15 Minutes of fame

Donnerstag, 4. Juli 2013

So sieht das dann aus, wenn man mal alle Jubeljahre einen viel verlinkten Beitrag schreibt.

Die meisten Referrer kamen von Facebook, ich habe aber nicht herausgefunden, von wem oder aus welcher Gruppe. Den Rest teilten sich vor allem ein deutsches und ein schweizerisches Fliegereiforum.

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Für einige bestimmt kaum vorstellbar, warum man (meistens) für so wenige Besucher blogt. Ich tu’s trotzdem gern. 🙂

 

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Pauschalisierungen sind generell Käse #1

Dienstag, 2. Juli 2013

Mal sehen, ob ich das zu einer kleinen Reihe mache:

„Deutschland verweigert Snowden Asyl“

Deutschland? Die deutsche Bundesregierung, würde ich mal sagen. Bei mir steht das Gästezimmer zur Verfügung.

 

 

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Absturzursache Motorausfall?

Montag, 1. Juli 2013

Spekulationen nach Unfällen sind ja immer so eine Sache. Ich habe mich in meinem Beitrag deshalb zurückgehalten und erst mal das aufgeschrieben, was ich erlebt habe. Aber als Unfallanalytiker, zu dem fliegereibegeistert, mache ich mir selbstverständlich Gedanken, wie es zu dem Unfall kommen konnte.

Schon schnell wurde nach dem Absturz der Verdacht geäußert, dass der Motor der Zlin in Rückenfluglage gestottert habe oder ausgegangen sei. Ich war mir dessen nicht sicher. Dafür ging es zu schnell, zumal beim Vorbeiflug sich die Frequenz des Motorgeräuschs aufgrund des Dopplereffekts so stark ändert, dass ich daraus in den paar Sekunden des tatsächlichen Eindrucks nicht auf einen Defekt schließen wollte oder konnte.  Das scheint sich nun aber zu bestätigen, wie dieses Video zeigt.

Auf meinen Fotos kann man in dem Moment, als das Flugzeug an meiner  Position auf der Tribüne vorbeiflog, eine Rauchfahne erkennen. Ich habe die Fotos dafür noch ein mal anders bearbeitet. Btw.: Selbstverständlich habe ich der BFU meine Fotos angeboten.

Hier kann man recht deutlich die Rauchentwicklung sehen.
zlin1-001

zlin2-001

Die Fotos sind alle mit der gleichen Belichtungszeit (1/500 sec) aufgenommen worden. Der erste Detailausschnitt stammt nicht aus dem obersten Foto, sondern von einem, das unmittelbar davor aufgenommen wurde. Dort ist noch keine Rauchfahne zu sehen.
prop1-001prop2-001

Im ersten Detailfoto hat man den Eindruck, dass sich innerhalb der Belichtung der Propeller weiter gedreht hat als in der zweiten. Das würde auf einen Drehzahlabfall hindeuten. Das müsste man allerdings mal genauer auswerten, zumal auch die Art des Verschlusses Einfluss haben kann.

Ob der Flug so in dieser Form stattfinden durfte, werde ich nicht beurteilen. Das kann ich auch gar nicht.

Update: Im Beitrag zu dem Absturz schreibt jemand, dass das Flugzeug mit einem Constant-Speed-Propeller ausgerüstet gewesen sei. Die Drehzahl würde sich bei Abfall der Leistung nicht ändern.

Update 2: Inzwischen gibt es einen Abschlussbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung.

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Race 61 in Finowfurt

Sonntag, 30. Juni 2013

Natürlich wurde die Veranstaltung überschattet von dem Absturz des Sportflugzeugs. Und klar wäre die Veranstaltung anders verlaufen, wenn der Unfall nicht geschehen wäre. Die Zeit lässt sich aber nicht zurückdrehen.

Race 61

Irgendwann hatte ich mir mal überlegt, entweder das ganze Wochenende dorthin zu fahren, oder zumindest von Samstag auf Sonntag zu bleiben. Daraus ist dann doch nur eine Stippvisite geworden. Aber immerhin. Ist halt auch die Frage, ob ich mit meiner kleinen Schüssel überhaupt zwischen die ganzen Ami-Boliden gehöre. Da ich auch eher nicht zu den kontaktfreudigsten Leuten gehören, wäre es für mich zwischen den ganzen Grüppchen dort wohl ziemlich einsam gewesen. Ist ja schon eine Welt für sich, von der ich zugegebenermaßen sehr wenig Ahnung habe. Während es mir relativ leicht fällt, die gängigen europäischen Modelle aus den 50er bis 70er Jahren einzuordnen, fällt mir das bei den Ami-Karren schwer. Ist aber auch egal, bis auf die Tatsache, dass ich Alltagskram nicht von echten Raritäten unterscheiden kann.

Race 61

Im letzten Jahr gefiel mir bei meinem ersten Besuch die Atmosphäre, auch wenn ich nicht jedem der Besucher und Teilnehmer über den Weg trauen würde. Man kommt ja nicht aus seiner (Unfallanalytiker-)Haut. Und wenn ich mir überlege, wie entsetzt alle Leute über den Flugzeugabsturz waren, muss man sich doch vor Augen halten, dass gerade mit dem großen Besucherzulauf das aus meiner Sicht teilweise doch recht arglose Herumfahren mit den hochmotorisierten Gefährten nicht ganz ungefährlich ist, um es mal vorsichtig auszudrücken. Auf der Tribüne machte sich nach dem Absturz beklommenes Schweigen breit und keiner in meiner Umgebung gab einen unpassenden Kommentar von sich. Klar kehrten einige relativ schnell zur Tagesordnung zurück, besonders wohl die, die etwas weiter von der Unfallstelle entfernt waren und eben nicht Augenzeugen waren. Ob die Wortwahl dieses Moderators, den ich schon mal irgendwo gesehen hatte, aber dessen Name mir nicht geläufig ist, dass „der Kunstflieger abgeschmiert ist“, so passend war? Naja. Kann man drüber streiten. Die Entscheidung, das Rennen für den Samstag erst herauszuschieben und dann abzusagen, war bestimmt richtig. Allerdings, als ich das Gelände am frühen Nachmittag verließ, war man am Eingang wohl noch nicht darüber informiert. Weder Ordner noch Besucher. Ich denke, hier wird man sich noch mal Gedanken über das Informationskonzept machen müssen. Denn, es ist im Grunde nicht auszuschließen, dass es auch auf dem Gelände zu einem Unfall kommt. Wie es sich dann versicherungstechnisch mit den vielen nicht zugelassenen Fahrzeugen verhält? Wer weiß das schon. Nur: Wenn jemand privat haften muss, bei dem aber nichts zu holen ist, sieht das Opfer alt aus. Möglicherweise hat der Veranstalter dafür aber auch eine Lösung parat. So genau bin ich ja auch nicht informiert.

Jetzt aber Schluss damit.

Fährt man zu einem „normalen“ Oldtimer-Treffen wie z. B. in Paaren/Glien, sieht man ja schon viele Oldtimerfritzen, die nicht ganz richtig ticken. Am weitesten verbreitet ist sicherlich das zum Auto passende Outfit: Der MG-Fahrer trägt karierten Tweed, der Citroën-Chauffeur hat eine Baskenmütze auf dem Kopf und ein Baguette unterm Arm, der Fiat-Fahrer hat eine Flasche Chianti im Schlepptau und eine festgewachsene Sonnenbrille. Und der Ami-Fahrer? Genau: Jeans, kariertes Hemd und Tolle. Dazu Hamburger und Hotdog. Ist ja nicht so, dass ich das ablehne. Ganz im Gegenteil. Nur merkt man den meisten der Typen auf den normalen Oldtimertreffen an, dass sie im Alltagsleben die meisten dieser äußerlichen Zeichen dann doch ablegen, um unauffällig ihren Sachbearbeiterjob ausüben zu können.

Race 61

Anders dagegen viele Race61-Teilnehmer: Mein Eindruck ist, dass viel mehr ihren dort nach außen getragenen Stil leben: American Outlaws, Rockabillies und so. Wie gesagt, ich kenne mich da ja nicht aus. Aber schön anzusehen ist es! Ich hatte auch den Eindruck, dass im Gegensatz zu den üblichen Oldtimerveranstaltungen, wo die Herren der Schöpfung ihre relativ lustlosen Weibchen hinter sich herziehen, viel mehr Frauen aktiv in der Szene mitmischen. Ob jetzt mit Pettycoat und grell geschminkt oder mit Latzhose und schmutzigen Händen: Egal. In dem ganzen Gepränge sind sie alles anderes als nur so dabei. Klingt doof in der heutigen Zeit, ist aber in der Autoszene nun mal nicht selbstverständlich. Wobei, am Steuer sitzen meistens doch die Typen. Ihre Mädels chauffieren sie dann gern auf der Pickup-Ladefläche.

Race 61

Liest man sich durch die diversen Oldtimergazetten, stößt man immer wieder auf das Thema Nachwuchssorgen. Leute, fahrt nach Finowfurt, wenn ihr junge Altauto-begeisterte Leute sehen wollt! Ihr könnt sie halt mit euerm werksoriginalen Opel Kapitän nicht hinter dem Ofen hervorlocken. Aber etwas tiefer, rote Felgen zu Weißwandreifen, Dachgarten, gerne abgerockt: Da sieht die Welt schon ganz anders aus. Und ab da sind dem Treiben keine Grenzen gesetzt. Diese ganzen Extremumbauten: Geil!

Race 61

Und dann bekommen ja die Originalos gleich Pipi in die Augen, wenn eine Schraube von der falschen Seite in das historische Blech gedreht ist. Ich hab damit kein Problem. Jeder soll mit seinem Auto machen, was er will, und ihm seinen ganz persönlichen Geist einhauchen. Ich hab nie verstanden, warum das H-Kennzeichen nur den originalen Autos zuteil werden darf, und nicht einfach allen, die älter als 30 Jahre sind. Im Grunde beschneidet man ja die Kreativität der Leute und vor allem der jungen Leute. Die können sich meistens nicht mal eben eine der im gesetzten Oldtimer-Markt angekommenen Pretiosen leisten. Darum wird eben irgendein Allerweltswrack irgendwie zum Leben erweckt (oder auch mal ein originales Stück zum Wrack gemacht …). Wenn man die Betonköpfe ein wenig aufweichen könnte, müsste man sich jedenfalls um Nachwuchs in der Oldtimerszene keine Sorgen machen. Wobei es natürlich auch fraglich ist, ob die Finowfurter Hardliner überhaupt im Mainstream ankommen möchten. Eher nicht. Aber Schnittmengen gibt es überall. Leben und leben lassen.

Race 61

Wer weitere Fotos vom Race 61 sucht, wird hier fündig.

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Absturz in Finowfurt

Samstag, 29. Juni 2013

Eigentlich sollte es ein schöner Tagesausflug werden, mein Besuch beim Race61 in Finowfurt. Das Wetter war ok, der Fiat lief einwandfrei, so dass ich nach kurzer Zeit auf dem Gelände des Luftfahrtmuseums ankam. Da ich dort niemanden traf, den ich kannte, schnappte ich mir die Kamera und knippste drauf los.

Gegen 12.00 Uhr fand ich mich an der Tribüne der Rennstrecke ein. Ich hatte kein Programm in der Hand, also guckte ich mal, was sich so tat. Zwar gab es noch keine Rennen, aber zu meiner Begeisterung hob erst auf dem direkt benachbarten Flugplatz eine Zweimot ab, und kurz danach eine gut 40 Jahre alte Zlin Kunstflugmaschine. Die kam dann auch gleich erst mal im tiefen Überflug über die Rennstrecke. Ich dachte, hui, der ist aber tief.

Race 61

 

Aber ok, was soll beim Geradeausfliegen schon schiefgehen? Allerdings vollführte der Pilot daraufhin einige Rollen und einen Immelmann-Turn oder sowas, um kurz danach noch ein mal über die Bahn zu fegen. Dann ein Aufschwung mit einem Turn. Das ganze erstaunlich, um nicht zu sagen beängstigend tief. Gerade als Modellflieger hat man bei manntragenden Flugzeugen den Eindruck, dass die recht langsam unterwegs sind. Aber das täuscht meistens. Dennoch wunderte ich mich ziemlich.

Der Pilot flog dann noch ein mal in westlicher Richtung über die Rennstrecke und machte wieder kehrt. Dies mal kam er im Rückenflug zurück.

Race 61

Mir schossen ein paar Gedanken durch den Kopf, was man beim Rückenflug alles beachten muss. Und wieder war der Überflug beängstigend nah. Vor allem hatte ich auch erneut den Eindruck, dass die Geschwindigkeit nicht besonders hoch ist dafür, dass er die Kiste wieder umdrehen und hochziehen muss. Und so sah aus meiner Position der Ansatz zur letzten halben Rolle auch schon ziemlich eirig aus.

Race 61

Und es kam, was nicht kommen durfte. Leider bestätigte sich mein Eindruck, den ich schon beim Überflug direkt nach dem Start hatte, dass das insgesamt zu waghalsig war. Der Pilot verlor im letzten Teil der Rolle Höhe und streifte mit der Tragfläche ein oder mehrere Solarelemente. Das konnte ich aus meiner Position aber schon nicht mehr richtig sehen. Das Flugzeug verschwand, und im nächsten Moment stieg eine Stichflamme und Rauchwolke in den Himmel.

Race 61

Ich nehme an, dass sich der Treibstoff in einem Tragflächentank durch Funken entzündet hat, möglicherweise ausgelöst durch die Photovoltaikanlage. Wie auch immer. Mir war klar, dass man mit dem schlimmsten rechnen musste, was sich dann auch bestätigte: Der Pilot hat den Absturz nicht überlebt. Mein Mitgefühl gilt den Hinterblieben.

Ich weiß nicht, ob es eine Verbindung des Piloten zu der Veranstaltung gab. Ich hab mich nur gewundert, wie dicht die Überflüge erfolgten. Da wird häufig bei Modellflugveranstaltungen größerer Abstand gehalten. Ob man nun davon sprechen muss, dass die Zuschauer und damit auch ich nur knapp einer Katastrophe entgangen sind? Ich weiß nicht. Der Pilot führte die Manöver längs zur Rennstrecke aus. Damit ist die Richtung vorgegeben, in der er sich bewegt. Aus der Situation Rückenflug und halbe Rolle war es damit sehr unwahrscheinlich, dass auch Zuschauer zu Schaden kommen konnten. Ohne Frage hätte aber der Kontrollverlust bei einem der vorangegangenen Manöver dazu führen können. Und natürlich hätte auch an der Absturzstelle jemand (außer dem Piloten) involviert werden können. Solche Gedanken sind aber abwegig. Dafür ein Beispiel: Tagtäglich begegnen sich z. B. auf Land- und Bundesstraßen Tausende von Autos. Es ist nur ein Abstand von vielleicht 2 Metern (oder sogar weniger), der bei den allermeisten Begegnungen eine Katastrophe verhindert.

Nachtrag:
Wenige Minuten, nachdem ich die Fotos bei flickr hochgeladen hatte, erreicht mich bereits eine Mail der Bild am Sonntag. Man möchte meine Fotos kommerziell gegen Zahlung eines betimmten Betrages verwenden. Ich habe abgelehnt.

Noch ein Nachtrag:
Ich habe noch 2x mal abgelehnt, obwohl man das Angebot erhöht hat.

Nachtrag März 2016:

Inzwischen liegt der Bericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung vor.

Noch noch ein Nachtrag mit Links zu Youtube-Videos 1 und 2.

 

Thema: nich so dolle | Kommentare (57)

"Alles fertig zum Crash? Chchchraschsch"

Dienstag, 25. Juni 2013

Die Überschrift muss man sich schwyzerdütsch ausgesprochen vorstellen. Das war nämlich von Donnerstag bis Samstag zehn Mal das Signal zum Start eines Crashversuchs. Wir waren mal wieder in der Schweiz, genauer in Wildhaus, um im Dienste der Wissenschaft Autos kaputt zu machen und Dummys umzufahren. Unsere Aufgabe bestand darin, in die Fahrzeuge die Messtechnik einzubauen, um die auftretenden Beschleunigungen zu messen. Und nun sind wir wieder etwas schlauer, was den Ablauf von Unfällen betrifft, um diese Erkenntnisse in der Verkehrsforensik umzusetzen.

Falls es jemanden interessiert, der kann sich hier einige Fotos anschauen: flickr.

Symbolfoto 1:

Beim Crash

Symbolfoto 2:

Schäden

Ich kann es wohl für mich verbuchen, einige der Versuche bestimmt als Erster ins Netz gestellt zu haben, und zwar mit Vine. Geht ja ganz gut!

Außerdem bin ich noch mit meinem neuen Modellflieger rumgeflogen, wobei zwei Filme entstanden sind.

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eBook-Reader-Hülle: Kindle inside

Freitag, 14. Juni 2013

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Seit kurzem lese ich elektronisch. Natürlich haben mich diese eBook-Reader schon länger gereizt, aber wenn, dann wollte ich einen, der einen nicht anstrahlt, den man aber auch bei schlechter Beleuchtung verwenden kann. Der Kindle Paperwhite kann das. Und so einen habe ich jetzt.

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Der Lieferumfang ist ja ziemlich mager. Gerät, bisschen Papier, ein Kabel, rin in den Karton: Das war’s. Kein Ladegerät, keine Hülle. Und die braucht man ja doch, wenn man das Leseding mitnehmen will. Guckt man sich dann an, was es so gibt, ist das entweder ziemlich hässlich und bieder oder teuer (oder beides). Was liegt also näher, als sich eine Hülle selbst zu bauen?

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Die Idee: Ein Buch soll den Kindle aufnehmen. Ist bestimmt nicht neu, aber trotzdem individuell. Also hab ich mir erst mal den Bestand an Büchern in unserem Haushalt angesehen, der von der Größe her in Frage kommt. Da fiel mir Stephen Hawkings „Eine kurze Geschichte der Zeit“ in die Hände. Ich dachte, och, das wird den Herrn Hawking nicht stören, wenn ich in sein Buch ein Stück „Zukunft“ einbaue.

pass_0004_Foto 5Lustigerweise fand ich in der hinteren Reihe Bücher (ja, die stehen doppelreihig im Regal, was nicht gut für das Wiederfinden ist) noch eine Ausgabe desselben Buchs. Damit war die Entscheidung endgültig gefallen. Wobei ich mich nicht erinnern kann, weder das eine, noch das andere Buch gelesen zu haben…

pass_0005_Foto 6Mal so aufeinander gelegt: Ja, das könnte wohl passen. In der Breite ist es etwas knapp, aber in der Höhe ist auf jeden Fall Luft genug. Also, ran ans Werk.

Als erstes hab ich mal angefangen, die Seiten in der Mitte nahe der Bindung (oder besser Klebung, da Taschenbuch) durchzutrennen. Vorher habe ich noch nach Augenmaße die Dicke ausgelotet, die ich an Seiten aufschneiden müsste. Wichtig ist, einen scharfen Cutter zu nehmen. Man glaubt gar nicht, wie schnell so ein Ding beim Schneiden von Papier stumpf wird. Wenn man sich’s überlegt, kommen ja auch ein paar Meter Schnittlänge zusammen.

pass_0006_Foto 7Das Herausschneiden der Seiten hat dann schon ziemlich lange gedauert. Schließlich wollte ich ja auch vermeiden, die dünnen Stege der jetzt entstehenden Rahmen zu verletzen. Letztlich ist wie vieles, was ich so bastle, die Optik etwas auf der Strecke geblieben. Eine richtig saubere Kante durch mehr als 100 Seiten (glaube ich) habe ich dann doch nicht zuwerke gebracht. Aber für mich und mein Fusselbasteltum ist es ok.

pass_0008_Foto 9Als nächstes habe ich das Buch mit den beschnittenen Seiten drei Mal, mit je einer Kante in den Schraubstock eingespannt und die Innenkante mit Weißleim eingepinselt, den ich mit Wasser verdünnt hatte. Vor dem Umspannen auf die nächste Kante habe ich den Leim etwa eine Stunde lang trocknen lassen.

pass_0007_Foto 8Tja, und was soll ich sagen? Das Ergebnis sieht aus wie ein Buch. Und wenn man es aufklappt, ist ein Kindle darin. Sieht alles nicht supertoll aus, weil ich zunächst versucht hatte, die Seiten mit Sekundenkleber, angefangen in den Ecken, zu verkleben. Und eben die schiefen Schnittkanten. Ist halt ein Prototyp. Dabei sitzt der Kindle da recht stramm drin, lässt sich aber auch relativ gut wieder herausnehmen. Die Frage ist jetzt natürlich noch, wie lange das Werk hält. Denn das Buch wird ja jetzt immer an der gleichen Stelle aufgeklappt. Egal. Ich teste das jetzt erst mal. Dass ich als erstes Buch einen Science-Fiction-Roman geladen hab, muss ich nicht erwähnen, oder? 😉

 

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[Fusselflieger] Etne fliegt!

Dienstag, 11. Juni 2013

Yesss! Nach den letzten Änderungen (Tragflächenstreben, Akku noch 2 cm weiter nach vorn, EWD korrigiert), fliegt das Gerät nun. Und zwar gar nicht so schlecht!

Hab beim x-ten Erstflug mal gleich ne Kamera druntergeschnallt:


Etne

… und die gelbe Nase hab ich auch wieder drangeklebt. 🙂

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[Fusselflieger] Etne: Was gut aussieht …

Montag, 10. Juni 2013

… fliegt auch gut, sagt der fliegerische Volksmund. Aber was ist mit den Dingern, die nicht gut aussehen?

a) Die fliegen trotzdem gut.

b) Die fliegen nicht.

c) Man weiß es nicht.

Derzeit tendiere ich zu c). Ich baue nämlich gerade eine „Ente“. Das ist ein Flugzeug, bei dem die Tragfläche hinten sitzt, das Höhenleitwerk vorne. Das nennt man dann auch „Canard“, was wieder französisch für „Ente“ ist. Und weil meine Ente rückwärts fliegt, habe ich sie „Etne“ getauft: Ente rückwärts.

1Angefangen hat alles mit einer Falschlieferung. Eigentlich sollte es ein EPP-Tiefdecker werden, der sowohl flott aussieht, als auch so fliegen sollte. Gekommen sind Teile für einen hässlichen Hochdecker. Ich habe mich sofort mit dem Versender in Verbindung gesetzt, dem das auch unangenehm war. Geeinigt haben wir uns auf einen Preisnachlass. Außerdem hat er mir noch einen Brushlessmotor geschickt. Is‘ ok.

Jedenfalls hatte ich nun Teile für ein Flugzeug hier liegen, dass ich nicht wollte. Eine Ente wollte ich aber eigentlich immer schon mal haben, also hab ich die Fläche einfach mal falschrum auf den Rumpf gelegt und geguckt: Joa, könnte gehen. In meiner Bastelkiste fand ich dann noch ein Höhen- und ein Seitenleitwerk eines Easystar: Fertig! Also fast.

Der Rumpf war schnell geändert, um das Leitwerk aufzunehmen und auch die Tragflächen zu  montieren. Dabei wollte ich die Flächen gerne teilbar machen, damit das Modell möglichst geringes Packmaß bekommt. Das bedeutet auch, dass die Leitwerksteile geschraubt sein sollen.

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Den Motor habe ich in die vorgesehene Montageposition gebaut, nur eben in Schubanordnung. Alle Servos sitzen in den Flächen, so dass sie über die Stecker vom Rest getrennt werden können. Wegen der Packmaße. Das Seitenleitwerk habe ich gar nicht erst angelenkt. Braucht man (erst mal) nicht.

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Was konnte ich mir ein Gelächter anhören, bevor es zu den ersten Flugversuchen ging.

SAMSUNG CAMERA PICTURES„Das fliegt ja nie!“

„Das fliegt nur, weil es so hässlich ist, dass es von der Erde abgestoßen wird!“

„Wie, das fliegt falschrum?“

Das größte Problem war die Lage des Schwerpunkts. Bei einem normalen Flächenflieger macht man nichts falsch, wenn man den Schwerpunkt für die ersten Versuche im ersten Viertel der Tragfläche hinter der Nasenleiste annimmt. Das ist zwar wahrscheinlich etwas kopflastig, aber normalerweise erst mal gut beherrschbar. Aber bei einer Ente? Ich hatte mir ein Programm im Netz runtergeladen, mit dem man nach Eingabe der Flugzeuggeometrie den Schwerpunkt berechnen kann. Da kam was völlig absurdes raus. Demnach sollte der Schwerpunkt so weit vorn sein, dass ich den Rumpf nach vorn verlängern musste. Ganz vorne hab ich dann noch einen gelben Tischtennisball angeklebt. Damit sah das wieder etwas gewollt aus. Dass das Teil sofort auf die Nase ging und sich damit (samt Tischtennisball) in die Erde bohrte, muss ich eigentlich nicht extra erwähnen, oder? Jedenfalls klebte ich den Rumpf das erste Mal wieder zusammen. Wie man sieht, ist der Flieger dabei etwas krumm geworden. Egal, das kann man wegtrimmen.

7Und so habe ich den Schwerpunkt lustig hin- und hergeschoben, mit dem Resultat, dass das Ding irgendwann in der Luft blieb. Es flog aber insgesamt wie ein Schluck in der Kurve. Ging gar nicht! Also, Schwerpunkt wieder etwas nach vorn, dann ging’s einigermaßen. Gut fliegen war aber immer noch anders. Manchmal meine ich ja auch, dass die Höhenleitwerksfläche einfach zu groß ist. Jo. Kann sein. Wie auch immer. Nach einem kapitalen Absturz, bei dem die Tragflächen eigenartig zu flattern anfingen, musste ich den Rumpf vorn neu bauen. Dabei entschloss ich mich, den etwas zu verlängern und gleichzeitig teilbar zu machen (wegen der Packmaße). Übrigens: Nach den Abstürzen waren die Packmaße immer am kleinsten. Seufz.

Neben dem Schwerpunkt ist die Einstellwinkeldifferenz (EWD) ein weiterer Punkt, der mir ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet. Die Tragfläche und das Höhenruder stehen von der Seite betrachtet nicht ganz parallel zueinander. Ich musste mal stark auf Tiefe, mal auf Höhe trimmen, sodass ich das über den Anstellwinkel der Höhenleitwerksflosse ausgleichen muss. Aber wie viel? Auch das will erflogen werden, wobei ich den Sekundenkleber, um den Rumpf wieder und wieder zu flicken, nie weit weg lege. Immerhin ergeben sich dadurch ja auch die Innovationen wie den teilbaren Rumpf.

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Letzten Sonntag war dann wieder mal Erstflug. Mit dem längeren Rumpf wusste ich nun wieder nicht, wo der Schwerpunkt sein musste. Schon mit der ersten Sekunde merkte ich: Viel zu weit hinten! Das Problem ist dann, dass das Modell zwar erst mal irgendwie eiernd in der Luft bleibt, aber praktisch nicht auf die Ruderbewegungen reagiert. Mist: Denn Zack! stecke es in einem Baum, und zwar ziemlich weit oben. Grmpf.

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Da hatte ich es zwar relativ schnell wieder rausgeholt, und es war auch praktisch kein Schaden entstanden. Aber das Akkukabel ist leider zu kurz, um den Akku zum Einstellen des Schwerpunkts noch weiter nach vorn schieben zu können. Da muss ich noch ne Verlängerung zusammenlöten. Aber vorher muss ich mir Gedanken über Verbindung und Befestigung der Tragflächenhälften machen. Denn beim letzten Flugversuch ist „Etne“ in der Luft auseinander gebrochen und in mehreren Einzelteilen zu Boden gepurzelt. Und das weil sich die Flächenhälften von einander gelöst haben. Da muss ich noch mal bei. Dummerweise sind die Querruder einmal durch den Propeller gerattert: Weiterer Reparaturbedarf. Aber ich bleibe noch zuversichtlich, dass der Flieger irgendwann einigermaßen ordentliche Flugeigenschaften bekommt.

Thema: Fusselflieger, zum Abheben | Kommentare (1)

Rostflecken

Montag, 10. Juni 2013

… sind bekanntlich recht widerspenstig. Als alter Autoschrauber kennt man das. Worauf so ein unkreatives Würstchen wie ich natürlich nicht kommt, aus Rostflecken etwas Schönes zu machen.

Gestern war ich mal wieder auf der DMY. Jedes Jahr bin ich wieder begeistert von der Vielfalt der hervorragenden Gedankenblitze und deren handwerklichen Umsetzung. Da bieten sich für mich unzählige Fotomotive. Einfach klasse! Leider bin ich meistens zu faul, mir zu den einzelnen Ausstellungsstücken die Hintergrundinfos, wie sie heißen und wer sie gemacht hat, zu merken. Das ist natürlich dumm. Mal sehen, wie ich das mal ändern kann.

Was sich aber eingeprägt hat, ist roststoff.com, womit wir wieder beim Anfang der Geschichte wären. Nicht zuletzt deswegen habe ich es mir gemerkt, weil dort ein Fiat 500 vorkam. Und das ist der Gag: Da sind Menschen hingegangen, und haben den Rost von Auto- (oder anderen) Wracks abgeschliffen und den Abrieb in einem unglaublich komplizierten Verfahren auf Stoff gebannt.

Hier oben links im Bild kann man sehen, wie an einem herrlich verrosteten Fiat 500 herumgeschliffen wird.

roststoff.com

Wie das ganze dann fertig aussieht, kann man hier sehen:

roststoff.com

Hübsch, das Motiv mit den aufeinandergestapelten Rohkarossen. Der Wermutstropfen ist leider für alle 500er-Liebhaber, dass ich von dem Fiat keine Hinweise auf der Homepage gefunden habe. Aber z. B. für Heckflossen- und Bullifreunde ist noch was zu bekommen. [UPDATE: Bevor es in der Kommentarflut untergeht. Im Dawanda-Shop gibt es  noch ein paar Shirts!]

Wer ein paar weitere Eindrücke von der DMY im Hangar 2 des ehemaligen Flughafens Tempelhof sucht, wird hier in meinem Flickr-Stream fündig.

Thema: cinquecentistisch, rolling rolling rolling | Kommentare (2)