Beiträge vom Januar, 2009

Drive-in Kirche in Oberfrohna

Dienstag, 27. Januar 2009 11:26

oder:

Wie schnell muss man sein, damit man mit seinem Auto in einem Kirchendach landet? Diese Frage beschäftigt die Nation (oder auch nicht).

Berufsbedingt habe ich allerdings schon eine gewisse Neugier, wie schnell das Auto wohl war. Technisch gesehen ist das Problem eigentlich recht einfach zu beschreiben. Ein Objekt rollt/rutscht über eine schiefe Ebene und fliegt danach ein Stück. Eigentlich nichts anderes als ein „schiefer Wurf“. Die wesentlichen Eckdaten aus den Pressemeldungen: Einschlaghöhe: 7 m, Flugweite 30 bis 35 m. Damit kann man zumindest mal überschlägig rechnen. Und da haben wir auch schon das erste Problem: Für die Berechnungen muss man den Winkel der Böschung kennen, wo das Auto hochgefahren ist. Nehmen wir einfach mal 20° an. Dabei sollte man noch prüfen, ob man nach einer Strecke von 30m und einem Winkel von 20°  überhaupt 7 m Höhe erreichen kann. Da kommt ein minimaler Winkel von 13° heraus. Reicht also. Tatsächlich bewegt sich das Auto auf einer Bahnkurve, die nicht exakt einer Parabel entspricht. Da das Auto durch Luftwiderstand langsamer wird, ist die Abstiegphase kürzer als der Aufstieg. Das lassen wir aber alles beiseite. Und weil mir die Formeln für den schiefen Wurf zu kompliziert sind, probiere ich es erstmal mit einer Energiebilanz:

Erste Überlegung:

Wieviel Energie benötige ich, um ein Auto 7 m hoch zu werfen?

Ganz einfach: Wkin = Wpot

1/2*m*v² = m*g*h. Da kürzt sich die Masse des Autos schon mal raus. Prima!

v = √(2*g*h)

v = 11,7 m/s (= 42,2 km/h)

Das ist jetzt aber nur die Geschwindigkeit in vertikaler Richtung. Der Anteil von der Geschwindigkeit auf der Rampe ergibt sich durch den Sinus.

vges = v/sin20° = 123 km/h

Wer Lust hat, mit dem schiefen Wurf zu testen, kann sich hier eine Excel-Tabelle runterladen. Damit komme ich auch auf etwas über 120 km/h. Ohne genauere Angaben zu der Rampe etc. ist es aber letztlich Kaffeesatzleserei. Vielleicht war er auch schneller. Viel langsamer aber eher nicht, vermute ich.

Als quick-n-dirty-Computersimulation mit der Software mit dem herrlichen Namen „PC-Crash“ sieht das dann so aus (am Ende der Bewegung muss man sich ne Kirche denken):

(Anfangsgeschwindigkeit v=120km/h, Rampenwinkel 20°)

car_curch

Oder als Filmchen:

[MEDIA=7]

(alle Angaben ohne Gewähr…)

Thema: zum Abheben | Kommentare (4) | Autor:

Will im Theater

Samstag, 24. Januar 2009 14:51

Ich bin ja … ja was eigentlich? Manchmal etwas ambivalent. Einerseits finde ich Kino z. B. toll. Die Art der Unterhaltung gefällt mir einfach. Allerdings komme ich viel zu selten dorthin. Vielleicht einmal im Vierteljahr, wenn überhaupt. Und dann auch nur in son Kinocenter und nicht in ein Programmkino, wo eigentlich viel bessere Filme laufen.

So ähnlich geht’s mir auch mit dem Theater. Wir hatten mal ein Abo. Tja. Viel mehr gibt’s da auch schon nicht zu erzählen. Wir hatten das halt und sind auch ein paarmal dagewesen. Zwei Dinge haben sich in meinen Hirnwindungen festgesetzt: Aus einem Klassiker (Drama, mehr weiß ich nimmer) sind wir nach der Pause geflohen, und zu einer Götz-Alsmann-Revue sind wir zu spät gekommen. Das erste war gut, das zweite doof. Im letzten Jahr waren wir mal im Berliner Ensemble und haben dort „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ gesehen, in der Hauptrolle Martin Wuttke. Das war ein unglaubliches Erlebnis. Nicht mit dem ansonsten von mir/uns besuchten Provinztheatern zu vergleichen. Grundsätzlich habe ich also doch die Gabe, dass mich Theater begeistern kann.

So kam es, dass wir kürzlich -völlig gegen unsere Gewohnheit- an einem Montag Abend ausgegangen sind. Und zwar zum Admiralspalast, genauer gesagt zur kleinen Bühne oben unterm Dach, die „Studiobühne“ genannt wird. Allerdings lockte uns diesmal nicht ein weltbekannter Theaterklassiker, sondern vielmehr Improvisationstheater vom Theatersport Berlin, darauf aufmerksam gemacht von kulturell bewanderteren Nachbarn von schräg gegenüber. Ein wenig überrascht waren wir von den Eintrittspreisen. Denn 18 Euro pro Steuerzahlernase sind schon ein ganz schönes Pfund in meinen Augen. Dadurch wächst natürlich die Erwartungshaltung.

Ein durchaus lebhafter Moderator stellte uns -also dem gesamten Publikum- die beiden Mannschaften vor: Spartak Stanislawski und Dynamo Duse traten gegeneinander an. Oder miteinander? So recht konnte man das nicht unterscheiden, und das war auch gut so. Neben den bekannten Spielchen, wo jeder Satz oder jedes Wort mit dem gleichen Buchstaben anfing, gab man auch Fortsetzungsgeschichten als ineinander geschachtelte Parallelhandlungen zum Besten, wobei die Handlungsthemen durch Stichwörter vom Publikum vorgegeben wurden. Muss man gesehen haben! Sehr schön war auch die Idee, das dienstälteste Paar aus dem Publikum an das Keyboard des Begleitmusikers zu setzen. Eine Mannschaft spielte die Kennenlern-Szene des Paares schrittweise vor. Wenn die Mannschaft die Handlung richtig gespielt hat, spielte sie einen hohen Ton auf dem Keyboard, war es falsch, drückte er eine tiefe Taste. Herrlich, dass Dynamo Duse sogar erriet, dass er von Beruf Elektriker war! Ganz großes Kino… äh, Theater. Nach den diversen Spielchen wurde stets abgestimmt. Das war allerdings wirklich Nebensache.

Alles in allem war es ein sehr kurzweiliger Theaterabend. Wirklich beeindrucken konnte die schauspielerische Leistung, sich auf den Partner/Mitspieler einzulassen und nicht nur seinen eigentlichen Handlungsstrang weiterzutreiben, sondern gleichzeitig den der Mitspieler im Auge zu behalten. Ohne Frage muss man das einfach mal gesehen haben! Oder auch mehrere Male. Das muss man sich nur leisten können und wollen.

Thema: Energie! | Kommentare deaktiviert für Will im Theater | Autor:

Das lustige Imperativ-Namen-Spiel

Dienstag, 20. Januar 2009 10:06

Mein alter Freund Burkhard kam gestern mit einem tollen Spiel daher, von dem er im Radio gehört hatte:

Nachnamen (möglichst bekannter Leute), die einen Imperativ darstellen. Hier die, die wir bislang zusammen getragen haben:

Marianne Koch (Roland ginge auch, aber den lassen wir hier mal weg.)

Björn-Hergen Schimpf

Iggy Pop (finde ich persönlich sehr einfallsreich)

Thorsten Fick

Moritz Bleibtreu

Matthias Reim

Hauptkommissar Herbert Schmücke

Ernst Mosch

Hans Dampf

Alexander Graham Bell

Lady Di (o.k. nicht so gut)

Ernst-Dieter Lueg

Peter Klöppel

Doris Köpf

Walter Riester (sein Nachname wurde sozusagen ververbt)

Helge Schneider

noch nicht klar ist, ob Til SchweigEr auch zählt.

Sonst gäbe es noch Graf Zahl und Graf Koks.

Und Heinz Schenk.

Neu hinzu kommen am 22.01.:

Ferdi Filter

Willi Ritz

Donald Duck

Micky Maus

Friedrich Flick

to be continued :mrgreen:

Thema: Kapla! | Kommentare (15) | Autor:

Two in one superduper double feature

Samstag, 17. Januar 2009 18:31

Zum Geburtstag hat meine Schwiegermutter eines meiner Aldi-Notebooks bekommen. 15″-Display, frisches XP aufgesetzt, alles aktualisiert, Virenscanner, schöne große Buchstaben und so. Jetzt haben sie auch DSL, das WLAN funktioniert, alles bestens.

Und worüber freut sich Schwiegermutter besonders? Dass das Teil an der Unterseite so schön warm wird. Das ist so angenehm auf dem Schoß, wenn sie mit dem Teil vor dem Fernseher sitzt. Ist das nicht süß? 😀

Thema: im Fluss | Kommentare (4) | Autor:

Wer kennt schon eine Cabriolimousine?

Freitag, 16. Januar 2009 11:14

Der neue Fiat 500 hat durchaus meine Sympathien für sich gewonnen und das trotz der leidigen Geschichte mit der Domain.

NJetzt erfahre ich gerade, dass tatsächlich eintritt, was zunächst nur zu vermuten war: Fiat baut den neuen 500er wieder als Cabriolimousine. Als eine solche bezeichnet man ein Auto, das halb Cabrio, halb geschlossene „Limousine“ ist. Ein großes Faltdach öffnet sich vom oberen Frontscheibenrahmen bis nach hinten samt Heckscheibe, die Fensterholme bleiben aber stehen. Der letzte Vertreter dieser Art war/ist vielleicht der Citroën C3 Pluriel, bei dem man die Dachholme sogar auch noch abnehmen kann. Der führt leider mehr ein Schattendasein. Auch einige der letzten aus Mexiko importieren VW Käfer gab es als Cabriolimousine.

Die Entscheidung von Fiat zu dieser Karosserievariante finde ich sehr mutig! Ich könnte mir vorstellen, dass viele Leute doch lieber ein Vollcabrio haben wollen, wenn sich obenrum schon was öffnen lässt. Da Fiat beim 500er offensichtlich ein geradezu übersteigertes Traditionsbewusstsein an den Tag legt, darf man gespannt sein, wie nahe die Kombiversion am Original ist, die wohl nächstes Jahr auf den Markt kommt.

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Thema: cinquecentistisch | Kommentare (4) | Autor:

Der Kumpel von Shift Lock

Mittwoch, 14. Januar 2009 8:09

heißt Num Lock. Auch er durfte sich heute aus den Reihen der anderen Tasten verabschieden wie die Shift Lock-Taste schon vor einiger Zeit. Nie ernsthaft gebraucht, und wenn ich sie doch brauche, kann ich mit nem Kuli in dem Loch rumpopeln. Nachdem ich gestern verzweifelt auf dem Zahlenblock rumgetippt habe, bis mich mein Kollege darauf aufmerksam machte, dass „Num Lock“ nicht leuchtet, habe ich zu radikalen Mitteln gegriffen und das Teil ausgehebelt. Mein Kollege meint, es gäbe da Softwarelösungen. Mag sein. Ich stehe mehr auf Hardware, in diesem Fall ein Schraubenzieher.

numlock

Ja, ich weiß. Die Tastatur ist dreckig. Ich suche auch ne neue, und zwar eine, die zu den aktuellen Sony Vaio-PCs geliefert wird. Die gibt’s aber nirgendwo zu kaufen. Muss ich mal zum Sony Style Store im Sony Center.

Thema: Ach geh mir wech | Kommentare (6) | Autor:

Weihnachtsfeier

Freitag, 9. Januar 2009 18:21

Dass man in einer guten Firma arbeitet, merkt man daran, wenn die Weihnachtsfeier nach Neujahr stattfindet. Okay, offiziell heißt es Neujahrsessen.

Es ist ja völliger Unsinn, sich mit dem Termingedränge und den verständlicherweise genervten Bedienungen in der Vorweihnachtszeit herumzuschlagen, wo doch nach Weihnachten so viel Zeit ist.

Also, gleich geht’s lecker zum Italiener in Prenzlauer Berg.  :grin:

Thema: danke es geht | Kommentare (1) | Autor:

Neues Design

Freitag, 9. Januar 2009 9:00

Es kann nicht alles schön sein auf dieser Welt.

Die vielen Blogs, die es so gibt: Alle ein tolles Design. Meistens ein glänzend weißer oder schwarzer Hintergrund. Sorgsam ausgesuchte Farben und Bannerbilder geschmackvoll aufeinander abgestimmt. Schriften, die dem Auge schmeicheln. Fotos an den Stellen, wo man sie vermutet.

Soll das alles sein? Nein! Hier ist der Dilletantismus zu Hause!

Ich habe von Webdesign null Ahnung. Immerhin habe ich es gestern in langwierigen Versuchen geschafft, das in die Sidebar zu kriegen, was ich dort haben will. (Btw: Mein Geflickr ist irgendwie weg…) Auch an den Farben habe ich versucht zu drehen, es passierten die tollsten Sachen. Klar, ich könnte einfach ein fertiges Theme nehmen, das schick aussieht. Aber warum immer wie die toten Fische mit dem Strom schwimmen?

Mal sehen, kann sein, dass sich das alles bald wieder ändert. Is‘ ja egal.

Urghs. Die alten Beiträge zu erreichen, ist ja nicht gerade so ganz einfach. Na, vielleicht auch nicht schlecht. Was geht mich mein Gesabbel von vorgestern an. 😉

Thema: funky | Kommentare (11) | Autor:

Ich hätte gern ein neues Internet.

Montag, 5. Januar 2009 21:47

Das alte (dieses hier) taugt nix mehr.

Und warum? Ganz einfach: Weil es wie alles Gute von den großen und kleinen skrupellosen Geschäftemachern zu Tode geschunden wurde.

Kleines Beispiel? Google. Ach, egal. Don’t be evil. Nimm halt irgendeine Suchmaschine und suche nach einem vorzugsweise materiellen Begriff. Nun erhältst du jede Menge Suchergebnisse. Kaufbörsen, Verbraucherbörsen, Verbraucherportale, Billigheimerseiten, e-Commerce hier, Dingens-Shop da, Produktvergleich, Preisvergleich, Rezensionen (wie sich das schon anhört!). Du wolltest eigentlich nur ein paar Informationen zu dem Begriff? Pech gehabt! Diese Information kannst du suchen wie die Stecknadel im Heuhaufen. Findest du etwas, das auf den ersten Blick nach Information aussieht, kannst du dir nicht sicher sein, ob da nicht jemand, der irgendwie irgendwo mitverdient, eine verdeckte Werbeanzeige geschrieben hat. Ach, es ist ein Blogger? Was heißt das schon. Sicherlich ist der von einem Konzern refinanziert oder versucht krampfhaft als Internethure sein Taschengeld aufzubessern. Die Perversion geht soweit, dass Leute damit ihr Geld verdienen, dass der Begriff, den sie vertreten, möglichst weit oben in der Trefferliste steht. Modernes Klinkenputzen eben. Verwerflich ist das nicht. Eher zwangsläufig.

Neuerdings ist ja nicht nur alles web2.0, sondern auch noch social. Social network, social media, social commerce. Social- dass ich nicht lache! Nichts als klare Geschäftsinteressen stehen dahinter. Niemand betreibt so eine Plattform ohne Eigennutz. Manchmal findet man noch jemanden, der einen Haufen Zeit darin investiert, dass andere ihren Spaß haben, sich mit ihrem Hobby auseinandersetzen oder Erfahrungen austauschen können. Gerade im unkommerziellen, eher handwerklichen Hobbybereich findet man das öfter als dort, wo das Hobby fest mit dem Kommerz verbandelt ist. Allerdings hat man es dann meistens mit Profis zu tun, die es verstehen, die „social“ Komponente in ihren Kommerz einzubinden. Dort, wo man weniger internet-affin ist, trifft man  eher auf einfacher gestrickte Zeitgenossen, die nicht checken, was ihnen schadet und was ihnen nützt.

Und warum ich das alles schreibe? Weil ich zu doof bin, daran mitzuverdienen. Man benutzt meine flickr-Fotos kommerziell, ohne dass ich mich dagegen wehre. Man verschwendet meine Zeit als Streitschlichter, der versucht hat, es allen recht zu machen. Jetzt bastele ich an einer informativen Internetseite, schreibe irgendwelche Reparaturanleitungen und bin zu blöd, daran zu verdienen, dass jemandem damit geholfen wird. Andere haben gar kein Problem damit, ihr Wissen zu verkaufen, für ihre Leistung Geld zu verlangen und geben sich schon gar nicht mit undankbaren Zeitgenossen ab.

Die Erfolgsgeschichte des Internet ist untrennbar mit denjenigen verbunden, die gegen alle Widerstände und nicht zu ihrem persönlichen Gewinn, sondern aus Idealismus und vielleicht auch mal ein bisschen aus Eitelkeit ihre Zeit geopfert haben, um Wissen zu mehren und anderen zu helfen. Wenn es nicht bald ein neues Internet gibt (womit nicht zu rechnen ist), kapituliere ich. Dann hat der Kommerz auch über mein soziales Engagement gesiegt. Vor denjenigen, die unermüdlich bei der Stange bleiben, ziehe ich meinen Hut.

So long.

Thema: im Fluss | Kommentare (35) | Autor: