Dem Inschinör ist nichts zu schwör!

Dienstag, 3. August 2010

Nicht einmal, sich selbst neu zu erfinden.

Wie die Zeit meldet, scheint es langsam, aber sicher eine Phalanx von Hochschulen bzw. Universitäten zu geben, die den Dipl.-Ing. wieder einführen will. Hier hat man ohne Not einen Studienabschluss über Bord geworfen, der weltweit einen hervorragenden Ruf genießt.

Wie konnte man nur so doof sein?

Damit verbunden ist allerdings dann wohl auch wieder das Problem, dass die Fachhochschul- und die Universitätsausbildung in einen Topf geworfen werden könnte, wo doch die früheren Fachhochschulen das „Fach“ fast durchgehend abgelegt hatten, wie auch so mancher Dipl.-Ing. (FH) unerlaubterweise.

Ich wünsche den hiesigen Studenten in Ingenieursstudiengängen jedenfalls, dass sie bald wieder einen gut klingenden Abschluss machen können.

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Aus der Zauber

Dienstag, 3. August 2010

Genauer gesagt: Aus der Zauberberg.

Seit Februar habe ich als Bettlektüre den Zauberberg von Thomas Mann „gelesen“. Größtenteils, so mein Eindruck, habe ich mir nur die Buchstaben angeguckt. Die meiste Zeit hat das Werk, 1000 eng bedruckte Seiten, bedrohlich neben mir gelegen, während ich geschlafen habe. Die paar Seiten, durch die ich mich nahezu jeden Abend gequält habe, haben dann in der Summe dazu geführt, dass ich am Samstag den hinteren Buchdeckel schließen konnte.

Seitdem ich lese (was ja meine Neuzeit betreffend noch nicht so lange ist), habe ich mich mit keinem Buch so schwer getan, wie mit dem Zauberberg. Das mag an meinem mangelnden Intellekt liegen, jedenfalls habe ich zu dem Klassiker ebenso wenig einen Zugang gefunden, wie zu klassischer Musik (oder die es sein will. Hurz!)

Nachdem ich die letzte Seite erreicht hatte, habe ich für mich beschlossen, dass Thomas Mann mit dem Zauberberg eine echte „Verarsche“ geschrieben hat. So ein wirres Zeug fällt einem nicht einfach ein, sondern damit verfolgt man ein Ziel. Nämlich das,  verständige Leser zu entlarven, die da sagen, oh, was für ein bewegendes Werk, dabei ist es an Banalität und vordergründiger Philosophie nicht zu überbieten. Was sich Naphta und Settembrini und auch unser „Held“ Hans Castorp so gegenseitig an sprachlichen Bällen zuwerfen, und zum Schluss beinahe sogar Bleikugeln, die dann doch der eine in die Luft und der andere gegen sich selbst schießt, und der dritte nur zuguckt, ist doch echt ziemlich weit hergeholtes Zeugs. Die Liebesgeschichte kommt nicht richtig in die Gänge, und die Geisterbeschwörung klappt auch nicht. Das Skilaufen endet leider nicht im frühen Tod des Helden, sonst hätte ich mich nur durch 400 Seiten oder so quälen müssen. Stattdessen muss der „Held“ innerhalb der letzten paar Seiten (und damit in einem Promilleanteil) des Buches auch noch völlig unsinnigerweise in den Krieg ziehen.

Egal, ich hab’s geschafft und Thomas Mann auch noch durchschaut. Ha!

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Flugunfälle

Montag, 2. August 2010

Einerseits bin ich flugbegeistert, andererseits habe ich mit der Rekonstruktion von Unfällen zu tun hat (allerdings Straßenverkehrsunfällen). Da liegt es nahe, dass auch Flugunfälle mein Interesse wecken. Beispielsweise würde mich die tatsächliche Ursache, sofern man diese herausfinden kann, für die Notlandung des „Rosinenbombers“ interessieren.

Was ich bislang in diesem Zusammenhang noch nicht wusste: Die Untersuchungsberichte der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) werden regelmäßig veröffentlicht. Den Bericht zu dem Unfall der DC-3 in Schönefeld findet man allerdings dort noch nicht. Da muss ich wohl noch ein wenig Geduld haben. Was mich wundert, ist, dass ich dort bei der ersten Durchsicht nichts über die diversen Landeunfälle der „Roten 7“ gefunden habe.

Apropos Flugunfälle:

Letzte Woche ist eine MD-11 der Lufthansa Cargo bei der Landung verunglückt. Mit so einer Mühle ist Holyolli auch regelmäßig unterwegs, der zum Unfallzeitpunkt allerdings ganz woanders war, soweit ich weiß. Aber sicherlich kennt er die beiden Crew-Mitglieder, die wohl viel Glück gehabt haben. Ob das alles stimmt, was über das Flugzeugmuster kolportiert wird, werden wir sicherlich bald erfahren.

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I GRILL YOU!

Mittwoch, 21. Juli 2010

Kürzlich packte ich mal wieder ein Töpfchen meines geliebten Krautsalats in den Einkaufswagen, als mich auf dem Deckel ein kleiner roter Aufkleber angrinste. Salatfabrikant Nadler hat derzeit eine Aktion laufen, bei der man eine Grillschürze mit eigenem Aufdruck bekommen kann, man muss nur die Portokosten (3 Euro*) selbst bezahlen. Cool! Dachte ich. Nur, welches Motiv nehmen? Einen Kühlergrill? Eine BMW-Niere auf dem Grillrost? Da kam mir ein anderer Geistesblitz:

Wer kennt ihn nicht, Achmed the dead terrorist? Schnell im weltweiten Netz nach einer passenden Vorlage gesucht und einen neuen Untertitel darunter gephotoshopt. Fertig! Steht mir gut, oder?

*Auf dem Gutscheinzettelchen steht, glaube ich, was von 5 Euro. War dann aber günstiger. Druck und Versand kam von fotokasten.de.

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Das Traumauto

Mittwoch, 14. Juli 2010

… ist wieder da.

Man muss schon etwas verrückt sein, sich gut 2 Jahre, nachdem man das Traumauto verkauft hat, genau dasselbe, nicht nur das gleiche, Auto zurückzukaufen. Neben 20.000 km mehr auf der Uhr hat es noch ein wenig gelitten, weil der Interimsbesitzer ein Sportfahrwerk eingebaut hat. Das muss ich nun mal rückbauen lassen. Außerdem hat er komische Lautsprecher in die Türen eingebaut Mal sehen, ob das so bleibt. Ansonsten fühlte ich mich gleich heimisch. Was mich besonders gefreut hat, dass ich meine alten Kennzeichen wieder verwenden konnte.

Ick freu‘ mir! Janz dolle, aber echt ma!

carwash

Allerdings wird jetzt wohl mein Fiat 500 Kombi dran glauben müssen. Nach 16 Jahren! Nur, alles geht eben nicht. :sad:

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Call me Generaldirektor

Mittwoch, 30. Juni 2010

Heute ist mein letzter Tag als Einzelkämpfer. Nicht, dass ich mich auf’s Altenteil zurückziehen könnte. Nein, dreieinhalb Jahre nach meinem Wechsel vom Münsterland nach Berlin steht der nächste entscheidende Schritt in meiner Berufslaufbahn an. Denn ich trete als Gesellschafter in die Sozietät ein, für die ich bislang bereits als Freiberufler tätig war.

Wow.

Als ich gestern nach Hause geradelt bin (ja, ganz ab und  zu fahre ich auch mal mit dem Rad), sind mir etliche Gedanken durch den Kopf geschossen, was aus mir eigentlich so geworden ist. Irgendwie hätte ich das alles zu Beginn meiner Laufbahn in einem Beruf, von dem ich kurz vor Ende meines Studiums gar nicht recht wusste, dass es den gibt, nie und nimmer geahnt, dass ich mal in den erlauchten Kreis der Chefs eines der renommiertesten Ingenieurbüros für Unfallrekonstruktion aufgenommen werde, dass vom Godfather of Unfallrekonstruktion, wie neulich ein Berufskollege anmerkte, gegründet wurde. Vielleicht bin ich gar nicht so schlecht, sowohl in meinem Job als auch menschlich.

Und bevor ich mir jetzt den passenderweise heute veröffentlichten SPOn-Artikel „Aufstieg im Beruf: Gestatten – Chef“ durchlese, sage ich einfach mal danke allen, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin.

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Ein Sommergedicht

Dienstag, 29. Juni 2010

Das Schöne am Sonnenschein ist der Schatten.

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"Rosinenbomber" kaputt ;(

Sonntag, 20. Juni 2010

Zum Glück ist bei der Notlandung der DC-3 in Schönefeld anscheinend niemand ernsthaft zu Schaden gekommen.

Ich werde es vermissen, das sonore Brummen der beiden Sternmotoren, wenn die Maschine über unserem Häuschen ihre Runden drehte. Denn wie es heißt, wird die Maschine wohl nicht mehr repariert, weil sie zu schwer beschädigt ist. Ein Jammer! Immerhin hatte ich es geschafft, wenigstens ein mal mitzufliegen. Und das sogar noch von Tempelhof.

SPon hat auch Bilder.

DC-3_Tempelhof_06

Rosinenbomber

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Übern Tellerrand gucken

Freitag, 4. Juni 2010

Die Auto-Fritzen sind schon so Experten für sich. Wenn man sich, so wie ich, nicht nur mit alten Autos, sondern auch mit den Fahrern, Haltern und Schraubern beschäftigt, lernt man schon die ein oder andere Macke kennen.

Kiel09_047Ein Fiat-500-Fahrer fährt natürlich nicht nur seinen Fiat 500. Bevorzugtes Urlaubsland ist die Apennin-Halbinsel. Zu Essen gibt es nur Nudeln. Auf dem Tisch steht selbstverständlich Chianti oder, wenn es Bier sein soll, die 2/3-Liter Buddel Moretti. Auf dem Fiat-Treffen wird am Wohnwagen gern mal die Tricolore gehisst. Bekommt der Fiat-500-Fahrer Nachwuchs heißt der Nicola (auch wenn es ein Junge ist) oder Giulia (auch wenn es kein Auto ist). Auf dem Pampersbomber klebt ein kleiner grün-weiß-roter Aufkleber, gern aber auch mal mit dem grünen Feld rechts.

Klein-Marzehns_08_11Wenn ein Fiat-500-Fahrer sich aber auch für Produkte, Weisheiten, Geschehnisse aus anderen Teilen der Welt interessiert, sollte er das besser für sich behalten. Besonders extrem scheint das für englisches/japanisches (etwa gleich(un)wertig) oder vor allem französisches zu gelten. Ein beliebter Umbau eines Fiat 500 ist, die werksseitige Rüttelplatte Antriebseinheit  auszubauen und durch die eines Citroën Visa zu ersetzen. Selbstredend kann niemand ßi-tro-en richtig aussprechen, so dass lautmalerisch daraus „Ziehdröhn“ wird, um auch gleich eine Abfälligkeit mit einzubauen. Dabei muss man sich vor Augen führen, dass der Visa-Motor ein richtig feines Stück Technik ist.  Wahrscheinlich ist es daher nur der Neid auf einen vernünftigen Antrieb, der so zum Ausdruck kommt.

Bremen_08_59Ich möchte wetten, dass sich die „Visatreter“ gar keine blöden Sprüche anhören müssten, wenn der Motor aus einem italienischen Automobil stammen würde. Wäre das ein Alfa-Motor, ginge wahrscheinlich ein „Ooo“ und „Aaa“ durch die Menge. Man stünde Schlange, um dem Erbauer auch einmal auf die Schulter klopfen zu dürfen. Ansatzweise kann man das bei einem (wirklich genialen) Umbau eines Fiat 500 mit Moto-Guzzi-Motor sehen. Hätte der gute Mann einen Güllepumpe (CX500)-Motor genommen, hätte er sich aber etwas anhören können!

Oder kürzlich das Gesuch eines Renault Estafette Fahrers: Er möchte gern ein Fiat-500-Faltdach in seinen Bus einbauen. Na, das ginge aber nicht! Das schöne Dach in einem furchtbaren Franzosending! Jede Wette, dass es Leute gibt, die so ein Ersatzteil eher bis zum Sanktnimmerleinstag aufheben, als es dem Renaultschrauber zu geben. Glücklicherweise hat man aber wohl doch noch die Kurve gekriegt, als der Estafette-Mensch mitteilte, dass er mit seinem Bus die lustige, 5-köpfige Kinderschar durch die Gegend schaukelt. Hätte er das Dach für einen Fiat 900 Bus haben wollen, hätte es wohl weniger Aufruhr gegeben. Das grenzt schon fast an automobilen Rassismus.

Renault 4 CVIch kann das nicht nachvollziehen. Ob das nun meine Alltagsautos oder meine Klassiker betrifft: Bislang war es mir immer ziemlich wurscht, woher der fahrbahre Untersatz stammte. Im Gegenteil: Es ist geradezu interessant, auf welchen unterschiedlichen Konstruktionswegen man zu ähnlichen Produkten gelangen kann. Gehen die Franzosen eher pragmatisch an die Konstruktion eines Kleinwagens, der gern mal eher nicht schön im Sinne von ästhetisch ist (Renault 4, Ente, Ami, Simca 1000), haben die Italiener es doch meistens geschafft, die Kleinheit in einem durchaus ansehnlichem Gehäuse unterzubringen (Fiat 500, Fiat 600, Bianchina …). Selbstredend kann man natürlich Ausreißer von dieser Regel finden.

Die tumbe Ablehnung alles fremdartigen nur seiner Herkunft wegen kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen, und würde mir vor allem bei meinen automobilen Genossen wünschen, mal mehr über den Tellerrand zu gucken. Das hat noch keinem geschadet. Aber auch in der großen Politik wird bekanntlich erst mal alles abgelehnt, was nicht aus dem eigenen Lager stammt. Wie kann man das dann den kleinen Leuten vorwerfen?

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Buchempfehlung "Fehlfunktion" von K. Lischka

Dienstag, 1. Juni 2010

Ehrlich gesagt habe ich das Buch (noch) gar nicht gelesen. Das geht nämlich nicht, weil ich mich seit Monaten durch den Zauberberg quäle, und ich ein neues Buch erst dann in die Hand nehme, wenn ich den Zauberberg erklommen habe. Erschließen wird er sich mir nicht, fürchte ich. Ich weiß auch nicht, ob man das, was ich mit dem Zauberberg mache, als Lesen bezeichnen kann. Ich gucke mir mehr die Buchstaben an. Oder so.

Aber das nur vorweg. Vor einiger Zeit hatte ich die Spiegelkolumne  „Fehlfunktion“ von Konrad Lischka aufgegriffen, weil er sich dort u. A. mit den unmotiviert hochfahrenden Sonnenschutzjalousien an „modernen“ Bürogebäuden, wie ich auch in einem sitze, beschäftigt.

Ich hatte seinerzeit mit Messungen begonnen, um der Hausverwaltung tragfähige Ergebnisse zur Schwachsinnigkeit der Hochfahrparameter zu geben. Die Messungen sind allerdings etwas ins Stocken geraten, da ich noch an einer Verfeinerung der Messtechnik mittels automatischer Speicherung der Windgeschwindigkeitsdaten beim Hochfahren der Jalousien mittels Mikrocontroller bastle. (Daher erwäge ich für die Zwischenzeit doch, von innen kleinere Jalousien oder ähnliches anzubauen…)

Aber eigentlich wollte ich ja über das Buch schreiben. Also. Es ist bestimmt ganz prima! Denn ich komme mit meiner Geschichte darin vor. Yesss! Besonders gebauchpinselt fühle ich mich, der ich als „Messtechniker“ bezeichnet werde, durch den Vergleich mit MacGyver. Wer kann das schon von sich behaupten, vom Spiegel (im weitesten Sinne) mit so viel Ehre überhäuft zu werden?

So, und noch was: Ich habe das Buch gekauft, und nicht  um ein Belegexemplar gebettelt. Die 8,95 Euro kann ich mir gerade noch leisten.

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