jetzt um mein nächstes Buch. Ich hab nachgesehen, was ich sonst nie getan habe. Aber ihr glaubt mir ja nicht. Es ist von einer Frau geschrieben. Und prompt bin ich viel kritischer, kann die paar Seiten meiner drittklassigen Science-Fiction-Kindle-unlimited-Literatur nach Feierabend vor dem Einschlafen nicht mehr so herrlich unreflektiert genießen, wie ich mir das wünschen würde. Danke für nichts.

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Kreuz und quer – auch in der Luft

Mittwoch, 24. August 2016 13:48

Die Diskussion, was mit sog. Drohnen erlaubt ist, womit der Volksmund neuerdings „Multicopter mit Kamera“ meint, ist in vollem Gange. Jeder weiß es besser als der andere, aber kaum einer kennt sich mit den bestehenden Regeln aus. Dass für Multicopter als erstes mal die gleichen Regeln gelten wie für Modellflugzeuge gelten, liegt eigentlich auf der Hand.

Die Tage hatte ich den Plan, mal auf einem Modellflugplatz der Urlaubsregion fliegen zu gehen. Ich suchte mit der App „Model Airfields“ den nächst gelegenen Modellflugplatz und ließ mich dorthin navigieren. Es ging durch ein Gewerbegebiet hindurch, und plötzlich stand ich an einem Segelfluggelände. Im Hintergrund sah ich auch ein paar Modellflieger. Aber vor allem stand ich vor einem Schild, das relativ unmissverständlich sagte, dass das Überqueren bei Flugbetrieb keine gute Idee sei. Der am nahen Platzende stehende Dimona-Motorsegler und zwei in der unmittelbaren Umgebung kreisende Segelflieger zeugten eindeutig von Flugbetrieb. Dass es Modellflieger und Manntragende in unmittelbarer Nachbarschaft gibt, ist nichts neues, und kenne ich z. B. aus Achmer bei Osnabrück. Eigentlich ist Modellflug in einer Zone von 1,5 km um einen Flugplatz verboten. Will man doch mal in der Nähe eines Flugplatzes fliegen, muss man Kontakt mit der Flugleitung aufnehmen.

An einem alten Bulli saßen zwei Leute, von denen sich einer als Flugleiter zu erkennen gab. Ich grüßte freundlich und fragte erst mal, wie das hier so läuft mit parallelem Betrieb von Segelflug- und Modellfluggelände. „Alles kein Problem. Die Segelflieger hier und die Modellflieger jenseits der Platzkante. Manchmal kommen die Modellflieger aber auch ganz schön dicht hier herüber. Grüß mal schön da drüben und mache noch mal drauf aufmerksam, wo die Grenze ist.“, bekam ich mit auf den Weg.

Ich vergewisserte mich, dass gerade kein manntragender Flieger im Anflug war und setzte mich in Bewegung. Auch die Modellflieger wiesen mich kurz ein: „Nicht über die Platzkante, am besten diesseits des Platzes.“ und zeigten in die dem Segelflugplatz abgewandte Richtung. Klare Anweisung. Kein Problem, Platz war genug und der Wind blies auch so, dass es mit dem Landeanflug keine Probleme geben würde.

Ich packte also den ersten Akku in meinen neu erworbenen „Bixler“, auf dem bereits eine Kamera hockte, und flog los. Mal hier, mal dorthin, immer auf der angewiesenen Seite des Platzes. Erst landete parallel ein Segelflieger in sicherem Abstand. Schön zu sehen, wie manntragendes und Modellflugzeug parallel ihre Bahn zogen.

Plötzlich rief einer der herumstehenden Modellflieger: „Achtung, Segelflugzeug von rechts!“ Ich hatte gerade ganz gute Höhe (schätzungsweise 100 m) und war ziemlich direkt über dem Modellflugplatz, als ein Segelflugzeug von rechts quer über den Modellflugplatz unter meinem Modellflugzeug ankam, um offensichtlich direkt in Richtung Hangar zu landen. Man sieht den Höhenunterschied und die Flugrichtung ganz gut am unteren Bildrand meines kurzen Videos. Eine aufziehende Schlechtwetterfront veranlasste die Flieger, vorzeitig einzupacken. „Das machen die öfter.“, sagte einer der Modellflieger wohl als Reaktion auf meine Verwunderung, wo doch vorher alles so gut geklärt war.

Gefahr bestand zu keinem Zeitpunkt. Es kann sogar gut sein, dass der Pilot im Segelflugzeug mein Modellflugzeug gesehen hat und die Lage so einschätzte, dass ich genügend Höhe hatte, damit er unter mir kreuzen kann. Allerdings fliegt man mit einem Modellflugzeug schon mal Kapriolen, die man mit einem großen Flugzeug niemals fliegen würde. Ein schneller Abschwung, um mal kurz tief über den Platz zu brettern, kommt schon oft vor. Im Gegensatz zu Motorfliegern schleichen sich Segelflugzeuge auch ganz schön an, so dass man sie erst relativ spät wahrnimmt.

Was kann man nun daraus lernen? Eigentlich nicht viel, außer dass Regeln und vor allem Umsicht nicht völliger Unsinn sind. Nur dass die leidige Diskussion über verschärfte Regeln für Modellflieger unsinnig sind, das wird dadurch schon deutlich unterstrichen. Das Einhalten der vorhandenen Regeln reicht völlig.

 

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10 Jahre willsagen.de

Dienstag, 12. April 2016 6:54

Hurra, Geburtstag …

Naja. Viel ist hier nicht los, aber ohne willsagen.de wär’s auch doof. (Finde ich.)
Einige Beiträge, die ich früher hier gepostet hätte, landen inzwischen im Techniktagebuch. Da sind sie ja auch gut aufgehoben.

Zwischenzeitlich habe ich natürlich immer mal überlegt, das „tolle“ Design zu überarbeiten. Aber inzwischen ist es schon mehrfach aus der Zeit gefallen. Also: Nix da. Das bleibt so.

Solange ich die Seite nicht bei irgendwelchen Updates abschieße, ist also kein Ende abzusehen. Bemerkenswert finde ich nach wie vor, dass es ganz vielen Bloggern stets darum geht, möglichst große Reichweite zu erlangen. Mir ist das wurscht. Wer mitlesen möchte, kann es tun, wer nicht, lässt es eben.

So long.

 

Thema: danke es geht | Kommentare (3) | Autor:

Elektromotorrad aufladen

Montag, 13. Juli 2015 21:34

Achtung, der kommt jetzt echt flach:

Ich hab‘ ein Elektromotorrad aufgeladen.

Zero FX

Zero FX

Eine Zero FX.

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Einfach die Hände schütteln

Samstag, 31. Januar 2015 19:45

Ich bin Begrüßungs- oder Verabschiedungs-Honk.

Als Kind hat man mir beigebracht, „das schöne Händchen“ zu geben. Da ich eh Rechtshänder bin, war das einfach.

Später, als ich mehr mit Musikern und damit sowas wie Künstlern zu tun hatte, ging das Umarmen los. Noch schlimmer mit Küsschen auf die Wange geben. In Luxemburg übrigens drei. Aber wie? Links-rechts-links? Rechts-links-rechts? Keine Ahnung.

Wenn Sie mal jemanden treffen, mit dem Sie beim Versuch einer Umarmung mit dem Kopf aneinander ballern, könnte es sein, dass Sie gerade mich begrüßen. Ich habe nämlich die Begabung, garantiert mit der falschen Seite anzufangen. Schon ist die erste peinliche Situation da. Super.

Oder dieses supercoole Verabschieden, wie das die Cool People in den schlechten Autosendungen auf D-Max immer machen: High Five? Ich haue garantiert daneben. Zack, ist der kleine Finger umgeknickt. Die Fäuste leicht gegeneinander klopfen: Ich werde Ihnen die Hand geben wollen. Sich so lässig an den Handgelenken packen? Ich kratze meine Nägel in Ihre Pulsadern.

Selbst beim Händeschütteln kann man ja einiges falsch machen. Hier im Osten schüttelt man sich viel eher die Hände als im Westen, wo auch mal der Gruß mit der leicht angehobenen Hand und einem „Hi“ ausreicht. Ich gebe garantiert dem nicht die Hand, der es gerade erwartet.

Das sind Probleme! Guten Tag!

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