Beiträge vom Dezember, 2008

Neue Heimat, neue Wörter #1

Dienstag, 16. Dezember 2008 8:12

Hab ich gerade beim Jog benutzt, ein Wort, das ich erst in meiner neuen Wahlheimat Berlin kennengelernt habe.

überhelfen

Schöner kann man gar nicht ausdrücken, wenn man jemandem eine unangenehme Tätigkeit aufs Auge drückt.

Verwendung:

Ich werde ihm das Garten Umgraben überhelfen.

Er hat mir den Abwasch übergeholfen.

Tolles Wort! 🙂

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Nach reiflicher Überlegung: Heide

Dienstag, 9. Dezember 2008 12:17

Ein jahrelanger Entscheidungsprozess meinerseits hat gestern beim Amtsgericht Berlin-Lichtenberg sein Ende gefunden. Nach nicht ganz 39 Jahren habe ich eine unfreiwillig begonnene Mitgliedschaft beendet. Ich bin aus der Kirche ausgetreten.

Ganz nach Familientradition wurde ich ein paar Wochen nach meiner Geburt katholisch getauft. Das hat mich damals wohl nicht weiter gestört. Auch in den Jahren danach hat mich, außer einige zu lange Predigten, der regelmäßige Kirchgang mit meinen Eltern nicht großartig negativ berührt. Schließlich gehörte es zum Alltags- oder besser Wochentrott, falls es das Wort gibt, regelmäßig in die Kirche zu gehen. So bin ich zur Erstkommunion gekommen und auch gefirmt worden.

Das Gemeindeleben führte dazu, dass ich viele nette Leute meiner Altersgruppe über die Schulkameraden hinaus kennenlernte und so nicht nur die ein oder andere Jugendgruppe besuchte, sondern mich auch aktiv in der Jugendarbeit einbrachte. Kein Osterfeuer war seitdem vor mir und meiner Gitarre sicher. Überhaupt waren es natürlich die hohen Feiertage, vor allem Ostern und die Zeit davor, in der am meisten los war. Aber auch den regelmäßigen Jugendtreff einmal in der Woche habe ich meistens besucht. Schließlich war ich auch noch in der Redaktion des Gemeindeblättchens tätig. Ein Highlight war sicher auch die Fahrt nach Schweden zu einer 3-wöchigen Kanutour. Allerdings ließ schon damals die Frequenz der Kirchgänge extrem nach. Insgesamt war ich in meiner Jugend damit sicherlich einer der Aktiveren in der Gemeinde.

Ein Einschnitt war ohne Frage mein Studienbeginn in Hannover. Dort neue Leute in irgendeiner Gemeinde kennenzulernen, brauchte ich nicht. Es gab ja genug Kommilitonen. Und das „Katholische“ fehlt mir dann auch nicht unbedingt. So gingen die Jahre ins Land, ohne dass ich mal wieder zum eigentlich Sinn des Betens oder für einen Gottesdienst in der Kirche war.

Zwischenzeitlich hat sich die Amtskirche auch nicht gerade in die Richtung entwickelt, die mich zu einer gewissen Linientreue hätte bewegen können. Allein schon so komische Regeln wie, dass man z. B. in Italien Kirchen nicht in kurzen Hosen besuchen durfte und darf, führten bei mir nicht nur zu Unverständnis, sondern auch dazu, dass ich mir vorm Vatikan kurzerhand die mitgebrachte Schlafanzughose überstreifte, mit der ich ohne Schwierigkeiten in den Petersdom gelangte.

Aber das sind letztlich nur Banalitäten im Vergleich zu den großen Themen, die die katholische Kirche immer mal wieder aufs Tapet bringt. Sei es Verhütung, Sex vor der Ehe, die Einstellung zur Homosexualität oder auch der Zölibat. Alles das ließ sich mit meinem „aufgeklärten“ Weltbild nicht in Einklang bringen. Diese Themen sind nun aber so komplex, dass ich das hier nicht weiter ausbreiten will. Die Stellung der katholischen Kirche zu diesen Punkten ist in meinen Augen nicht nur nicht mehr zeitgemäß, sondern teilweise auch menschenverachtend.

Mit Beginn der Berufstätigkeit kam dann die Kirchensteuerpflicht. Man kann sich gedanklich von der katholischen Amtskirche entfernen, aber man muss deswegen noch lange nicht austreten. Und so habe ich brav jahrelang meine Kirchensteuer abgetreten. Inzwischen bin ich seit meinem Umzug nach Berlin an einem Punkt angelangt, dass ich nicht einmal mehr weiß, an welche Gemeinde der (wahrscheinliche unbedeutende) Teil meiner Steuern fließt. Im Gegensatz zu der evangelischen Gemeinde, der nun meine Chefin angehört, habe ich keine Ahnung, in welche Kirche ich gehen müsste. Die könnten sich ja auch mal bei mir melden, finde ich.

An dieser Stelle kann man zurecht einwenden, dass ich ja aus der katholischen Kirche aus- und in die evangelische eintreten könnte, um mich nicht an dem zu bereichern, was bislang (zumindest teilweise) einem guten Zweck zugeflossen ist. Denn ich verkenne nicht die wichtige, karitative Arbeit, die die Gemeinden leisten. Andererseits sehe ich keinen Grund dafür, dass von meinen Kirchensteuergeldern irgendwelche Zinnen vergoldet werden. Letztlich trage ich ja doch durch gemeinsame Steuerveranlagung weiterhin mein Scherflein bei. Dem ist nicht so leicht zu entkommen.

Mit meiner Schwägerin hatte ich zum Thema Kirchenangehörigkeit neulich eine längere Diskussion, die es wörtlich „arm“ fände, aus der Kirche auszutreten. Man muss dazusagen, dass ihr der Glauben und die Kirche sehr viel bedeuten. Ich achte das auch, denke allerdings, dass ich eine christliche Einstellung zum Leben und zu meinen Mitmenschen nicht von der Zugehörigkeit zu einer Amtskirche (dieser Begriff allein schon…) machen muss. Nächstenliebe und gegenseitige Achtung sind Begriffe, die mir keineswegs nun auf einmal fremd sind. Ich bin mir sicher, dass sich durch den Kirchenaustritt meine Einstellungen in sozialen Dingen kein bisschen ändern. Der Vorteil ist vielleicht sogar, dass ich mich nun nicht mehr für irgendwelche komischen Sprüche des Papstes oder einiger deutscher Bischöfe, da gibt es ja auch ganz verschrobene Typen, rechtfertigen muss, was einem als Katholik ja mit schöner Regelmäßigkeit widerfährt. Jedenfalls fühle ich mich nun ganz wohl in meiner Haut als Agnostiker.

Wer aus der Kirche austreten will, muss zu seinem nach Wohnsitz zuständigen Amtsgericht gehen und seinen Personalausweis mitbringen. Verheiratete (so wie ich) benötigen zusätzlich eine Heiratsurkunde (meistens im Stammbuch der Familie). Einen Termin muss man vorher wohl nicht machen. In Amtsgerichten herrscht im Allgemeinen nicht gerade überbordende Betriebsamkeit.

So long.

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Ich bin jetzt ein Fan von Rupert’s Kitchen Orchestra UPDATE: gewesen!

Samstag, 6. Dezember 2008 18:28

Grund für „gewesen“, siehe hier.

Damals in den 90ern lebte ich in Hannover. Dort gab es seinerzeit, wie es jetzt ist, kann ich nicht sagen, eine außerordentlich rege Musikszene rundum House, AcidJazz, Soul und eben Funk. Über meine Fiat-Schrauberbude lernte ich Joachim Schw. kennen, zu dem ich leider den Kontakt verloren habe. Er und sein Bruder, der seinerzeit beim Stadtmagazin Prinz als Redakteur tätig war, hatten eine unglaubliche Plattensammlung. Dabei hatte Joachim seinen Fokus auf Funk, insbesondere P-Funk (George Clinton, Bootsy Collins…) gelegt. Aber auch seine Prince-Bootlegs sind legendäres Zeug.

Durch ihn ergab sich, dass ich nicht nur mit Pressekarten z. B. zu Soundgarden und De La Soul ins Capitol kam, sondern insbesondere auch die lokale Musikszene Hannovers kennen und schätzen lernte. Neben Tom Oz and the Wet, die es damals eigentlich schon nicht mehr richtig gab, und „be“ war da auch Spice, eine Funk-Band, die genau die Gute-Laune-Musik machte, die mir einfach gut gefiel, wie ich damals merkte. Im Vordergrund stand sicherlich die dominante, tiefe, kratzige Stimme des Sängers Martin Bettinghaus. Aber auch der Rest der Band war für meinen Geschmack einfach genial. Die Jahre kamen und gingen und damit auch Spice. Seit jener Zeit weiß ich, dass es auch eine Musik, eine viel bessere nach meinem Geschmack, neben Marius Müller-Westernhagen (war ja damals voll angesagt), Bruce Springsteen, Metallica und Guns’n Roses gab, gibt und geben wird. Seitdem drehen die Scheiben von Tom Oz, Spice und so immer wieder ihre Runden in meinem CD-Player, und eben auch George Clinton oder Bootsy Collins und so Zeugs, glücklicherweise gibt es ja auch noch Jamiroquai (lebt Jay Kay eigentlich noch?)

Zwischenzeitlich gelang es mir, in meiner eigenen Band wenigstens ab und zu mal einen Funk-Song einzustreuen, z. B. Baby love von Mothers Finest oder Play that funky music von Wild Cherry (kennt die wer..?). Allerdings fand in den ersten 5 Jahren des neuen Jahrtausends in Sachen Livemusik praktisch nichts statt, was mit Funk zu tun hat. Jetzt, in Berlin, dachte ich, muss sich das doch ändern lassen. Aber, Berlin 2008 ist eben nicht Hannover in den 90ern. Das gilt wohl auch unabhängig von irgendwelchen Dekaden. Denn mein Eindruck ist, dass in Berlin 90% aller kleineren Bands, die mal hier, mal da in einem kleinen Laden spielen, irgendwelchen Hardcore-Garagenpunk-Postgrunge-Metal-Kram spielen. Schwarze Klamotten an, Emo-Trullas im Publikum und dann geht’s ab: laut, aber nicht schön (für meinen Geschmack). Dabei nimmt man sich oft so ernst, dass es schon wieder zum Lachen ist.

Jedenfalls war ich so in Berlin auf der Suche nach guter Musik (immer dazudenken: für meinen Geschmack). Funk soll es sein, am besten P(ure)-Funk. Und Gute-Laune-Funk. Durch einen glücklichen Zufall habe ich neulich, wie berichtet, Rupert’s Kitchen Orchestra kennengelernt. Eine (überwiegend) junge, lustige Truppe um einen extrovertierten Sänger (zumindest macht er auf der Bühne diesen Eindruck), dem es offenbar in die Wiege gelegt ist, die Leute mit seiner lockeren Art zu unterhalten. Zwar hat seine Gesangsstimme so gar nichts mit Martin Bettinghaus zu tun, aber dennoch ist das Ensemble in sich stimmig. Anscheinend laufen die Fäden beim Schlagzeuger zusammen, der in Neukölln ein Studio betreibt. Warum die Band unverständlicherweiser nicht hannoveraner Funk sein will, verstehe ich nicht. Mich ficht das nicht an, ich sehe sie für mich dennoch als legitimen Spice-Nachfolger. Wahrscheinlich ist aus Neuköllner/Berliner Sicht Hannover schlicht zu provinziell. Mag sein, dennoch gibt es unbestritten sehr guten groovenden Musikexport aus Hannover. Keine Ahnung, was man genau meint.

Nach dem Auftritt im Schokoladen war ich jedenfalls Feuer und Flamme, die Band möglichst schnell wieder zu hören. Die Gelegenheit ergab sich am Freitag vor einer Woche im Frannz-Club in der Kulturbrauerei. Da gab es von Sennheiser eine Newcomer Aktion. In verschiedenen Städten treten junge Bands nacheinander auf. Jeweils für eine halbe Stunde. Zwar kurz, aber egal, ich bin da jedenfalls hingefahren. 6 Euro Eintritt sind ja auch human.

Die erste Band hatte ich schon verpasst, die zweite war so la la. Ganz netter Pop-Rock-Dingens. Aber nichts, was bei mir hängengeblieben ist. Die dritte Kapelle war dann RKO. Mag sein, dass mein Blick schon subjektiv getrübt ist, aber ich hatte den Eindruck, dass diese Musik bei wesentlich mehr Leuten sofort in die Beine gegangen ist. Jedenfalls war wieder innerhalb kürzester Zeit der Laden am wippen und grooven. Zwischendurch hat Chrispy Chris, der Sänger, eine CD angepriesen, die man erstehen konnte. Da es (noch) kein wirklich professionelles Material so richtig zu kaufen gibt, habe ich mal abgewartet, bis ich ihn nach dem Gig zu „packen“ kriegte. Für 10 Euro wechselte der Silberling den Besitzer. „Ja, es fehlt aber Tasten-Torsten, das ist mehr so Straßenmusik.“ – „Egal… Und, macht weiter so!“

Ja, und seitdem habe ich die CD schon wesentlich öfter gehört, als alles Profi-Zeugs, was ich mir in den letzten Jahren gekauft habe. Das liegt selbstredend auch daran, dass man stets die netten Auftritte vor Augen (und in den Ohren und Beinen) hat. Wäre ich Silvester in Berlin (sieht im Moment nicht so aus), würde ich mich sicherlich mal ins Kaffee Burger trauen, wo die Combo die Silvesternacht bestreitet.

Also: Wer wie ich gute Musik, intelligente Musik, groovende Musik, Musik-Musik (=Funk) mag, sollte sich in seiner Stadt nach solchen kleinen Bands umsehen. Ich bin jedenfalls bei den Gigs in kleinen Läden nie enttäuscht worden. Und wer in Berlin ist, sollte sich mal einen Termin von Rupert’s Kitchen Orchestra heraussuchen. Nichtsdestotrotz bin ich natürlich immer auf der Suche nach anderer guter Funk-Musik. Mit Sicherheit gibt es noch mehr Funkbands, die sich in ihren Proberäumen verstecken und vor lauter Gitarrengewummer und dunklen Gestalten sich viel zu selten auf die Bühnen der Stadt trauen. Natürlich bin ich auch stets für Empfehlungen offen. Hauptsache dere’s Funk in da House!

Yeah.

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Digitalisiertes Kassettenteil

Montag, 1. Dezember 2008 21:22

Hanimex Cassette PlayerSchon vor Jahrenden habe ich mal auf einem Flohmarkt für 20 Mark (sic!) ein altes Kassettenabspielgerät (ja, damals gab es das Wort <Player> noch nicht) von Hanimex für’s Auto gekauft. Das hatte ich auch mal angeschlossen mit dem Ergebnis, dass es im Prinzip funktionierte, aber ziemlich leierte. Ich habe dann sämtliche Riemen ausgebaut und mir sogar aufgezeichnet, wie das alles zusammengebaut war. Allerdings hatte ich nie den Ehrgeiz, nach Ersatzriemen zu suchen. Denn so prickelnd ist ein Kassettenteil als einziger Musik-Emitter im Auto dann auch nicht. Also lag es rum. Und rum. Und noch länger rum.

Kürzlich bin ich dann in der Oldtimer-Praxis auf einen Lesertipp gestoßen, der einen MP3-Player an ein Kassettenteil angeschlossen hatte. Das war ein Gerät, das mit so einer anderen Kassettensorte funktionierte, nicht mit den allseits bekannten Compact-Kassetten.

Hanimex Cassette PlayerEinen Monat später meldete sich jemand zu diesem Tipp, der sagte, dass der Vorschlag, den Player am Tonkopf anzuschließen nicht so optimal sei. Klang, Pegel und all das würden nicht recht stimmen. Besser sei die „heiße Seite“ des Lautstärkereglers. Außerdem könne es Probleme mit verschiedenen Massepotentialen geben. Damit hatte ich bei anderen Basteleien schon mal Erfahrungen gemacht, die sich im wahrsten Sinne des Wortes eingebrannt haben, nämlich in meinen Fingern.

Derzeit habe ich in meinem Kombi ein altes Becker-Mono-Autoradio. Das kann vor allem eins: Gut aussehen. Denn der Klang ist er solala. Außerdem ist die Beleuchtung kaputt. Da müsste ich also mal reinschauen. In der Zwischenzeit könnte ich natürlich am einfachsten auf die Schnelle irgendein anderes Radio einbauen. Oder, ja oder mein altes Hanimex-Gerät auf MP3-Betrieb umbauen.

Hanimex Cassette PlayerAlso los. Ich habe das Teil erstmal provisorisch an zwei alte Plärrboxen angeschlossen und in den Kassettenschacht so eine Adapterkassette reingesteckt, mit der man im Prinzip das, was ich vorhatte, ganz einfach verwirklich kann. Da hängt ein Kabel heraus, an das man einen MP3-Player anschließen kann. Statt Magnetband hat’s einen Tonkopf, der dem anderen Kopf im Kassettengerät gegenübersteht. Das funktioniert im Prinzip. Aber… Mein Hanimex ist ein, man höre und staune, Autoreverse-Gerät. Ohne drehende Spulen will das Teil dauernd die Richtung wechseln. Da klackert dann ständig so ein elektromagnetischer Schalter. So wird das also nichts. Außerdem dreht sich natürlich noch der Antriebsmotor vom Kassettenteil. Den habe ich mal als erstes abgelötet. Dann habe ich mich um das Autoreverse gekümmert. Die Ansteuerung läuft über Reed-Relais und kleinen Magnetscheiben, die unter den Spulenrädern angebracht sind.  Sobald die Reed-Relais wechselnde Impulse bekommen, bleibt die Autoreverse-Funktion ruhig.

Hanimex Cassette PlayerIch habe dann mal geguckt, wo die diversen Kabel so hinführen. Die gehen zu einer abgesetzten Platine. Der habe ich einfach mal die Stromversorgung geklaut und siehe da, schon war das Autoreverse stillgelegt. Das hatte zugleich noch den Nebeneffekt, dass ich die im Richtungswahlschalter integrierten Kontrolllämpchen nun als „ich-bin-eingeschaltet“-Lämpchen umfunktionieren konnte. Apropos einschalten: Normalerweise wird das Gerät natürlich dadurch eingeschaltet, dass man eine Kassette in den Schacht schiebt. Der Schalter dafür war schnell ausfindig gemacht. Um das Gerät nun auch ohne eine Kassette ein- und ausschalten zu können, habe ich einen kleinen dezenten Schiebeschalter in das Frontpanel des Geräts eingesetzt und diesen Schalter zu dem im Gerät befindlichen parallel geschaltet. Nun konnte ich das alte Hanimex schon mal von außen ein- und ausschalten.

Hanimex Cassette PlayerLangsam musste ich mich aber auch mal um den Anschluss für das Musiksignal kümmern. Der Lautstärkeregler lag direkt vor mir. Zunächst habe ich mal diverse Masseanschlüsse durchgemessen. Anscheinend arbeitet das Hanimex mit nur einem Massepotential. Da konnte ich die Masseleitung vom MP3-Playerausgang erstmal an irgendwo auf Masse halten und mit den Signalkabeln ein bisschen an den Anschlüssen des Lautstärkereglers rumspielen. Nach diversen Rückschlägen, unter anderem, weil ein Klinkenstecker innendrin kaputt war, und diversen Umlötaktionen hatte ich mich für eine Variante entschieden, die mir am sinnvollsten schien. Ich kann die Lautstärke am Gerät regeln. Der Pegel, den der MP3-Player liefert, harmoniert gut mit, was das Gerät anscheinend erwartet. Es übersteuert erst, wenn man den Player wirklich laut aufdreht. Man kann die Balance regeln (was bei meinen diversen Lötungen nicht immer der Fall war).  Nur die Klangregelung will irgendwie nicht. Naja, das ist eh nur ein Höhenkiller, also egal. Allerdings muss ich gestehen, dass ich für meine Basteleinen nicht meinen guten Fuze vom Wirren, sondern meinen ollen iPod-Shuffle, der eh nur dumm rumliegt genommen habe. Aber auch der hat keinen Schaden genommen, trotz zwischenzeitlichem Kurzschluss auf der Ausgangsseite.

Hanimex Cassette PlayerNun baumelt also ein dünnes Kabel aus dem Kassettenschacht mit kleiner Aufrollspule heraus. Am Ende hängt ein 3,5mm-Klinkenstecker, den man nun in einen beliebigen MP3-Player stecken kann. Wenn ich es mir recht überlege, könnte ich auch mein Handy anschließen. Dann sollte ich allerdings erst prüfen, ob die Masse des Kopfhörerausgangs die gleiche ist wie die des Stromanschlusses. Sonst wird’s warm.

Da mein Fuze nicht nur mp3s wiedergeben kann, sondern auch ein integriertes Radio hat (leider ohne RDS) kann ich nun wieder im Auto Radio hören. Naja, und ein iPhone kann man natürlich auch anschließen. Nur es gleichzeitig zu laden, hab ich mich noch nicht getraut. Das kann zu Problemen führen, weil Lautsprecher und Gerätemasse gleich sind.

Inzwischen habe ich das alte Beckerradio durch das Hanimex ersetzt. Nach wie vor fehlen mir die Bässe im Auto, aber dafür müsste ich erstmal unauffällig Platz dafür finden. Das kommt dann später. Bis jetzt bin ich mit dem Ergebnis gut zufrieden.

Schalala.

Thema: cinquecentistisch, Kapla!, Neues aus der Bastelbude | Kommentare (4) | Autor: